wetiko virus
1956 geboren, schloss Paul Levy sein Studium in Kunst und Wirtschaft ab und hatte schon immer ein lebenslängliches Interesse an den Arbeiten von C.G. Jung. Im Nachgang eines intensiven persönlichen Traumas 1981 begann für ihn ein Prozess spirituellen Erwachens, der ihn zu einem 'schamanischen Abstieg' führte sowie zu einer Suche zum Verständnis der grundlegenden Natur unserer Realität.

Paul ist der Autor von: Der Wahnsinn des George Bush; Eine Widerspiegelung unserer Kollektiven Psychose und Vertreibung von Wetiko: Den Fluch des Bösen Brechen [beides in Englisch - AdÜ].

In seinen Büchern erkundet und erläutert Paul, dass wir unsere innersten, dunkelsten Gedanken und Gefühle 'verstoßen' und sie nach außen auf andere und die Welt projizieren - einen Prozess, den er mit dem "Wetiko"-Konzept der Ureinwohner Nordamerikas vergleicht. Paul hat dargelegt, dass "es eine ansteckende psycho-spirituelle Erkrankung der Seele gibt, einen Parasiten des Geistes, der gegenwärtig massenhaft durch eine kollektive Psychose gigantischer Ausmaße auf der Weltbühne ausgelebt wird. Dieser Geist-Virus operiert verdeckt mithilfe der unbewussten blinden Flecken in der menschlischen Psyche, macht Menschen gegenüber ihrem eigenen Wahnsinn gehorsam und bringt sie dazu, entgegen ihren eigenen besten Interessen zu handeln."

Laufzeit: 01:48:00

Download: OGG, MP3

Da es sich um eine englische SOTT Radio Show handelt, können Sie im Folgenden das deutsche Transkript lesen:



Hört live rein, chattet mit und ruft uns in zukünftigen Shows im SOTT Radio Network an!

Niall: Hallo und herzlich willkommen zu SOTT Talk Radio. Ich bin Niall Bradley. Und Ihr Ko-Host an diesem Abend - Joe Quinn.

Joe: Hallo zusammen.

Niall: Und heute Abend schließt sich uns Jason Martin an.

Jason: Hallo.

Niall: Und Laura.

Laura: Hi.

Joe: Laura Knight-Jadczyk,

Niall: Laura Knight-Jadczyk.

Joe: Nur der Form halber.

Laura: Er denkt, jeder weiß wer ich bin.

Joe: Nun, man kann nie wissen.

Laura: Ich denke nicht, dass das der Fall ist.

[Gelächter]

Niall: Also, das Thema der heutigen Show ist das 'Wetiko-Virus' und die kollektive Psychose. Wir interviewen einen ganz besonderen Gast, Paul Levy. Paul ist Verfasser einiger Bücher, die wir heute diskutieren werden. Er verfügt über Abschlüsse in Kunst und Wirtschaft und hat Zeit seines Lebens Interesse an der Arbeit von Carl Jung gehabt. Im Nachgang eines persönlichen Traumas 1981 begann für ihn ein Prozess spirituellen Erwachens, der ihn zu einem 'schamanischen Abstieg' führte sowie zu einer Suche zum Verständnis der grundlegenden Natur unserer Realität.

Paul ist der Autor zweier Bücher: Der Wahnsinn von George Bush: Eine Widerspiegelung Unserer Kollektiven Psychose, sowie Vertreibung von Wetiko: Den Fluch des Bösen Brechen. Sie werden außerdem mehr von seiner Arbeit auf seiner Website finden: Realitysandwich.com. In seinen Büchern nun erläutert Paul, dass wir unsere innersten dunkelsten Gedanken und Gefühle verleugnen und sie nach außen auf andere und die Welt projizieren - einen Prozess, den er mit dem "Wetiko"-Konzept der Ureinwohner Nordamerikas vergleicht. Mehr dazu gleich.

Um euch eine Vorstellung davon zu geben, was wir in der heutigen Show behandeln werden, zitiere ich etwas, das Paul geschrieben hat:

"Es gibt eine ansteckende psycho-spirituelle Erkrankung der Seele, einen Parasit des Geistes, der auf der Weltbühne gegenwärtig massenhaft über eine kollektive Psychose von gigantischen Ausmaßen ausgelebt wird. Dieser Geist-Virus operiert verdeckt, durch die unbewussten blinden Flecke in der menschlichen Psyche, macht Menschen selbstvergessen gegenüber ihrem eigenen Wahnsinn und bringt sie dazu, gegen ihre eigenen besten Interessen zu handeln."

Also, ein ganz herzliches Willkommen an Paul Levy!

Laura: Hi Paul!

Paul: Hi. Ja, ich bin einfach so froh, hier zu sein. Ich schätze eure Einladung wirklich, also vielen Dank.

Joe: Gern geschehen.

Laura: Kann ich mal mit etwas loslegen, das Niall gerade vorgelesen hat, wo du über diese kollektive Psychose gigantischen Ausmaßes sprichst? Würdest du sagen, dass es dort draußen jetzt sozusagen wirklich schlimm wird? Dass wir unser 'Schatten-Selbst' wirklich auf Russland projizieren und eine Situation erschaffen, die einfach völlig explosiv ist? Das gleicht einem Pulverfass, das nur darauf wartet, dort hochzugehen.

Paul: Ja. Ich würde zustimmen, dass die kollektive Psychose sich mit der Zeit, so scheint es, einfach immer weiter intensiviert. Und aus der Traumperspektive aus können wir darüber nachdenken und sie auf symbolische Weise verstehen. Wenn ich das sage, meine ich damit, dass wir darüber nachdenken können, was in der Welt geschieht, als wäre sie ein Traum - wie nachts, wenn wir einen Traum haben, wir darüber nachdenken und ihn symbolisch deuten können. Wenn sich Dunkelheit immer stärker manifestiert und das Böse wirklich immer offensichtlicher wird, ist das aus der Traumperspektive ein Ausdruck davon, das sich in der Nähe Licht befindet - denn man kann keinen Schatten ohne Licht haben. Das ist der Projektor des Schattens.

Also scheinen die Dinge wirklich, wirklich schlecht zu stehen und sich mit der Zeit immer mehr zu verschlimmern. Und doch ist das aus dieser anderen Perspektive ein Ausdruck dafür, dass irgend ein tiefgründigeres Licht aufscheint und all die Schatten, die sich ansonsten in den Ecken oder im Untergrund verbergen, gesehen werden können.

Also befinden wir uns inmitten einer kollektiven Psychose gewaltigen Ausmaßes. Und Teil dieses Wahnsinns ist, dass ganz wenige Leute überhaupt darüber sprechen als wäre dies einfach der Normalzustand - wie die Tatsache, dass wir uns in diesem fortwährenden Krieg befinden und einander töten und dass es scheint, als gäbe es jede Woche Schulschießereien. Das ist einfach wie die Normalität, die Leute akzeptiert haben. Das ist einfach das, was sie tun. Und das an sich, dieses Mem, diese Gedankenform ist verrückt.

Und einer der anderen Aspekte der Psychose ist, dass es klar ist, dass das, was sich in der Welt auslebt, diese böse Energie ist. Und ich spreche nicht bloß über das persönliche Böse, sondern das archetypische Böse. Und auf so vielen Gebieten des Diskurses kann man das Wort 'das Böse' nicht einmal erwähnen. Es ist ein Tabu-Wort. Und Menschen, die sich mit spiritueller Praxis identifizieren, sagen: 'Oh, ich möchte meine seelische Aufmerksamkeit, meine Energie, nicht dafür investieren, über soetwas wie das Böse nachzudenken!' Doch sie erkennen nicht, dass sie es durch dieses Vermeiden unwissentlich nähren. Es gibt also viele, viele Arten, auf die sich die kollektive Psychose auslebt. Und die Eingeborenen hatten das Wort 'Wetiko'-Virus, das diesem Geist-Virus gleicht, da es durch das Unbewusste und durch Teile von uns operiert, die diesen blinden Fleck besitzen. Somit impliziert es wirklich den Geist des Bösen in indigenen Kulturen.

Mit meinem Buch habe ich also versucht, das zu übersetzen, auf was sie hinweisen. Denn sie zeigen etwas auf, das auf diesen bösen Geist verweist, der auf jene Art vorgeht, in der wir eigentlich über unser Unbewusstes auf den erwachenden Tintenkleks projizieren. Und dann wirklich Erfahrung für uns selbst in einer Weise erschaffen, wo wir nicht über das Verständnis verfügen, dass wir eigentlich bloß auf unseren eigenen Geist reagieren. Das wird dann wie eine Feedback-Schleife, wo wir nur unser Unbewusstes ausleben und da wir es ohne Gewahrsein tun, geschieht das immer auf diese destruktive Weise.

Und das ist es also, was meine ganze Arbeit beleuchten will, diese bestimmte Art von energetischer Signatur, von der wir alle ein Teil sind, die wir alle ausagieren. Und was daran so interessant ist, nur um noch ein wenig mehr darüber zu sagen, weil es so interessant ist - die Sache mit dem Wetiko Virus ist, dass seine Quelle in uns selbst zu finden ist, in unserer Psyche, und dennoch kollabiert er. Es gibt diese scheinbare Grenze zwischen der inneren und der äußeren Welt. Doch der Wetiko Virus bringt diese Grenze zwischen dem Innen und dem Außen auf solch einer Weise zum Zusammensturz, dass er sich scheinbar in die äußere Welt fortsetzt, und Ereignisse in der äußeren Welt scheinbar so gestaltet, dass er unserer inneren Situation Ausdruck verleiht.

Was ich also gerade beschrieben habe, das was im Außen, in Gestalt der größeren Politik, geschieht, ist eigentlich eine Widerspiegelung von dem was sich innerhalb unserer Psyche abspielt. Genauso kann man es beschreiben, wenn man einen Traum hat: Denn was ist ein Traum? Er ist nur eine Reflektion des Geistes, der eigentlich der Träumer ist.

Laura: Aber -

Paul: Der Punkt ist also - okay, nach dir.

Laura: Nein, nach dir.

Paul: Ja.

Laura: Ich wollte nur gerade sagen -

Paul: Nun, ich wollte gerade sagen -

[Gelächter]

Paul: Okay, also, ich wollte gerade sagen, die Sache mit Wetiko - es ist also die Quelle des größten Bösen, das wir einerseits in der individuellen Dimension ausleben, wo wir tatsächlich selbstzerstörerisch handeln und eine Sucht oder jegliche Form von Verhalten ausagieren, einfach unser eigenes Selbst. Doch es ist auch die Wurzel des zwischen-persönlichen sowie kollektiven Bösen, das sich im größeren Staatswesen auslebt.

Doch einkodiert in Wetiko, das Böse, hilft es uns eigentlich dabei zu erwachen. Es hilft uns tatsächlich dabei, die traumgleiche Natur zu erkennen. Also scheint es, dass in das Böse dieser Segen, dieses Geschenk einkodiert ist. Doch wie sich das manifestiert, ist genau genommen eine Quantensituation, in dem beide Zustände einander überlagern. Handelt es sich um eine Welle oder einen Partikel, wie bei Licht? Nun, das kommt darauf an - wie beobachtet man es? Bei Wetiko ist es das Gleiche. Wird es uns zerstören oder uns dabei helfen, zu erwachen? Nun, das hängt davon ab, ob wir über die Erkenntnis dessen verfügen, was uns wirklich zurückgespiegelt wird.

Laura: Okay. Ich möchte schnell zwei Dinge sagen. Erstens schätze ich wirklich, dass du sagst, dass dies ein Segen ist, denn unsere eigene Entdeckung und Erforschung des Problems der Psychopathie und im Hinblick darauf der Natur des Bösen war für uns ein wahrer Segen. Es war einfach sagenhaft. Zu Beginn, ja, da litten wir, doch die Sache war, dass wir so viel gelernt haben. Wir lernten, was da draußen ist, wie es durch unsere eigenen Lücken im Bewusstsein zu uns kommen kann sowie durch unsere Lücken im Gewahrsein und durch unseren Mangel zu verstehen, was uns ausmacht. Und auch damit anzufangen, an uns selbst zu arbeiten, so dass diese Dinge sich nicht auch in uns manifestierten.

Das ist das erste. Doch die zweite Sache ist, dass das was du sagst mich irgendwie an Clarissa Pinkola Estes' Buch Die Wolfsfrau erinnert, wo sie über den 'Traum vom Schwarzen Mann' spricht. Man hat diesen Traum und er ist eine Art Warnung, dass man in Gefahr ist, weil das Bewusstsein nicht auf der Höhe ist, man sozusagen mit dem Feind schläft. Und dieser Feind kann unser eigenes Verhalten sein, es kann unsere eigene Einstellung sein, unsere Weigerung, einen Blick auf das zu werfen was man tut oder wie man an der Fortführung des Bösen teilhat, indem man es nicht aufzeigt, es nicht benennt und nicht das tut was man kann, um es zu lindern oder zu bessern.

Also im gewissen Sinne haben wir so etwas wie einen 'Traum vom Schwarzen Mann' im goßen Stil, nur dass er sich statt im Innern nun im Außen abspielt.

Paul: Ja. Und wenn ich nur eines zu dem sagen dürfte, was du gerade gesagt hast, Laura, denn du liegst so richtig damit. Wie dieses Schlafen mit dem Feind, was im Grunde eine andere Art ist, auszudrücken, dass man sozusagen mit dem Feind im Bett ist. Und mit dem Feind im Bett zu sein bedeutet, mitschuldig zu sein. Und das wo wir sozusagen damit beginnen, uns davon loszusagen, unwissentliche Agenten dieses Bösen zu sein, ist, wenn wir unsere eigene Mittäterschaft daran erkennen.

Laura: Und Mitschuld ist, denke ich, eine wirklich große Sache. Ich las gerade Gustave Le Bons Buch Die Psychologie der Massen und ich empfehle es ausdrücklich. Es hat 129 Seiten, du wirst es lieben. Und er redet über diese Art von Sache, überdas Unbewusste, das eine Menschenmenge oder eine Gruppe beherrscht, und in gewisser Weise ist es verknüpft mit wer war das noch gleich? und ihrer Idee der limbischen Resonanz. Wer ist es? Martha Stout.

Niall: Martha Stout.

Laura: Ja. Martha Stout und ihre Idee der limbischen Resonanz, wie Menschen verängstigt und zu etwas getrieben werden können, das dem animalistischem Verhalten einer Menschenmenge gleicht. Doch in jedem Fall ist diese ganze Sache so, dass wir als Menschen nicht danach schauen, inwiefern wir mitschuldig daran sind, Dinge geschehen zu lassen und dass wir uns nicht bewusst sind, dass wir wirklich die Herrscher haben, die wir verdienen.

Paul: Ja, nein, das ist wahr. Und die Sache warum es sich dabei um eine kollektive Psychose handelt, ist, - und darauf gehe ich in meinem Buch ein - wenn man ergründet, worin die Natur dieses Wetiko-Virus besteht, erkennt man, nun, dass es nicht in einer objektiven unabhängigen Weise getrennt von unserem Geist existiert.

Laura: Ja.

Paul: Und eine Implikation davon ist, dass wir es alle gemeinsam erträumen. Was also auf der Weltbühne geschieht, träumen wir alle gemeinsam. Es ist eine Reflektion von etwas in uns, das unbewusst ist.

Seht ihr, die Sache mit Wetiko verhält sich folgendermaßen: von all den Wegen, in denen ich es beschreiben kann, handelt es sich dabei um eine Form, die psychischer Blindheit gleicht. Es ist wie diese Blindheit, die tatsächlich glaubt, dass sie sehend sei. Und sie glaubt nicht nur, dass sie sehend sei, sondern nimmt auch in arroganter Weise an, sie verfüge über mehr Sehvermögen als wir oder irgendjemand sonst.

Was also geschieht, ist, dass wir, unserer Natur eigen, diesen Genius zur Erschaffung der Wirklichkeit haben. Wir erzeugen unsere Erfahrung mit jedem Augenblick. Doch der Wetiko-Virus verhakt sich gewissermaßen in jenen Genius, über den wir alle verfügen, und kehrt ihn gegen uns selbst. Also erschaffen wir eigentlich Realität in einer Weise, die uns nicht dient und dann reagieren wir darauf, als hätten wir nichts mit ihrer Heraufbeschwörung zu tun, als wäre sie objektiv und separat. Dann werden wir nur in dieser sich unendlich selbst fortsetzenden Rückkoppelungs-Schleife gefangen, in der wir auf unsere eigenen Projektionen reagieren. Und das ist eine Art, Wetiko zu beschreiben.

Laura: Es gibt einen anderen Vergleich, etwas, das als Poltergeist-Phänomen bezeichnet wird. Das Poltergeist-Phänomen wurde ziemlich intensiv erforscht und in jedem Falle handelt es sich um eine Frau oder einen Heranwachsenden mit unterdrückten oder in Aufruhr befindlichen emotionalen Energien, die sie nicht ausdrücken dürfen, die sie nicht betrachten dürfen. Sie dürfen sie sich nicht vergegenwärtigen. Und dann beginnen Dinge um sie herum zu geschehen, Dinge bewegen sich, fliegen durch die Luft, Feuer brechen aus, Wasser rinnt, alle möglichen seltsamen Dinge geschehen.

Und sie verhalten sich als hätte dies nichts mit ihnen zu tun; und dennoch, in jedem einzelnen Fall, den ich je untersucht habe, stellt es sich heraus, dass es sich um jemanden handelt, bei dem eine tiefsitzende psychologische Verdrängung besteht und dass diese Energie im Außen zur Anwendung gelangt oder ausgedrückt wird, weil sie diese nicht im Innern ausdrücken können. Und in einem sehr großen Maßstab ist es also das, was wir tun!

Paul: Ja, nein, absolut. Was du beschreibst, was ich zuvor über Wetiko gesagt habe, ist, dass seine Quelle sich innerhalb der Psyche befindet. Dennoch ist es in der Lage, ganz plötzlich gewissermaßen synchronistisch die Grenzen zwischem dem Innen und dem Außen aufzulösen und Ereignisse in der Welt scheinbar zu konfigurieren, so dass es sich selbst durch das Medium der äußeren Welt zum Ausdruck bringt und eigentlich eine innere Situation ausdrückt. Und das verweist auf die Physik, wo sie darüber reden, dass das wirklich Wichtige das Feld ist, das nicht-lokale Feld, und die Tatsache, dass es nicht durch dreidimensionalen Raum und Zeit eingeschränkt ist. Also wenn es eine Energie gibt, mit der wir uns nicht wirklich beschäftigen, was passiert? Sie übernimmt uns durch unseren blinden Fleck.

Wisst ihr, die Sache mit Wetiko ist, dass es sich um diese archetypische Energie handelt. Sie ist trans-personal. Sie ist größer als das bloße menschliche Ego. Also ist die Art, in der es wirklich operiert, die, dass es buchstäblich von uns Besitz ergreift und wir unwissentlich zu seinem Instrument werden, sich selbst zu inkarnieren. Und dann leben wir es aus, wir verkörpern es in der Welt.

Ich begann es zuerst in meiner Familie zu sehen. Und dann begann ich zu erkennen: 'Oh mein Gott, das Familiensystem, das Feld, lebt tatsächlich einige Dinge aus', wie dieses Schattenelement. Und je mehr ich damit anfing, auf dieses schattenhafte Element zu deuten, umso mehr wurden verschiedene Teile des Familiensystems dazu berufen, seine Agenten zu werden. Und ich konnte es nicht glauben - es war ziemlich science-fiction-artig. Doch ich begann die Erkenntnis zu haben: 'Oh mein Gott, es gibt ein tieferes, nicht-lokales Feld, das prägt, was sich in unserer Welt abspielt.' Das ist also einer der ersten Schritte, diese höherdimensionale Erkrankung, Wetiko, sehen zu können.

Laura: Ja. Wir bezeichnen es als eine Art kryptografisches Wesen, denn es ist erstaunlich, in welcher Weise es hier und da hervorbrechen kann. In dem Augenblick in dem man es erkennt, ist es, als ob das gesamte System in Aktion tritt, einen zu unterdrücken oder wieder blind zu machen. Es ist einfach erstaunlich.

Paul: Ganz genau, es wird den Täter schützen.

Laura: Ja.

Paul: Ja, ja, nein, absolut. Das war so psychedelisch, als ich anfing das zu begreifen. Und es ist beinahe, als wäre es in das Feld eingebaut, dass, sobald Dunkelheit sich manifestiert und jemand es sieht und Licht darauf zu werfen sucht, er als der Dämon angesehen wird oder der Bösewicht; oder das Feld wird sich verschwören, um ihn zum Schweigen zu bringen oder so etwas in der Art.

Laura: Ja.

Paul: Also muss man das bezüglich einer Reaktion darauf in die Gleichung mit einbeziehen.

Laura: Ja, das ist verrückt. Hast du den Film Die Legende vom schnellen Läufer gesehen?

Paul: Nein, habe ich nicht.

Laura: Nun, es ist ein Film über, ich denke, man könnte sagen, nordamerikanische Ureinwohner.

Niall: Inuit.

Laura: Inuit. Es ist ein erstaunlicher Film. Doch es geht grundlegend um genau diese Sache. Es ist ein sehr kleiner Stamm und der 'Virus' wird in den kleinen Stamm eingebracht. Und es wird gezeigt, wie er sich verbreitet und beinahe das Leben aller Mitglieder des gesamten Stammes zerstört. Und dann zeigt der Film, wie sie damit fertig werden. Es ist ein sehr faszinierender Film. Wenn du Landschaft magst, die vollkommen weiß ist. Zwei Stunden nichts als weiß. [Gelächter]

Paul: Gut, gut.

Laura: Dann ist es ein toller Film.

Paul: Okay, cool. Das also bringt auf - was ich zu tun versuche, ist diese Landkarte zu entwerfen, so dass Menschen wirklich das Böse erkennen können, auf das ich verweise. Denn dieses Wetiko - und das ist bloß ein Wort, jede Tradition hat andere Wörter dafür - deutet auf dasselbe. Doch die Sache mit dieser bösen Energie ist, dass sie es nicht ertragen kann, gesehen zu werden.

Laura: Richtig.

Paul: Denn wenn man sie sieht, nimmt man ihr ihre Macht. Und man nimmt ihr nicht nur ihre Macht, sondern ermächtigt sich zugleich selbst.

Also ist die Sache damit, wenn ich nur eine seiner Eigenschaften beschreiben kann, dass es sich um einen gestaltwandlerischen Erreger handelt. Und was es tut ist, dass es mit jedem Augenblick seine Gestalt ändert und unsere Form annehmen wird. In anderen Worten: es ist, als hätte man in der Tat einen Gedanken. Aber es ist in Wahrheit nicht einmal der eigene Gedanke, doch es wird so erscheinen, als denke man etwas oder habe eine Ansicht oder Wahrnehmung. Und wenn man sich dessen nicht bewusst ist: "Oh wow, das ist nicht wie ich eigentlich fühle oder was ich denke", wenn man sich dessen nicht bewusst ist, wird man sich mit dem Gedanken identifizieren und einfach in ihn aufgesogen und wird ihn übernehmen. Und was dann passiert, ist, dass die Wetiko-Energie einen gewissermaßen überzogen hat. Und jemanden überziehen hat eine doppelte Bedeutung: einen überzuziehen gleich einer Tracht Kleidung und es bedeutet auch, jemanden hereinzulegen - zum Narren zu halten.

Es hat also unsere Gestalt angenommen. Das Nächste was wir verstehen, ist, dass wir uns mit ihm identifiziert haben. Und das Nächste das wir nicht verstehen, ist, dass wir von ihm übernommen wurden und ohne es zu wissen sein Instrument sind. Wir sind ein Geheimagent und unser Geheimnis ist selbst vor uns geheim, denn wir sind nun ein Durchlass für diesen höherdimensionalen Erreger, sich in unserer Welt auszuleben. Und das ist eine der Arten, auf die das funktioniert.

Laura: Absolut. Es ist beängstigend, und du hast gerade beschrieben was dieser Le Bon beschreibt, wie Menschen anfangen sich zu gebaren, wenn sie diese Infektion durch Massen-Verhalten bekommen. Es ist wirklich frappierend.

Paul: Ja, ich werde mir also dieses Buch besorgen. Ich schrieb mir tatsächlich gerade auf, dass ich mir Die Psychologie der Massen besorgen muss, weil es mir nicht bekannt ist.

Joe: Man kann es sogar kostenlos lesen, wenn man nur auf Google danach sucht.

Paul: Oh, schön!

Laura: Ja, es ist ein altes Buch.

Joe: Es ist ein altes Buch, ja.

Laura: Vergib ihm einige seiner veralteten Ideen wie solche Dinge, dass Frauen nicht die Kapazität zum Denken besäßen wie Männer. Ignoriere das einfach.

Paul: Gut, ich werde das einfach ignorieren.

Laura: Bedenke die Zeit, in der er es schrieb und lies einfach den Rest.

Niall: Ja. Das war das 'Wetiko der Viktorianischen Zeit'.

Paul: Richtig. Also, Wetiko ist über zahlreiche Generationen durch die Zeit gereist. Und es hat sich in allen Kulturen manifestiert.

Laura: Oh ja. Also kannst du uns einige praktische Beispiele aus dem wahren Leben geben? Eine Situation beschreiben, mit der du vertraut bist und etwas von der Dynamik, wie sie erscheinen würde, nur in einer gewissermaßen praktischen Weise? Denn wir neigen alle dazu, symbolisch in unserer Sprache zu werden. Und ich bin die praktische Mystikerin. [Gelächter]

Paul: Ja. Sicher, das könnte eine gute Stelle für mich sein, jetzt den Kontext zu schaffen, wie ich ihn in meinem eigenen Leben entdeckte, diesen Wetiko, über den ich schreibe.

Laura: Ja.

Jason: Jep.

Paul: Also, ich bin ein Einzelkind und es stellte sich - ich erkannte das zu der Zeit nicht - doch es stellte sich heraus, dass mein Vater wirklich, wirklich krank war und dass er ein Psychopath war, das war er. Er war ein Krimineller. Doch er war nicht - da war ein Geheimnis, ein Familiengeheimnis. Ich könnte delikate Geschichten aufbringen, doch ich werde das nicht tun. Es ist irgendwie erschreckend.

Doch was an der Oberfläche geschah, war, dass er normal zu sein schien, ein guter Kerl und all das. Aber als sensibles Kind, so wie wir alle es sind, nahm ich diese echte Dunkelheit wahr, die durch ihn durchkam. Und vor allem, weil ich das einzige Kind war, und wirklich sehr hell und gut in der Schule, erfolgreich und ein glücklicher Bursche war, während er unbewusst so sehr mit mir identifiziert war, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mich von ihm zu trennen begann - und das stürzte sie ihn einfach in absolute, mörderische, damönische Wutanfälle, Herzattacken, wobei er mir erzählte, dass ich ihn tötete, auf die Spitze getriebenes Zeug bis zu dem Punkt, an dem ich krank wurde. Nach schlimmeren solcher Episoden bekam ich genau am darauffolgenden Tag Fieber, das ein Jahr dauerte. Und sie konnten keine physische Ursache dafür finden.

Und dann, am Ende jenes Jahres, lebte die Wesenheit, die meinen Vater übernommen hatte - diese wütende, anschuldigende, hasserfüllte Energie - plötzlich, zu meinem großen Schrecken, im Innern meiner Psyche. Und sie wurde von jedem Impuls beschwichtigt, den ich bezüglich dessen hatte, einfach ich selbst zu sein. Nun, was ich beschreibe, ist, dass ich wirklich traumatisiert war und dass ich das äußere Trauma irgendwie wiedererschuf, nur dass das jetzt in meinem Geist passierte.

Um also deine Frage zu beantworten: Ich versuchte, mich so gut wie ich konnte, meiner Mutter, meinen Freunden und meinen Verwandten gegenüber zu äußern, und dann fing ich damit an, zu Therapeuten zu gehen. Und dann hatte ich ein vollständiges Erwachen, das mich hospitalisiert und mich in psychiatrischen Anstalten landen ließ. Und ich versuchte einerseits zu beschreiben, dass ich dieses spirituelle Erwachen hatte und ich realisierte: 'Wir träumen alle gemeinsam und dies ist ein Traum. Und wir können einander helfen zu erwachen.'

Und nicht nur wurde das nicht verstanden, doch dann beschützte jeder meinen Vater, einschließlich meiner Mutter, der Verwandten, meiner Freunde, seiner Freunde, des Psychiaters. Und so, um deine Frage zu beantworten, nun, wie manifestiert es sich? Gib uns ein praktisches Beispiel. Hier stand ich nun, gerade erst meiner Natur gegenüber erwachend, und ich begann zu erkennen: 'Oh mein Gott, diese Dynamik' - die ich eben ein wenig beschrieb - 'das ist es, was sich in unserer Welt abspielt'. Ich war in meinen Mittzwanzigern, ich hatte noch nicht das Geschick entwickelt, wirklich zu artikulieren was ich sah, in einer Weise, die mich nicht in Probleme brachte, denn ich versuchte mehr und mehr den Schatten und das Böse aufzuzeigen, sowie die Dunkelheit, die sich auslebte, und dass Menschen über ihr Unbewusstes insgeheim mit ihr zusammenwirkten. Als ich das tat, wurde ich mehr und mehr als derjenige angesehen, der verrückt ist.

Zu dem, was ich also beschreibe, könnten manche unserer Zuhörer, vermute ich, vielleicht einen Bezug herstellen. Denn ich bin nicht der Einzige, der solche Erfahrungen wie diese hatte. Wir alle haben das irgendwie. Also ist Teil davon, dass man ein Behältnis in sich selbst und auch mit anderen Menschen erschafft, bis zu dem Punkt, an dem man eine Methode entwickelt, einfach in Kommunikation zu sein und eine Beziehung zu haben. Es ist fast wie das Erschaffen einer Methode des Sprechens, wo man dieses Meta-Bewusstsein heraufbeschwört. Doch das ist eine ganz andere, tiefergehende Diskussion. Aber ich bin einfach neugierig, ob all das rüberkommt, was ich zu sagen versuche, denn es hat mich fast umgebracht.

Zwischen '81 und '82 landete ich vielleicht vier oder fünf Mal in psychiatrischen Anstalten. Mir wurde von den Ärzten immer garantiert, dass ich ein chemisches Ungleichgewicht hätte, dass ich geistig krank wäre, dass ich für den Rest meines Lebens Medikamente einnehmen müsste. Und nun bin ich seit etwa fünfundreißig Jahren nicht auf Medikamenten oder etwas Ähnlichem, ohne irgendwelche Vorfälle oder so etwas.

Somit befreite ich mich schnell aus dieser Situation. Und traf einfach, ganz glücklicherweise, meine Lehrer und setzte mein Erwachen fort und schrieb dann meine Bücher. Doch ich denke, dass so viele Menschen, die wirklich in psychiatrische Kliniken eingewiesen sind, in Wahrheit eine Art schamanischer Initiation oder spirituellen Erwachens haben, jedoch vom Standpunkt der allgemeinen Realität aus nicht in dieser Weise angesehen werden. Und sie werden bloß pathologisiert und medikamentiert. Und es ist wirklich tragisch, was passieren kann.

Laura: Ich denke, dass eine andere Art, das zu beschreiben, sozusagen darin bestehen würde, dass in einer Ehe, sagen wir, eine Frau oder ein Mann und es könnte wechselseitig sein, ein Partner unangemessene Erwartungen an den anderen stellt und sie werden nicht wirklich ausgesprochen, aber sie sind da. Sie sind wie die Atmosphäre, wie das Feld, das du beschreibst.

Und dann kann der andere Partner diesen Erwartungen nicht gerecht werden. Und wird dann durch Blicke oder subtile Abwertung oder gar ärgerliche Reaktionen und so weiter verdammt. Und dann ist diese Person, die ihnen das angetan hat - es ist irgendwie wie Gaslighting, was ich zu sagen versuche. Es ist wie Gaslighting.

Und dann wird diese Person verrückter, verrückter und verrückter, genauso wie die Frau in dem Film Gaslight. Und dann landen sie, wie du sagst, in einer psychiatrischen Anstalt, denn sie wissen, dass etwas vor sich geht. Ihnen wird etwas angetan, doch es geschieht in so einer Weise, dass andere Leute denken, dass nur normale Dinge geschähen und dass sie diejenigen wären, die verrückt würden.

Paul: Richtig. Nein, das ist absolut wahr. Das ist absolut richtig. Und dann, was damit für mich aufkommt, der darunter ablaufende psychologische Prozess, der dem Ganzen unterliegt, was die Eingeborenen als Wetiko-Virus bezeichnen, ist wie das Projizieren des Schattens. Und ein Weg, das wirklich zu verstehen - ist, dass wir uns sozusagen von dem dunkleren Teil unserer Selbst abspalten. Und was tun wir dann also? Es wird von uns abgelehnt, nach außen verlagert. Es wird nach Außen projiziert. Doch dann, das zeige ich in meinem Werk auf, ist es der Fall, dass diese Realität ziemlich stark einem Traum gleicht. Also denkt darüber nach. Wenn man sich in einem Traum befindet und sich im Traum dann von dieser Energie in sich selbst abspaltet, wird sie nach außen in den Traum projiziert. Und was ist ein Traum anderes als bloß eine wirkliche Reflektion unseres eigenen Geistes?

Also wird in dem Traum sofort jemand ankommen, der diesen besonderen, abgespaltenen Schattenteil trägt und verkörpert, den wir gerade nach außen projiziert haben. Und wenn wir darüber nachdenken, dann, oh, haben wir plötzlich den Beleg, dass der Schatten wirklich dort draußen ist, weil er sich scheinbar außerhalb unserer selbst befindet.

Das also verankert uns umso mehr in der Ansicht, der Schatten befände sich außerhalb unserer selbst. Dann haben wir nun also einen Aufhänger und mehr Beweise, dass, um den Schatten tatsächlich außerhalb unserer selbst zu sehen und je mehr wir ihn außerhalb unserer selbst erblicken, der Traum uns umso mehr Belege bereitstellen wird, die unsere Ansicht in einer endlosen sich selbst erschaffenden Rückkoppelungs-Schleife als korrekt bestätigen.

Und was natürlich geschieht, ist, dass wir dann - und ich meine im ultimativen Sinne - jene Person zu zerstören suchen, welche die Dunkelheit an sich trägt, weil sie eine Reflektion unseres eigenen inneren Prozesses ist, unsere eigene Dunkelheit zerstören zu wollen. Demnach spielt sich unser innerer Prozess eigentlich in der Außenwelt ab. Und indem wir das tun, sind wir tatsächlich von genau der Dunkelheit ergriffen worden, die wir zu zerstören suchen.

Und das spielt sich auf der Weltbühne ab, auch in Ehen oder in jeder Beziehung, in der wir unseren eigenen Schatten nicht anerkennen. Ja, daher liegst du völlig richtig. Und das ist die psychologische Dynamik, die dem zugrunde liegt, worüber wir reden.

Laura: Es gibt da einen Mann - du kennst doch Gabor Mate, oder?

Paul: Oh ja, ich kenne ihn.

Laura: Okay. Nun, er verfasste ein Buch namens Wenn der Körper Nein sagt. Und er redet über die Tatsache, dass Menschen - es geht in genau dieselbe Richtung, wo man jenen Schatten in sich selbst nicht anerkennt und somit nicht den eigenen Ärger eingestehen kann; man kann sich die Ablehnung von etwas nicht eingestehen, weil wir alle dazu erzogen wurden, diese vollkommenen kleinen Kinder zu sein, die niemals wütend sind. Und man lächelt immer, selbst wenn einem etwas nicht gefällt. Und man akzeptiert dies, man akzeptiert jenes, selbst wenn man es wirklich ablehnt. Es wird einem gesagt: "Sag das nicht. Das ist nicht nett." Und: "Du kannst doch nicht den und den ablehnen, denn er ist ein wirklich netter Mensch." Und natürlich könnte man als Kind wissen, dass er in Wirklichkeit ein Perverser ist.

Doch es ist einem nicht gestattet, es zu sagen, man darf sich nicht auf bestimmte Art verhalten. Und vor allem kann man nicht wegen etwas auf seine Eltern wütend sein, selbst wegen harmloser Dinge. Und man unterdrückt dies und dann landet es natürlich, wie du sagst, im Außen. Doch er spricht darüber, wie Leute am Ende schreckliche Krankheiten bekommen, genauso wie du geschildert hast krank zu werden, weil du verdrängt hast. Wenn dein Erziehungsberechtigter sich auf eine bestimmte Weise verhält und du nicht das Gefühl hast, deinen Ärger ihm gegenüber äußern zu können, dann drückst du ihn gegenüber dir selbst aus oder du bekommst eine Krankheit oder wirst in irgendeiner Weise krank. Und dann fängst du an, dich auf bestimmte Arten zu verhalten, so wie du es gerade beschrieben hast.

Also denke ich, dass es bei dieser Sache über die du sprichst, bei diesem Schattenselbst, das die Leute ablehnen - und es wird uns gleich zur globalen Sache bringen - darum geht, dass sie nicht akzeptieren, dass sie negative Emotionen haben. Dass sie Wut haben, dass sie Bedürfnisse haben, die nicht erfüllt werden. Sie sind nicht in der Lage, um die Erfüllung dieser Bedürfnisse zu bitten. Sie haben nicht das Gefühl, es wert zu sein, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Sie haben das Gefühl, wenn sie auf ihren Partner oder auf ihre Eltern wütend werden, dass sie verlassen werden. Sie haben Angst vor dem Verlassenwerden.

Also unterdrücken sie am Ende alles völlig. Und Gabor Mate sagt, wenn man lernt richtig zu fühlen, mehr als alles andere, fühlt man es. Es zu fühlen, es zu verstehen, zu wissen, dass es in Ordnung ist, wütend zu sein. Zu wissen, dass es okay ist, Ärger auszudrücken, wenn man ihn angemessen äußert.

Und man muss nicht projizieren - man muss nicht daherkommen und sagen: "Oh, ich bin vollkommen! Ich fühle mich niemals wütend. Ich bin heiliger als du. Ich bin nur das Gemaunze der Katze und es sind andere Menschen, die all das tun, weil ich heiliger als der Papst bin!"

Und was dann am Ende geschieht, ist, dass Leute schließlich krank werden. Und so verhält es sich in gewisser Weise mit der globalen Situation - z.B. bei Amerikanern - mit der Einzigartigkeit: "Wir sind vollkommen, es geht uns allen um Demkokratie. Alles an Amerika ist gut und rein und perfekt und so weiter und so fort. Und jeder andere ist irgendwie böse." Denn es ist uns nicht gestattet, das auszusprechen.

Jason: Ich wollte sagen - ich bin bis jetzt still gewesen, weil ich wirklich versucht habe, genau zuzuhören. Denn offenbar ist die Sprache von Mr. Levy nicht ganz dieselbe wie meine. Also versuche ich mich irgendwie reinzudenken, dennn ich finde, dass du etwas sehr Wichtiges dazu sagst.

Ich denke tatsächlich, wo ich hier sitze und darüber nachdenke, dass etwas wirklich Wahres an dieser Idee ist, dass ein Teil des Problems, wie Laura sagt, in der Unfähigkeit der Leute liegt, ihre eigenen Dinge, ihre eigenen Probleme zu akzeptieren und zu bewältigen. Und dass Einzigartigkeit und das Hinausprojizieren in die Welt irgendwie in gewissem Sinne am Kern der Probleme der Menschheit sind, denn was uns davon abhält, zusammenzukommen, ist gewissermaßen ein Sinn für Rechtschaffen- und Vollkommenheit unserer selbst, was völlig wahnhaft ist. Wir weisen gänzlich jeden Teil von uns, der nicht heilig oder gut ist. Und wir verwehren es uns selbst, jemals als menschliche Rasse als Ganzes zusammenzukommen, denn wir hocken immer da und schauen auf Leute und sagen: "Oh, aber sie tun dies!" Oder: "Oh, aber sie tun das!" Anstatt zu erkennen: "Wisst ihr, wir machen auch schlimme Sachen." Amerikaner, sie tun die ganze Zeit schlimme Dinge. Amerika hat schlimme Sachen gemacht; sie haben die amerikanischen Ureinwohner vollkommen niedergemetzelt, ihnen ihr gesamtes Land gestohlen.

Wir haben neulich Abend diesen Film über The Help geschaut. Und es war nicht mal fünfzig oder sechzig Jahre her, dass Afro-Amerikaner noch immer grundsätzlich Sklaven in den USA waren. Und nun, hier sitzen wir da, tun als wären wir eine Demokratie und reden darüber, was in Russland vor sich geht. Und: "Oh, sie tun dies!" Und: "Oh, sie tun das!" Es ist, als hätten wir noch immer keinen Raum, dort zu reden.

Paul: Ja, nein, absolut. Was du ebenfalls sagst ist wie das, worüber ich in meinem Buch rede, dass wir alle, in jedem Moment, potentiell diesem Wetiko zum Opfer fallen können. Ja, wenn jemand vollkommen und plötzlich erleuchtet wird - ich weiß noch nicht einmal, was das heißt - dann sind sie immun.

Laura: Ich auch weiß es auch nicht.

Paul: Richtig. Doch der Punkt ist der, dass es wirklich wichtig ist, so etwas wie eine selbst-reflexive Fähigkeit zu entwickeln, und die Demut zu erkennen - wer unter uns hat nicht unwillentlich, mit den besten Absichten, unbewusst sein Unbewusstes in einer Weise ausagiert, die für ihn selbst oder für andere schmerzlich war? Wir alle haben es. Und wenn man diese Erkenntnis hat, durchdringt sie plötzlich alles. Sehr ihr, der Standpunkt hinter der Aussage, "Oh, die haben Wetiko und wir nicht", diese Perspektive ist an sich ein Ausdruck dafür, dass wir uns unter dem Bann von Wetiko befinden, denn er nährt sich von Polarisierung und Trennung.

Also, der Punkt hier ist, dass wir alle...

Jason: Ja. Lass jenen, der ohne Sünde ist, den ersten Stein werfen.

Paul: Richtig, genau, genau. Wir alle haben einen Schatten. Und, wie ich ich sagte, die gesamte Dynamik der Projektion des Schattens - das ist die psychologische Dynamik, die diesem ganzen Prozess zugrundeliegt.

Also liegt die Idee darin, einfach das wirklich tiefe Verständnis dafür zu haben, dass wir ja alle das Potential besitzen, in den Schlaf zu sinken und unwillentlich unsere dunkleren Impulse auszuagieren. Wir verfügen über eine unglaubliche Fähigkeit zur Selbsttäuschung. Und das zu realisieren bedeutet die demütigende Erkenntnis, uns selbst mit den Händen in der Keksdose unseres Unbewussten zu erwischen. Doch wenn man das sieht, entwickelt sich daraus diese Demut. Denn das öffnet einen für jene tiefere Ebene von Mitgefühl, wo man die Einsicht hat, dass wir letztlich alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Und dieses Mitgefühl - das ist wirklich wie die Medizin zur Auflösung des Wetiko-Virus.

Jason: Nun, ja, ich habe irgendwie beobachtet, dass eine Form des grundlegenden Aspekts von Scheinheiligkeit - zumindest politischer Heuchelei - in einem absoluten Mangel an Demut und einer Erkenntnis-Lücke besteht, dass 'wir in der Vergangenheit Fehler gemacht haben und deshalb ein bisschen diplomatischer und verständnisvoller mit Dingen umgehen müssen.' Diese ganze Situation mit Amerika und Russland - sie wird hauptsächlich zu der Art von 'Das Opfer beschuldigen' - Situation, wo sie sozusagen behaupten - auf den Kontext von Russland bezogen - dass Russland ein Opfer der Vereinigten Staaten und des Kapitalismus in den frühen 90ern war und was sie dem Land angetan haben. Und nun kommt Russland zurück und sagt: "Haltet ein, das könnt ihr nicht mehr tun." Und nun sagen sie: "Nun schaut, wie furchtbar sie sind!" Und nun, ja, das ist in etwa das Ende dieses Gedankens.

Paul: Ja.

Joe: Paul, ich habe gerade gedacht, dass du, wie du schon erwähnt hast, in deinem Buch Bezug auf diese Idee der Projektion genommen hast - die eigene Dunkelheit nach außen zu projizieren. Und für mich ist diese Art Dunkelheit nicht wirklich etwas, das wir als synonym zu Ursünde und so begreifen können.

Doch so weit wie ich es verstehe, ist diese Art Dunkelheit eigentlich nur eine Art von Blockaden und Problemen, persönlichen Dingen und Programmen sozusagen. Eine Menge davon stammt aus unserer Kindheit, wo wir von unseren Eltern gelehrt oder in gewisser Weise dazu gezwungen wurden, einen Teil von uns selbst zu verleugnen und ihn abzulehnen. Und ihn vielleicht sogar zu hassen, wegen dieser Art frühkindlicher Programmierung. Und später dann, wie du gesagt hast, projizieren wir ihn auf andere und hassen und verdammen ihn in anderen. Und du beschreibst dies im Grunde als das Wetiko-Virus.

Doch in anderen Teilen des Buchs beziehst du dich auf den Charakter Don Juan von Carlos Castaneda und die Idee dieses Räubers. Und du kommst auch irgendwie an den Punkt, vorzuschlagen, dass es sich um eine beinahe äußere, fast unabhängige Art bewusster Wesenheit handelt.

Und ich frage mich, ob es zwei verschiedene Aspekte dieses Wetiko gibt - ob sie ziemlich getrennt voneinander sind oder ob es eine Art Zusammenspiel zwischen ihnen gibt.

Paul: Richtig. Nein, ich schätze das und es ist eine gute Frage. Ich versuche nämlich im Buch darauf einzugehen, denn wenn wir zum Beispiel bloß denken, "Oh, das Wetiko-Virus, diese räuberische Energie, ist nur unsere Projektion, bloß unsere Vorstellung," dann sind wir ihm durch diesen Standpunkt verfallen. Das ist es, was es uns denken lassen will: dass es nicht wirklich existiert.

Doch wenn wir denken, dass es wirklich existiert - dann, wisst ihr was? Dann sind wir ihm ebenfalls erlegen, denn dann haben wir es mit einer Realität ausgestattet, die unberechtigt ist. Also ist es diese Art von Rätsel sozusagen, in dem Sinne dass es einerseits nicht bloß eine Projektion des Geistes ist. Und andererseits ist es nicht gleichwie objektiv, getrennt von uns - als hätte es eine unabhängige Existenz. Es existiert in diesem Bereich, das sich zwischen den beiden befindet - im imaginalen Bereich.

Also handelt es sich um die Art Sache, wo es überhaupt keine Wirklichkeit besitzt - ultimativ gesprochen. Und dennoch kann es unsere Spezies zerstören. Wie hält man es also damit? Und der Punkt ist: Es ist ähnlich wie in Träumen, wenn man nachts träumt und diese böse, monströse, Vampirfigur da ist - ja, dass man dann in der relativen Dimension des Traumes damit fertigwerden muss. Man muss damit klarkommen oder es wird einen umbringen. Man kann aber dennoch letztlich wirklich die Erkenntnis haben, dass es nur die eigene Energie ist, die eigene unglaubliche Macht, von der man abgespalten ist, die sozusagen aus einem herausgeworfen wird und sich - Abakadabra - in dieser scheinbar anderen Form verkörpert.

Und wenn man nicht die Erkenntnis hat, dass man träumt, muss man in gewisser Weise damit klarkommen. Doch wenn man einmal die Natur seiner Situation in dem Traum ausmacht, dann wird diese Figur lediglich als die eigene Energie erkannt. Und im Tibetischen Buddhismus - ich praktizieren in dieser religiösen Linie - reden sie darüber, dass das der Zeitpunkt des Erwachens ist.

Also versuche ich eine Einsicht dieser unglaublich heiklen Lage zu vermitteln, die darin besteht, einen der beiden gegenteiligen Standpunkte aufrechtzuerhalten, die lauten können: "Oh, es ist objektiv real" oder "es ist objektiv nicht wirklich". Nein, beides ist falsch. Es existiert eine Art Bardo-Bereich [eine Art 'Zwischenzustand' des Bewusstseins 'Traum-Bereich', AdÜ], in dem wir leben. Und es ist sehr wichtig, diesen als eine Form zu verstehen, die es uns ermöglicht, uns mit diesen Energien auseinanderzusetzen.

Laura: Das führt uns zum Beispiel des Poltergeists zurück. Diese können ohne unsere Energie nicht existieren, doch in einem gewissen Sinne ist diese Energie, sobald sie uns verlassen hat, da draußen sehr real.

Paul: Ja.

Joe: Ich denke manchmal über die Entstehung davon nach - und Virus ist ein sehr guter Begriff oder Analogie, den bzw. die man dafür nutzen kann, denke ich. Lasst uns zu Adam und Eva oder den ersten Menschen oder was auch immer zurückgehen, die erschaffen wurden. Und sie waren das erste Elternpaar, das Kinder hatte. Wenn sie psychologisch einfach völlig gesund gewesen wären, normal, so wie Menschen als Menschen gemeint sind, und wenn sie Kinder großgezogen hätten, die völlig normal waren, dann wäre im Grunde nie etwas von dieser Art Wetiko-Virus-Zeug in die menschliche Rasse hineingelangt.

Doch wenn man damit anfängt, wenn man das irgendwie zu einem Zeitpunkt injizieren könnte - ich rede hier nicht über Adam und Eva - aber über einen Zeitpunkt; also, wenn man das in ein paar Leute injizieren könnte - sagen wir, in zwei Elternteile hypothetisch oder aus welchem Grund auch immer, dann könnten wir hier vielleicht über Psychopathie reden oder über irgendeine Art von Abweichung oder Anomalie jenseits normaler menschlicher Psychologie; dann würde sich das an sich auf natürliche Art verbreiten, wenn ihr versteht, was ich meine. Man hat zum Beispiel schlechte Eltern oder sogar nur einen schlechten Elternteil, der dann seine Kinder dazu erzieht, diesen eigens abgestoßenen Teil ihrer selbst zu haben, und die sich dann in der Projektion ihrer Finsternis nach außen betätigen und weiteren Schaden an ihren Kindern anrichten sowie an weiteren Nachkommen, und es breitet sich aus.

Es scheint mir fast, als könnte der Weg, damit zu beginnen, so anfangen, dass ein Same oder mehrere Samen an einem bestimmten Punkt in die menschliche Rasse eingehen und sich auf irgendeine organische Art und Weise ausbreiten. Und mit der Zeit verschlechtert es sich immer mehr.

Paul: Ja. Nein, das ist völlig wahr. Und das ist ein Problem, über das ich nachdenke: wie hat es angefangen? Und da sind all diese Theorien über all diese Außerirdischen und es gab eine Art Trauma oder was auch immer. Ich stelle keine Schlussfolgerung auf, doch das auf was ich hinweise ist: dass die Natur unserer Situation darin besteht, mit jedem Moment erneut erschaffen zu werden - in diesem Moment und in diesem.

Ich bin einfach froh, dass du die Idee aufbrachtest, dass diese Wetiko-Energie - wenn sie erst einmal in gewissem Sinne in die Petrischale des Familiensystems gelangt, sei das nur in der Psyche einer Person oder in der Psyche eines Elternteils oder in der menschlichen Familie - dann zur Vermehrung tendiert. Und sie verbreitet sich über den unbewussten blinden Fleck. Und das ist wichtig zu verstehen - etwa mit der Idee, dass man einen Psychopathen hat. Und der Psychopath kann nicht viel Schaden anrichten, wenn es nur allein um ihn ginge. Doch wenn das Feld ihre Psychopathologie nicht wirklich erkennt, wird es sich selbst danach ausrichten, ihre Krankheit zu schützen, ihr Böses, und es wird mit dem Psychopathen zusammenwirken.

Als Beispiel braucht man bloß an so etwas wie den 2. Weltkrieg mit Hitler zu denken. Da waren die Deutschen und eine ganze Menge von ihnen waren die wohlmeinenden Leute, die in Hitler einfach eine Vaterfigur sahen, die ihnen helfen wollte und all das. Und weil sie das Böse nicht erkannten, das durch ihn hindurchkam, arbeiteten sie tatsächlich mit ihm zusammen. Und er hätte nicht die unglaubliche Zerstörung bewirken können, die er angerichtet hat, ohne sie - durch ihr Unbewusstes, indem sie ihn unterstützten und ihm nachfolgten. Und das ist nur ein wirklich einfaches Beispiel, wie diese Sache über das Böse funktioniert, es ist wirklich wichtig, es nicht nur aus der Sicht einer individuellen Person zu verstehen, sondern dass es sich um ein Feldphänomen handelt.

Und natürlich kann eine individuelle Person derart übernommen werden, weil - wie ich in meinem Buch berichte - diese Person von dem Bösen so vereinnahmt werden kann, dass sie buchstäblich zu dessen Inkarnation oder Verkörperung wird. Der positive Aspekt davon ist, dass sie eigentlich die archetypisch höherdimensionale Energie offenbaren. Sie zeigen, wie sie in einem menschlichen Wesen aussieht. Und es handelt sich tatsächlich um Information. Es ist wie eine Goldmine für alle von uns, diese in uns allen existierende Pathologie wirklich zu verstehen. Da ist sie. Jemand verkörpert sie.

Joe: Wir haben hier eine Frage von einem Zuhörer namens Joel. Er sagt: "Paul streift Wetiko als etwas, das mit Sucht und ungesunden Obsessionen aller Art zu tun hat." Er sagt: "Es wäre interessant, mehr darüber zu erfahren und besonders, inwieweit es Kreativität und Erfindergeist vereinnahmt."

Paul: Nun, das ist eine großartige Frage. Denn die Sache an Wetiko ist, wie ich gesagt habe, eine archetypische, transpersonale Energie. Sie ist größer als das menschliche Ego und dennoch besitzt sie das menschliche Ego. Und ein anderes Wort dafür: es ist diese dämonische Energie. Und das Wort 'dämonisch' bezeichnet eine Energie, die einen buchstäblich übernimmt und dann werden wir davon besessen.

Nun, etymologisch bedeutet das Wört Daemon (oder 'daimon' - AdÜ) "die innere Stimme" oder "der führende Geist". Und es steht in Relation zum Genie, wie in "I Dream of Genie" oder "Genius". Es hat etymologisch mit dem Finden der eigenen Berufung zu tun oder damit, eine Stimme zu hören und herauszufinden, was man hier zu erledigen hat.

Der Punkt ist also, wenn wir uns mit dieser daimonischen Energie in einer bewussten Weise verbinden, wird sie zu unserer innere Stimme, zu diesem führenden Geist. Doch wenn wir uns davon abwenden und nicht aufnehmen, was sie uns sagt oder zu tun auffordert, spricht sie uns in einer negativen Weise zu und wird zu einem Dämon.

Nun, in dieser daimonischen Energie ist der kreative Geist einkodiert. Der Punkt ist also, wenn wir uns ähnlich wie Alchemisten zu dieser höherdimensionalen, archetypischen daimonischen transpersonalen Energie - Wetiko oder wie auch immer man sie nennen kann - Zugang verschaffen können und wenn wir sie auf kreative Weise ausdrücken können, dann werden wir eher keine Neigung zu Sucht oder Gewohnheitsmustern oder selbstzerstörerischem Verhalten entwickeln.

Doch es ist ziemlich ähnlich wie bei einem Schamanen. Wenn ein Schamane gerufen wird - und man sollte im Blick behalten, dass ein Schamane zu werden nichts ist, wozu sich ein vernünftig denkender Mensch jemals bewusst entscheiden würde. Auf eine Weise sind es die Geister, die einen rufen. Und wenn man den Ruf nicht akzeptiert, wenn man nicht sagt, "Okay, ich werde mit diesem tieferen Prozess kooperieren", was wird dann passieren? Man wird krank und man kann wirklich verrückt werden und sogar sterben. Doch plötzlich, wenn man seine Unterschrift setzt und sagt, "Okay, ich werde mit diesem Rufen auf tieferer Ebene kooperieren", dann findet man plötzlich das, was man hier zu erledigen hat.

Also ist das eine ähnliche Idee, dass wir alle dazu berufen werden, unsere eigene Seele und unser eigenes Selbst in einer kreativen Weise auszudrücken. Und wenn wir wirklich damit kooperieren und uns dem verpflichten, dann kann es uns heilen. Es ist wie dieser apokryphische Ausspruch - "wenn du nicht das hervorbringst, was in dir ist" - nun, ich habe es vergessen, wie heißt es genau? "Wenn du das hervorbringst, was in dir ist, wird das, was in dir ist, dich retten. Doch bringst du nicht hervor, was in dir ist, wird das, was in dir ist, dich zerstören." Es ist dieselbe archetypische Idee.

Joe: Und die nächste Frage von einem anderen Zuhörer steht irgendwie in Beziehung zu einer Frage, die ich selbst hatte, die lautet, wie du denkst, wohin sich die Dinge entwickeln, wenn sie so weitergehen wie sie jetzt sind?

Die Frage war: "Ich frage mich wegen des Zyklus von Katastrophen." Und hier denke ich, dass diese Person die zyklische Zerstörung von Zivilisationen über die Geschichte hinweg meint, "und wie sie zur menschlichen Erfahrung und dem Wetiko-Virus in Beziehung steht. Dass im Grunde die Menschheit vielleicht eine unnötige Bereinigung über sich bringt, um diesen Virus loszuwerden?" Das ist die Frage.

Paul: Ja. Nun, ja. Was sich in unserer Welt abspielt, es ist erschreckend, was geschieht. Und ich denke an Quantenphysik. Es ist unbestimmt. Es ist ein Bereich unendlicher Möglichkeiten, was passieren könnte. Und der Wetiko-Virus ist, wie ich sage, er ist darin verschlüsselt; es handelt sich um eine Überlagerung von Zuständen tiefster Giftigkeit und höchster Bösartigkeit und Toxizität und all dieser Dinge, und zugleich ist es der größte Segen. Und beides befindet sich in Potentialität, abhängig davon, ob wir erkennen werden, was es uns zeigt.

Meine Hoffnung und das, wovon ich träume, ist also, dass immer mehr von uns tatsächlich aus dieser traumartigen Natur der Realität zu erwachen beginnen, dass wir verbunden sind, voneinander abhängig und dass wir diesen Wetiko-Virus zu erkennen beginnen, wie er in unserem Leben, in unseren Beziehungen und draußen auf der Weltbühne operiert; und dass wir durch das Sehen dieser traumartigen Natur wirklich zu erwachen beginnen. Und dass wir anfangen zu erkennen: "Nun, wir können Verbindung zueinander aufnehmen" - sowie das was ich bezeichne als: "Wir können uns verschwören, uns gegenseitig zu inspirieren". Wir können unseren kollektiven Genius in einer Weise aktivieren, in der wir uns in die Wachheit träumen können. Und das ist ein evolutionärer Impuls, an dem teilzuhaben wir allesamt aufgefordert sind.

Und darum geht es eigentlich bei meiner Arbeit, zu versuchen, Leute dazu zu bringen. Denn wir alle sind Künstler, wir alle sind kreative Wesen. Und ich als Künstler erschaffe tatsächlich Kunst, die geschieht und ich benenne sie; oh, man kann es als ein Erwachen bezeichnen, dieses globale Erwachen würde der Name dieser Kunst sein, die geschieht.

Und wir alle können uns beteiligen. Es gibt weder Kosten noch Gebühren. Jeder erhält vollen Nutzen. Der Punkt ist, dass wir uns irgendwie zusammenfinden und uns wirklich wachträumen können. Und das liegt völlig im Bereich des Möglichen. Und wenn jemand zu mir sagt, "Oh, du bist nur ein Träumer und realitätsfern", dann würde ich das verneinen. Ich würde sagen: "Nein, das ist eigentlich Hauptpunkt dessen, was sich abspielt."

Niall: Ja, es wirft viele Fragen auf. Es ist eine, auf die wir unzählige Male eine Antwort gesucht haben. Namentlich die, dass angesichts dessen, wie die Dinge laufen, Menschen daraus [aus dem Traum - AdÜ] erwachen und Freude daran finden und das ist gut, doch zum Großteil macht es Menschen wirklich verzagt, mutlos und versetzt sie in Angst, zumindest am Anfang.

Und sie kommen mit dieser Frage: "Nun, wozu dient das?" Oder vielmehr, sie kommen nicht ganz dorthin, aber wir versuchen sie darauf zu verweisen, dass es vielleicht eine Funktion, einen Zweck dafür geben könnte. Nun gibt es eine Menge Leute dort draußen, die eine Hoffnung hegen, dass sich Dinge zum Besseren verändern. Okay, sie sehen, wie die Welt schlimmer wird. Was haben sie also im Sinn? Revolution; "die äußere Welt hat sich in der falschen Weise manifestiert, ich möchte diese Manifestation verändern." Was hast du darüber zu sagen? Das ist etwas, dass wir irgendwie...

Paul: Ja.

Niall: Wir haben anderen Leuten davon abgeraten, denn auf die Straße zu gehen, Aufstand, das haben sie im Sinn, doch...

Paul: Ja, ich habe etwas dazu zu sagen, denn ich spreche darüber, dass es wirklich wichtig ist zu dem zu werden, was man einen spirituell informierten politischen Aktivisten nennen kann.

Niall: Okay.

Paul: Das heißt, man wird von ganz alleine ein politischer Aktivist - so viele politische Aktivisten, die die besten Absichten haben, reagieren einfach nur aus ihrer eigenen Angst, ihrem Hass oder ihrer Wut heraus und nähren auf diese Weise mit ihrer Reaktivität das Wetiko-Virus. Doch dann kenne ich viele spirituelle Menschen, die einfach der Meinung sind: "Oh, wenn ich einfach nur in meinem Zimmer sitze, meditiere, Mantren bete und Frieden und Freude fühle, dann, nun dann wird die gesamte Welt genau das zurück spiegeln."

Und das stimmt zu einem Teil, zum anderen jedoch nicht. Und das stimmt insofern nicht, als dass wir uns an dem Punkt unserer Evolution befinden, wo unser innerer Prozess sich als die äußere Welt manifestiert - was bedeutet, dass die Art und Weise der Arbeit an unserem inneren Prozess die ist, gänzlich in der Außenwelt tätig zu sein. Wovon ich rede, ist eine gegenseitige Befruchtung von politischem Aktivismus und spiritueller Praktik. Aus dem Grund verwende ich die Bezeichnung spirituell-informierter politischer Akitivist. Dass jedes für sich selbst stehend unvollständig ist.

Joe: Cool, das gefällt mir - SIPA, S-I-P-A.

Laura: Führe das ein bisschen weiter aus. Das gefällt mir.

Joe: Was?

Jason: Ja, ich stimme zu. Ich stimme grundlegend zu.

Laura: Ja. Also, kannst du uns einige Beispiele geben, wie ein spirituell-informierter Aktivist...

Joe: Politischer Aktivist.

Laura: Politischer Aktivist würde...

Paul: Ja, ja, ja - auf jeden Fall! Richtig. Sozusagen, in anderen Worten, würde jemand mit dieser Überzeugung das verstehen als: "Okay, ich muss mich mit dem höheren Staatswesen einlassen, doch wenn ich das tue, indem ich aus meiner eigenen Angst oder Hass oder Wut heraus reagiere oder wenn ich etwa das Böse bekämpfe, nun, dann wird sich das Böse davon nähren und sich darin einfüttern." Und dann wird man unweigerlich ein Agent für Wetiko.

Die Idee ist also, dass man das spirituelle Gewahrsein haben und die tiefere traumgleiche Natur sehen muss, denn jede spirituelle Tradition verweist auf das Konzept: "Dies ist ein Traum". Und wenn man das erweiterte Bewusstsein hat und die traumgleiche Natur von Dingen sieht und wenn man die Zwischen-Abhängigkeiten und Zwischenverbindungen erkennt und dies anzapft, den Ort über dem eigenen Herzen des Mitgefühls - dann wird man plötzlich nicht in einer gewohnten, auf Angst basierenden Weise handeln und man wird nicht gegen das Böse kämpfen, was das darstellt, wovon die Dunkelheit abhängt. Man sieht in der Tat das tiefere Archetypische sich in der Welt abspielen. Und in gewisser Weise kann man erkennen: "Oh ja, es gibt Wege, auf denen ich im Traum intervenieren kann, so dass es tatsächlich hilft."

Denn was es eigentlich ist, mit was wir es zu tun haben, ist ein Zauberbann. Der wirkliche Krieg ist unser Unbewusstes. Und so lange wie wir mit Gewehren, Panzern und Bomben in der Außenwelt kämpfen, sind wir Teil des Problems. Und im Kern geht es darum, dass wir bei ausreichendem Erwachen aus diesem kollektiven Wachtraum, den wir haben, sehen: "Oh mein Gott, meine Mitbrüder und Mitschwestern, wir befinden uns eigentlich unter einem Bann, indem wir denken, das sei wirklich und getrennt von uns in einer Weise, in der es das nicht ist." Das ist eine Reflektion darüber, wie wir nicht in Einklang sind mit dem, wer wir sind. Dann verändert diese Sichtweise als spirituell-informierter politischer Aktivist plötzlich das gesamte Problem. Man erkennt: "Wow, wie kann ich eigentlich in der Welt sein, also, den Menschen helfen, aus ihrer Verzauerung und ihrem Hexenbann in gewisser Weise auszubrechen"? Denn bei Wetiko geht es darum, dass es uns unsere Macht zwar nicht nehmen kann, uns aber austrickst und uns dazu bringt, diese von selbst wegzugeben. Verstanden?

Worauf ich also in dem Buch hinweise ist, dass dies die Dimension ist, wo wir tatsächlich in das Träumen eingreifen können. So bezeichne ich es: Intervention in das Träumen, wo man Dinge tatsächlich ändern kann, wo man in der Tat die Welt verändern kann. Es handelt sich um etwas ganz Subtiles, doch es ist höchst tiefgreifend. Ja. Also, das ist nur ein kleines Bisschen.

Jason: Nun, da steckt eine fundamentale Wahrheit drin, denn in der Weise, in der die Dinge nun liegen, scheint es, als ob die "Kräfte an der Macht" sozusagen versuchen, die Menschen durch Schuldgefühle dazu zu bringen, nach ihren Regeln zu kämpfen - es mit Panzern und Bomben und Molotov-Cocktails zu versuchen. Und sie scheinen eine ziemlich gute Antwort darauf zu haben. Sie sind bereit, sie wollen, dass die Menschen eine Revolution beginnen, weil sie die Lösung parat haben.

Laura: Größere Waffen.

Paul: Ja.

Jason: Sie haben größere Waffen und sie wissen das. Sie wollen, dass man sie auf ihre Weise bekämpft.

Joe: Jep.

Jason: Sie versuchen die Situation zu kontrollieren, sie zu handhaben, um sicherzustellen, dass man glaubt, es gäbe nur zwei Optionen: "Leg dich hin und ertrage es" oder; "Nimm eine Waffe und schieß auf mich".

Paul: Richtig.

Jason: Und sie haben eine Lösung für beide Situationen. Solange sie die Kontrolle über die Argumentation haben, dass sie die Wahrnehmung des Problems kontrollieren können...

Joe: Die Debatte, ja.

Jason: ... sie verlocken einen zu ein, zwei oder drei Lösungen, von denen sie wissen, dass sie diese überstehen können.

Joe: Und es ist wie John Lennon sagte: "Wenn sie dich dazu gebracht haben wütend oder gewalttätig zu sein, dann wissen sie, wie sie mit dir fertig werden. Und das ist es, wo sie einen haben wollen."

Jason: Und Martin Luther King war da irgendwie ziemlich groß dabei. Darum ging es bei seiner ganzen Sache bezüglich Gewaltlosigkeit; dass es eben nicht funktionieren würde. Selbst wenn man gewinnt, funktioniert es nicht. Wenn man siegt, ist es sogar schlimmer; denn er sagte, dass man sich erinnern müsse, dass, wenn man gewinnt ...

Laura: Mit Gewalt.

Jason: ... dass man wieder zurückkehrt und mit diesen Leuten lebt. Und man wird deren Unterwerfung aufrechterhalten müssen, weil man sie eben unterworfen hat.

Joe: Um zu gewinnen, ja.

Jason: Und nun muss man damit leben. Und sie können es nicht erwarten, einem dasselbe anzutun, was man ihnen angetan hat. Das ist keine Lösung.

Paul: Richtig. Was du sagt, ist so wichtig und so richtig. Und ich möchte einfach darauf hinweisen, dass die eine Gedankenform, die ich einbringen will das ist, was wir über die vorherrschende Machtstruktur und die "Machthaber" und all das beschreiben; was sich in dieser Sphäre abspielt ist die Reflektion dessen, was in Wahrheit tief innerhalb des kollektiven Unbewussten unserer Spezies passiert - also tief in jedem von uns. Und wenn man das begreift beginnt man zu erkennen: "Oh mein Gott, was sich im Äußeren abspielt, ist die symbolische Widerspiegelung meiner inneren Situation. Wart mal einen Augenblick, ich schaue in den Spiegel. Das ist einfach wie ein Traum."

Ihr seht, dann beginnt man die traumgleiche Natur zu erkennen. Und wenn ich mich auf "traumhafte Natur" beziehe - wenn man sich nachts in einem Traum befindet und man seine Perspektive wechselt, was geschieht dann? Sofort wandelt der Traum seine Form, um diesen Blickwechsel widerzuspiegeln. Denn das ist der Traum, den unser eigener Geist lediglich aus uns selbst herausprojiziert hat. Also beginnt man plötzlich zu erkennen: "Oh mein Gott, ich habe diese unglaubliche, innewohnende Kraft, meine Erfahrung zu erschaffen."

In gewissem Sinne ist es das, was die "Machthaber" nicht wollen. Sie wollen nicht, dass wir unsere unendliche Macht anzapfen, mit der wir Augenblick für Augenblick unsere Realität gemeinsam erschaffen können - sowohl als Individuen und insbesondere, wie wir das gemeinsam tun können. Das ist ihr schlimmster Albtraum.

Laura: Ja.

Joe: Ja. Paul, wir haben hier einen Anruf in der Warteschleife. Ich werde ihn jetzt annehmen.

Paul: Klar.

Joe: Hallo Anrufer, wie ist dein Name und von wo rufst du an?

Shane: Hallo an alle, hier ist Shane. Ich rufe aus New York an.

Joe: Hallo Shane, willkommen auf Sendung! Du hast eine Frage oder einen Kommentar für Paul?

Shane: Ja, für Paul und die Crew hier. Es ist einfach eine faszinierende Diskussion. Es scheint, es ist wirklich viel an den Konzepten dran, die Andrzej Lobaczeswki mit Politischer Ponerologie herausgestellt hat und wie die Masse an Menschen mit diesen pathologischen Ideen infiziert werden kann. Und wie diese Psychopathen nicht besonders viel kreative Kapazität haben. Doch mit Menschen an sich haben wir dieses Kreative. Doch wenn wir ihre Verzerrungen und Verdrehungen akzeptieren, und eben ihre Pathologie, das wirkt dann wie eine Art Infektion in uns und auf unsere kreative Fähigkeit - das verursacht dann all die Verfälschungen, die wir um uns herum sehen und all die Zerstörung. Sie sind an sich ziemlich nutzlos. Doch wenn wir ihr Denken etwa annehmen, das ist es, was uns in dieses Chaos treibt.

Ja, also war ich irgendwie neugierig, ob Paul mit Ponerologie vertraut ist und einfach, was seine Gedanken dazu sind?

Paul: Ja, nein, ich bin ziemlich vertraut mit diesem Buch. Es ist eines meiner Lieblingsbücher. Ich liebe dieses Buch. Also ich finde, jeder sollte dieses Buch lesen. Ich habe dieses Buch tiefgehend studiert, als ich mein Buch geschrieben habe. Ja, ich denke also, dass das Buch Politische Ponerologie ein ganz, ganz wichtiges Werk ist.

Joe: Okay. Okay, ist es das, Shane?

Shane: Jep, jep. Danke.

Paul: Danke Shane, wirklich.

Joe: Danke, Shane.

Shane: Tschüß.

Joe: Ich werde nun gleich einen weiteren Anruf annehmen. Hallo Anrufer, wie ist dein Name und von woher rufst du an? Hallo?

Jason: Vielleicht ist es ein Zuhörer?

Joe: Nein.

Joshua: Joshua aus Boulder, Colorado.

Joe: Joshua.

Joshua: Ja. Hey Mann, wie läuft's?

Joe: Hey, wie geht es dir?

Niall: Willkommen!

Joshua: Hey, danke!

Niall: Leg los. Hast du einen Kommentar oder eine Frage?

Joshua: Ja. Es klingt, als hätte Paul eine Menge an Forschung betrieben. Und ich frage mich, ob du je über psychologische Implikationen von Mitgefühl und die Mechanismen dahinter nachgedacht hast? Wie, etwa Mitgefühl für andere zu haben, wie kann das deine Psychologie in einer Weise aufbauen, so dass Wetiko vielleicht nicht Fuß fassen kann? Hast du darüber nachgedacht?

Paul: Ja, nein. Ich rede darüber und das ist ein schöner Ausdruck. Dass man, sobald man Mitgefühl kultiviert - ich bin ein praktizierender Buddhist, also ist das mein Ding - dass man, sobald man Mitgefühl kultiviert, Wetiko keinen Fuß in der Psyche fassen kann. Und das ist eine wunderbare Art, das zu sagen. Es ist fast wie wenn der Erdboden nicht rein ist, das ist es, wo der Wetiko-Virus Wurzeln schlagen und zu gedeihen beginnen kann. Weißt du, die Sache über Mitgefühl ist ein Ausdruck. Wenn man in einem Traum ist - dann werde ich einfach einen Schritt zurücktreten. Im tibetischen Buddhismus reden sie darüber, dass das Erwachen das Zusammenkommen zweier Faktoren ist. Und diese zwei Faktoren sind Leerheit und Mitgefühl.

Und Leerheit ist die Erkenntnis, dass das - ganz gleich in welcher Welt man ist, in seinen Erfahrungen - dass es keine intrinsische, unabhängige, objektive Existenz hat. Und eine Art das zu verstehen ist, sich vorzustellen, in einem Traum zu sein, in einem nächtlichen Traum, und man erkennt, dass man träumt. Ganz plötzlich - bezüglich dieser Welt in der man ist, also in dem Traum, und die man im Augenblick zuvor als wirklich angesehen hat - wenn man erkennt, dass man träumt, begreift man: "Oh mein Gott, es ist bloß meine eigene Energie. Sie hat keine unabhängige Existenz." Das ist der Leerheits-Aspekt.

Doch sie sagen dann, dass, wenn man die Leerheit erkennt, der Ausdruck dieser Erkenntnis Mitgefühl sei. Dass diese beiden immer miteinander einhergehen, wenn es sich um wirkliches Erwachen handelt. Also fragen mich die Leute: "Oh, wie kann ich mehr kultivieren? Ich möchte mehr in dem Traum erwachen." Also, eine der wichtigen Antworten ist, Mitgefühl zu kultivieren, da dieses den Erdboden schafft, wo alles wie Wetiko einfach überhaupt keine Wurzeln schlagen kann.

Joshua: Richtig. In dieser Art habe ich immer darüber nachgedacht. Also, ja, es klingt als ob du es verstehst. Hallo? Könnt ihr mich hören?

Joe: Ja.

Joshua: In Ordnung, cool. Hey, danke.

Joe: Hast du eine weitere Frage oder einen weiteren Kommentar?

Joshua: Nein, das ist es. Danke, großartige Show, Mann!

Joe: Okay.

Niall: Alles klar. Danke, Joshua!

Paul: Fantastisch. Danke dir, ich begrüße die Frage, Joshua. Danke.

Joshua: Alles klar. Sehr schön.

Joe: Anrufer oder Kommentare kommen schnell. Ich sollte nun zum nächsten gehen.

Niall: Ja.

Joe: Nur, um sie aus dem Weg zu haben. Hallo Anrufer, wie heißt du und von wo rufst du an?

Bernard: Hi, hier ist Bernhard, ich rufe aus Los Angeles an.

Joe: Hi Bernhard! Willkommen zur Show!

Niall: Hallo!

Bernard: Hallo und danke! Ich habe eine Frage an Paul. In Bezug auf das was du zuvor angesprochen hast, dass der Wetiko-Virus in einer objektiven Realität existiert und zugleich nicht in einer objektiven Realität, oder in keiner von ihnen, sowie das Paradox. Ich hatte eine Frage wegen dem, was du auch in dem Buch über UFO/ET-Phänomene angesprochen hast.

Und du schreibst hier, und ich zitiere dich: "Terence McKenna hat die Hypothese aufgestellt, dass die ET/UFO-Phänomene in der Tat ein Ausdruck der psychischen Tatsache sein könnten, dass wir derart von unserem wahren Selbst abgespalten wurden, dass wir dieses nur als projizierte Form eines Alien-Anderen zu erfahren beginnen können. Andere mutmaßliche Erscheinungen von ET/UFOs in der Außenwelt sind lediglich eine verkörperte Widerspiegelung dieses inneren psychischen Prozesses, als würde ein archetypischer Prozess tief in der menschlichen Psyche dazu erträumt, sich selbst durch unser Universum zu materialisieren, um uns etwas über uns selbst zu zeigen."

Meine Frage ist also die: Ich kann wirklich sehen, dass eine Menge davon unser nach außen projizierter Schatten ist, kollektiv sowie persönlich, aber ist es nicht auch möglich, dass nicht alles Teil unseres projizierten Schattens ist? Und wenn man über das sogenannte ET/UFO-Phänomen tiefgründiger nachforscht, dass es dann eine tatsächliche Realität mit Wesen geben könnte, die uns kontrollieren und sich buchstäblich von uns ernähren, ähnlich wie wir das Tier- oder Pflanzenreich als Ressourcen und Nahrung nehmen oder nutzen? Noch einmal kurz gesagt, dass nicht alles - was kollektiv geschieht - speziell in Verbindung zur Schattenprojektion steht?

Paul: Richtig. Ja, ja, ja. Nein, ich schätze dies, das ist eine tolle Frage. Und sie ist nicht leicht zu beantworten, denn das worüber ich rede ist - also im Buddhismus reden sie darüber, dass es die relative und die absolute Ebene gibt. Und man muss sie beide würdigen - sie durchdringen einander.

Worauf ich also letztlich verweise ist das, was wir sind. Wenn wir also nicht in Verbindung mit einem Teil unserer selbst stehen, werden wir ihn in der Außenwelt erträumen, in negativer oder positiver Form. Und aus der Dimension der relativen Realität betrachtet, sind diese Wesen ganz klar Andere, sie sind Fremdartige, sie sind autonom, sie sind nicht wir. Und wir müssen uns in dieser Weise mit ihnen auseinandersetzen und uns auf sie beziehen.

Und worüber ich ultimativ gesehen spreche, aus der ultimativen, absoluten Sicht gibt es kein Anderes. Das alles sind wir. Und wenn man das ganz plötzlich erkennt, steht das eine in Beziehung mit dem Universum, das sich radikal verändert, weil es dann ganz plötzlich kein Anderes gibt, es gibt kein Selbst und kein Anderes. Es ist alles nur Selbst.

Also, das ist die Betrachtung aus der absoluten, ultimativen Sichtweise. Und aus der relativen Sichtweise heraus gibt es diese fremdartigen Anderen, die autonom sind und ganz klar seid ihr dort und ich bin hier und wir sind separat und jeweils Andere. Und was ich meine, ist, das gleichzeitige Aufrechterhalten beider Sichtweisen. Denn wie du dich erinnerst, sagte ich, dass das Relative und das Absolute einander durchdringen - man muss beide würdigen.

Laura: Aber ich denke, wenn man den absoluten Blickwinkel ohne den richtigen Kontext zu aktivieren versucht, denke ich, dass das nach hinten losgeht.

Paul: Richtig. Ich glaube, dass Laura gerade meine Gedanken gelesen hat.

Laura: Ja.

Paul: Du bist einfach wirklich hellseherisch, denn ich wollte gerade sagen, dass ich das bei einer Menge spiritueller Leute mit wirklich guten Absichten sehe. Sie hören bloß etwas über den absoluten Blickwinkel und vermuten dann schon, dass dieser so gemeint ist: "Oh, alles ist eins. Alles ist vollkommen." Und währenddessen gibt es hier wie da unglaublich üblen Schimpf und diese Zerstörung, die sich in der Welt abspielt. Und sie: "Oh, alles ist vollkommen! Es ist alles eins." Und sie etablieren sich selbst in der absoluten Sichtweise, doch marginalisieren sie die relative Sicht. Das ist die große Gefahr.

Jason: Richtig. Darin liegt die Gefahr, ganz ähnlich wie wenn man über Dinge in der Art einer sehr metahaften Weise von Archetypen und bildhafter Sprache redet, die sehr wahr ist. Doch es ist sehr leicht für Menschen zu denken, dass das die einzige Art ist, die Dinge zu betrachten.

Laura: Und sie ziehen sich daran hoch.

Jason: Ja, sie ziehen sich daran hoch, weil...

Paul: Ja, oh, ganz genau. Ja.

Jason: In einer gewissen Weise ist das ein bisschen tröstlicher. Es ist sehr tröstlich zu denken, "alles ist eins", "wir alle sind ein Teil Gottes."

Laura: Man kann sogar sagen, dass das die Wurzel des Dissoziierens vom eigenen dunkleren Selbst ist.

Jason: Richtig.

Laura: Denn man zieht sich daran hoch, obwohl es nicht der genau passende Kontext ist, oder der Bereich, in dem wir uns befinden. Denn wenn man aus einem Fenster im zehnten Stock heraustritt, wird die Schwerkraft ihre Wirkung auf einen ausüben.

Jason: Und Schwerkraft ist Teil von dir!

Laura: Ja.

Jason: Aber man wird immer noch auf dem Boden aufschlagen.

[Gelächter]

Jason: "Alles ist eins", aber, ja, man wird immer noch auf dem Boden aufschlagen und dann sehr bald eins sein mit den Würmern.

[Gelächter]

Paul: Richtig. Dazu will ich euch auch sagen, dass das, worauf ihr verweist, der Grund dafür ist, weshalb ziemlich viele dieser spirituellen Traditionen diese Weisheit haben, die sie nur den Leuten zuteil werden lassen, die Initiationen durchlaufen haben. Denn sie würden verstehen, wenn man diese unglaublichen Lehren wie "Oh, es ist alles nur ein Traum und wir sind alle eins" an Menschen vermittelt, die sie nicht verstehen, dann würden diese sie in einer Weise pervertieren, die nicht hilfreich wäre.

Und dann noch etwas. Die Sache mit dem Wetiko-Virus ist, dass es jede dieser mit solcher Weisheit getränkten Wahrheiten usurpieren und für seine eigenen widerwärtigen Ziele pervertieren kann. Das ist also eine weitere Eigenschaft, die man bezüglich Wetiko begreifen sollte.

Laura: Ja. Es ist wie diese kleine Geschichte im Evangelium des Sri Ramakrishna über den Mahut und die Elefanten. Der Meister lehrte seinen Schülern: "Wir sind alle eins, wir sind alle eins, alles ist eins. Gott ist in allem, Gott ist in jedem." Dann begaben sie sich auf einen Spaziergang in den Dschungel und der Mahut, der Elefantentreiber, kommt durch den Wald angerannt und ruft: "Wilder Elefant! Wilder Elefant! Geht aus dem Weg! Er ist verrückt geworden!"

Also rennen sie alle davon, außer dieser eine Schüler des Meisters, der da stehen bleibt und der Elefant kommt herbei und trampelt über ihn hinweg. Und nachdem der Elefant fort ist, taucht der Meister auf und fragt: "Warum bist du nicht aus dem Weg gegangen?" Und er antwortet: "Also Meister, du hast mir gesagt, dass Gott in allem sei. Und wir sind alle eins. Es ist alles eine Illusion." Der Meister sagt: "Ja, nun, der Gott in dem Mahut hat dir gesagt, dass du aus dem Weg gehen sollst."

[Gelächter]

Paul: Vollkommen richtig. Ja, ja, das ist ein großartiges Beispiel.

Joe: Bernard, bist du noch da?

Bernard: Ja.

Niall: Hast du noch was Weiteres?

Bernard: Nein. Das ist alles was ich habe. Vielen Dank, Paul. Ich stimme vollkommen zu und das war mein Punkt über diese sogenannten höheren absoluten Wahrheiten, die offenbar so wahr sind, sowie diese höhere Ebene, "alles kommt von dem einen, wir sind alle eins." Doch eine Menge Leute neigen dazu, dies als Ausrede zu nutzen - bezüglich des Umgangs damit auf unserer Ebene, mit dessen Begrenzungen und all dem. Und die Gefahr, diese höhere Wahrheit in einer sehr oberflächlichen, beinah entstellten Form zu verwenden. Es hängt auch mit spiritueller Umgehung zusammen.

Paul: Ja, genau. Bernard, ich schätze deine Perspektive wirklich. Danke!

Bernard: Jep, großartig. Vielen Dank, Leute!

Joe: Gut, Bernard. Danke für deinen Anruf!

Laura: Danke!

Bernard: Tschüß.

Jason: Es scheint viele Leute zu geben, die das Zeug trotzdem glauben; sie sind in gewisser Weise so etwas wie ein Hund mit zwei Knochen, weil sie das als Ausrede dafür nutzen wollen, überhaupt nichts tun zu müssen. Doch zugleich wollen sie ihre Selbst-Heit bewahren. Sie wollen eine Existenz haben und "Hallo, mein Name ist John und ich glaube, dass alles eins ist." Doch sie müssen an einem gewissen Punkt akzeptieren, dass es auch diese "relative" Realität gibt, dass es verschiedene Arten gibt, sie zu betrachten sowie verschiedene Existenzweisen.

Sie wollen im Grunde ein Hund mit zwei Knochen sein. Sie wollen den Komfort von "alles ist eins und alles ist Gott" haben. Und zugleich wollen sie noch immer sie selbst sein und wollen ihren Snickers-Riegel essen. Das ist also so etwas in der Art, was ich als den "gekünstelten Mystiker" bezeichnen würde. Die Person, die ihre Reden schwingt, jedoch nie Taten erkennen oder folgen lässt.

Paul: Ganz genau. Und wenn ich dazu auch etwas sagen dürfte. Es ist ein Gedanke, der immer wieder aufkommt, also denke ich, dass ich ihn mitteilen sollte, da ich dies bei einer Menge von Leuten mit wirklich guten Absichten gesehen habe, die in spirituelle Praxen involviert sind. Und ich denke, vor einer Weile sagte ich das nebenbei mal, doch ich möchte ein wenig tiefer eintauchen, in Bezug auf deren Meinung von: "Nein, ich will überhaupt nichts über das Böse hören oder Bücher über das Böse lesen oder darüber nachdenken oder meine Aufmerksamkeit darauf lenken, denn wenn ich das tue, dann füttere ich das Böse."

Und ich versuche, sie darauf hinzuweisen, dass man nicht zu sehr von einer Faszination über das Böse ergriffen werden sollte, da man es dann tatsächlich nährt. Doch wenn man einfach die Augen verschließt, wie ein Strauß, und es nicht betrachtet, dann ist das genau das, was das Böse füttert. Doch es gibt diese andere Option, wo man es wirklich sehen kann. Man kann seine Augen nicht davor zumachen. Und dann, als souveräne Wesen, können wir uns entscheiden, auf was wir unsere Aufmerksamkeit richten.

Sobald wir also erkennen wie das Böse arbeitet, sobald wir sehen, wie Wetiko durch das Unbewusste hindurch operiert, können wir uns entscheiden: "Oh, okay, ich sehe dich. Nun möchte ich meine psychische Energie darein investieren, die Welt zu erschaffen, in der ich leben möchte." Das ist etwas Anderes. Und es ist schade, dass diese spirituellen Menschen, die ich sehe, indem sie sich in Vermeidung befinden, dass sie es sozusagen vermeiden, in Beziehung zu einem Teil ihrer selbst zu stehen, und sie damit unabsichtlich genau das füttern, wovor sie Angst haben.

Jason: Es gibt natürlich den anderen Aspekt davon, wo eine Person, die solche Dinge sagt, eigentlich ein bisschen sarkastisch ist oder nicht wirklich die Wahrheit sagt. Denn wenn alles eins ist, dann ist das auch das Böse. Es gibt Böses in der Welt. Und seine Existenz abzustreiten oder versuchen, sich davor zu verstecken, ist wirklich in gewissem Maße unaufrichtig, vor allem wenn man solche Dinge sagt.

Paul: Ja.

Laura: Was uns zurückbringt zu...

Jason: Eine Untersuchung davon ist wichtig.

Laura: Ja. Das bringt uns zurück an den Punkt der Wertschätzung für das was existiert sowie Dankbarkeit für die Tatsache, dass es existiert, weil es uns lehrt und weil - wie Paul zuvor gesagt hat - wenn es dieses großes Übel gibt, dass das bedeutet, dass es ein kontrastierendes Element geben muss. Es gibt Licht, welches das Übel dazu bringt, solch einen langen Schatten zu werfen. Das läuft also irgendwie zusammen, denke ich.

Jason: Wenn du nicht Teil dieses Lichts bist, das seine Definierung hervorruft, dieses Böse - der Akt der Definition und das Studium davon stellt tatsächlich das Licht dar, das darauf projiziert wird, um es als das zu zeigen, was es ist - wenn man kein Teil dessen ist, nun, dann könnte man wohl einfach Teil von jenem sein, vom Schatten. Vielleicht. Ich treffe hier keine absolute Aussage.

Laura: Ja. Doch das führt zu dem zurück, was Paul über Menschen sagt, die den Schatten in sich selbst zurückweisen und meinen "es ist alles dort draußen". Ja.

Paul: Genau, ganz genau. Und ob man nur individuell bezogen spricht, oder ob sie das in ihrem eigenen Leben oder mit ihrem Partner ausleben oder ob wir als Spezies in der Welt - es bringt mich zurück zu jener Tiefe, wo diese Grenze zwischen dem Inneren und dem Äußeren zusammenbricht und man zu erkennen beginnt, dass das, was sich in unserer Psyche abspielt, auf dem Grunde des tiefen Unterbewusstseins in jedem von uns, sich tatsächlich offenbart durch das, was sich in der Welt darstellt. Dass es eigentlich sozusagen eine Rückreaktion ist, in symbolischer Form.

Es ist wie eine Verbilderung nach außen von dem, was eigentlich in uns geschieht. Wenn man das sieht, beginnt man zu erkennen: "Oh mein Gott, diese Psyche ist nicht bloß einfach in meinem Schädel, sondern ich befinde mich tatsächlich innerhalb der Psyche." Und dass es einfach wie ein Traum ist. Denn, denkt mal über einen Traum nach. Wenn man sich in einem Traum befindet, kann dieser völlig real und überzeugend und abgegrenzt von einem selbst sowie unabhängig und objektiv erscheinen.

Und dann, aus welchem Grund auch immer, wenn man luzid ist, begreift man: "Oh mein Gott, alles was ich hier erlebe, ist bloß meine eigene Energie. Es handelt sich bloß um eine Reflektion meines eigenen Geistes."

Und es ist das, wovon ich spreche. Wenn jeder von uns Luzidität hat. Wisst ihr, wenn ich mich in einem Traum befinde und luzid bin, dann ist das eine Sache. Aber wenn ich ganz plötzlich jemand anderem in jenem Traum begegne, einem weiteren Traumcharakter, einem Aspekt meiner selbst und dieser ebenfalls erwacht. Und dann, wenn es zehn von uns oder hundert von uns gibt? Oder ein Tausend und wir finden uns zusammen und sinnieren: "Was erkennen wir?"

Und was wir erkennen ist, dass wir dieses Universum in dem wir uns befinden, eigentlich Augenblick für Augenblick erträumen. Es ist eine Reflektion dessen, was ich als unsere heilige Macht des Träumens bezeichne. Wenn genug von uns sich in dieser Weise ineinander einstöpseln, entdecken wir: "Oh mein Gott, wir können den Traum verändern! Es gibt nichts Objektives, Unabhängiges außerhalb von uns. Es ist nur unsere eigene Träumer-Macht." Und das ist die evolutionäre Möglichkeit, die uns geboten wird. Und das ist genau das, was uns retten wird. Wenn wir das nicht erkennen...

Laura: Nun ...

Paul: Okay, fahr fort.

Laura: Ich wollte sagen, dass wir etwa sieben Milliarden und einen großen Milliarden-Bruchteil an Menschen auf dem Planeten sind. Und ich würde sagen, dass eine verschwindend geringe Anzahl über diese Art Bewusstsein verfügt. Und ich denke, dass der Traum für jene, die sich nicht entscheiden oder die nicht erwachen können, nicht gut ausgehen wird. Ich habe einige Videos veröffentlicht, wo ich über die Spaltung von Realitäten spreche. Und ich denke, wenn eine konzentrierte Gruppe von Individuen das zu sehen beginnt, dass diese dann in gewissem Sinne eine andere Realität betreten können; so in etwa wie die "Viel-Welten" nach Wheeler.

Aber dann gibt es eine ganze, größere Anzahl anderer Menschen, die dem gleichen Verlauf weiter folgen hin zu möglicher Auslöschung, weil der Untergang großer Mengen an Menschen ziemlich häufig auf unserem Planeten geschieht.

Paul: Richtig. Ich kann dich verstehen, Laura. Ja, da gibt es sieben Milliarden von uns. Und selbst in der Bibel, denke ich, ist von etwas wie 144000 die Rede, es ist eine symbolische Zahl. Wie ich das verstehe, ja, es wird nicht an einem bestimmten Punkt so sein - zumindest vorerst, mit allen sieben Milliarden. Doch selbst wenn es eine signifikante kritische Masse gibt, ob man nun an das Phänomen der hundert Affen denkt.

Oder ein wunderschönes Bild, das ich sehr mag, ist, wenn man ein Glas Wasser hat und Zuckerkristalle nimmt und die Körnchen Zucker eins nach dem anderen in dem Wasser auflöst. Und sie lösen sich einfach auf. Und dann wird ein Sättigungspunkt erreicht. Und wenn man ein weiteres Körnchen Zucker dazugibt, wird mit einem Mal dieser Kristall in dem Wasser erscheinen.

Das ist wie wenn jeder von uns an Einsicht oder Erkenntnis in die traumgleiche Natur gewinnt oder erkennt, wer wir sind oder Wetiko erblickt oder seinen Schatten anerkennt, dass wir dann dieses Körnchen Zucker im kollektiven Unbewussten sind, das ein gesamtes globales Erwachen herbeiführt, da wir nicht getrennt sind; es ist ein nicht-lokales Feld, an dem wir alle teilhaben.

Laura: Nun, lasst es uns hoffen. Wir arbeiten und arbeiten daran, aber ich muss sagen, offen gestanden, dass es im Augenblick ziemlich düster aussieht.

Paul: Richtig. Aber ich weise in meinem Buch auch darauf hin - dort habe ich einen Abschnitt dazu -, dass eine der Strategien Wetikos darin besteht, übermäßig pessimistisch zu werden. Das ist so in derselben Weise, wie die andere Strategie darin besteht, übermäßig optimistisch zu werden und zu denken, dass Gott uns retten wird. Damit befindet man sich komplett unter dem Bann von Wetiko. Aber wenn wir uns mit Pessimismus identifizieren und wirklich so davon überzeugt davon werden, als sei es die Wahrheit, dann werden wir diese Realität tatsächlich heraufbeschwören, um unsere Sichtweise zu bestätigen. Es ist also wichtig, mit dieser Sache sehr vorsichtig umzugehen.

Laura: Nun, ich denke nicht, dass ich das tue, denn wie ich gerade sagte: wir arbeiten fortwährend weiter [daran], weil es das Richtige ist. Es geht darum, das Richtige zu tun.

Joe: Das knüpft an einen Punkt an, den ich bezüglich SIPA aufbringen wollte, den spirituell-informierten politischen Aktivist (SIPA).

Paul: Politischer Aktivist. Oh wow, sowas wäre mir nie eingefallen. SIPA, das ist großartig.

Joe: Also, die Art und Weise wie du über die Situation sprichst, mit dem "wir erträumen diese Realität" und so weiter - ich kann erkennen, dass ganz viele Leute das ohne Kontext aufgegriffen haben und einfach auf den New Age-Waggon aufgesprungen sind, der im Grunde besagt: "Ich erschaffe meine eigene Realtiät. Und wenn ich mich mit dem Bösen nicht befasse, kann ich ganz einfach eine wundervolle, schöne Welt erschaffen. Und eigentlich sollte ich mich mit gar nichts Bösem befassen, das in dieser Welt geschieht, sondern all das ignorieren." Doch das ist offenbar nicht das, was wir nicht sehen.

Gleichzeitig, wie du vorher gesagt hattest, sollten wir gegen das Böse in dieser Welt kämpfen und gegen diese Art von Wetiko-Virus-Situation, aber wir dürfen unserer inneren Dunkelheit oder unseren enteigneten, entkoppelten Teile unserer selbst nicht erlauben, diesen Kampf zu befeuern. Denn dann, wie Jason vorhin gesagt hat, werden wir am Ende selbst jene Taktiken anwenden, die von Bösewichtern verwendet werden.

Es ist also eine sehr feine Linie, auf der wir da entlangwandern. Und es erscheint fast so, als ob wir etwas tun müssen. Wir müssen für die wahren menschlichen Werte und für die Wahrheit in dieser Welt einstehen.

Laura: Das ist wahr.

Niall: Das ist wahr.

Joe: Und wir müssen wütend werden. Klar, bei all den Dingen die geschehen, all dem Bösen, das die Menschen in der Welt sehen, wenn sie ihm gegenübertreten, macht es sie wütend. Doch es sollte kein Ärger sein, der von dieser Dunkelheit in einem selbst befeuert wird. Es sollte ein Ärger sein, der vielleicht von gerechterer, rechtschaffenerer Natur ist. Doch gleichzeitig müssen wir im Blick behalten, dass es fast so ist, dass wir nicht damit identifiziert sein können.

Niall: Nein.

Joe: Wir müssen darüber gewahr bleiben, dass es fast wie ein Traum und letztendlich eine Illusion ist.

Laura: Ja.

Joe: Und dennoch müssen wir vorgeben, dass es echt ist. Handle so, als wäre es echt, doch verstehe im Hintergrund, dass es sich um eine Illusion handelt. Und beteilige dich niemals an Gewalt oder unmenschlichen Handlungen. Ist es dies, was du meinst, Paul?

Paul: Ja, das klingt wirklich insofern gut - wie zum Beispiel mit dem Ärger. Wie ich gesagt habe, bin ich ein praktizierender Buddhist und sie sagen: "Oh, wenn du wütend wirst, werden alle deine Verdienste in einem Augenblick verbrannt sein". Und was sie damit meinen ist [der Zustand], wenn man von Wut in Besitz genommen wird und sie einfach unbewusst ausagiert.

Joe: Richtig.

Paul: Aber sie haben auch diese Gottheiten, diese zornvollen Gottheiten, die Formen von Erleuchtung sind und deren Essenz Mitgefühl ist. Und sie versuchen symbolisch zum Ausdruck zu bringen, ja, dass es absolut in Ordnung ist, seinen Ärger in einer bewussten Weise auszudrücken, wobei es eben [hier] nicht so ist, dass man von von etwas in Besitz genommen wird und aus Angst heraus handelt oder einfach allgemein bloß reagiert. Sondern es ist tatsächlich ein Ausdruck des eigenen erleuchteten Mitgefühls. Das ist etwas ganz, ganz anderes.

Joe: Ja.

Paul: Und wenn ich noch auf eine Sache zurückommen könnte, weil jemand vor einer Weile diese Frage über Sucht und Ähnliches gestellt hat. Und ich wollte nur sagen, dass das was ich in meinem Buch über Wetiko beschreibe, stark im Zusammenhang mit Sucht steht und ebenfalls mit Trauma verbunden ist. Unsere Spezies ist eine Spezies, die traumatisiert ist. Wir alle haben PTSD [Posttraumatische Belastungsstörung - AdÜ]. Und ich denke, es ist wichtig, das zu verstehen. Und das Interessante an Trauma ist, dass es in erster Linie eine vernünftige Antwort auf eine irrsinnige Situation ist.

Bei einem Trauma geschieht etwas, das unser Ich-Erleben so überwältigt, dass es nicht auf normale Weise integriert werden kann. Was wir also tun, die Art, wie wir darauf reagieren, ist der Versuch, das Trauma zu heilen, das wir gerade erlebt haben. Doch dabei erschaffen wir uns tatsächlich in einer Rückkopplungsschleife eben jene Situation, die wir eigentlich zu heilen versuchen. Es handelt sich um diesen Zwang, das Trauma zu wiederholen. Also wiederholen wir unser Trauma von einem Moment zum nächsten Moment. Und auf gewisse Weise ist genau das Wetiko. Und das wiederum steht in Verbindung damit, wenn wir ein Muster von Suchtverhalten ausagieren.

Aber genau da liegt das Problem. Im Ausagieren unserer Sucht oder unseres Traumas ist etwas einkodiert: Potentiell versuchen wir etwas zu entladen oder wir versuchen potentiell einen unbeendeten Prozess zu vollenden. Wenn wir das aber nicht erkennen, werden wir bloß endlos die suchterzeugende Rückkopplungsschleife ausagieren, und das auf eine Weise, die uns im Grunde umbringt.

Es ist also dieselbe Idee, dass es sich um eine Überlagerung von Zuständen handelt. Während des Ausagierens aus unserem Unbewussten heraus, sei es Trauma oder Sucht, ist es wie bei dieser unglaublichen Krankheit, dieser Pathologie, doch in zugleich einkodierter Form ist dies eben genau das Medium, das wir zur Befreiung aus dem Bann nutzen können, indem wir es ausagieren. Wir müssen es ausagieren, um es zu lösen. Ich denke also, dass dies wirklich dabei hilft zu verstehen, wie ich über Wetiko zu beschreiben versuche. Dass in dem Bösen auch dieses Potential liegt. Dass es sich um genau das handelt, womit wir uns helfen können, zu erwachen.

Joe: Ja, absolut. Wir haben eine weitere Frage, die gerade reinkam. Eine eher allgemeine Frage, würde ich sagen: "Was denkt Paul, was die eine wichtigste Sache ist, die eine Person, die sich über Wetiko bewusst geworden ist, in sich selbst und bei anderen tun kann?"

Paul: Wow, das ist eine...

Joe: Gibt es eine Sache? Gibt es mehr als eine Sache?

Paul: Okay, okay. Danke für diese wirklich einfachen Fragen, nicht wahr?

Joe: Ja [Gelächter]

Paul: Sobald du die Frage ausgesprochen hattest, kam mir sofort ein Gedanke dazu, den ich jetzt einfach mitteilen werde: sich selbst kreativ zum Ausdruck zu bringen bzw. sich kreativ zu betätigen. Denn wir alle sind Träumer, wir sind alle Künstler. Und wie ich gesagt habe, ist Wetiko diese daemonische Energie und im Daemon einkodiert ist unsere innere Stimme, unser führender Geist, der kreative Geist. Und wenn wir diese Kreativität nicht bewusst und konstruktiv zum Ausdruck bringen, verwandelt sie sich in etwas Selbst-Destruktives oder etwas Destruktives gegenüber anderen.

Der Punkt ist also, wenn du wirklich siehst, worauf ich mit dem Thema Wetiko hinweise, dann kannst du das auf deine eigene Art - so wie ich ein Buch darüber geschrieben habe. Nicht, dass du ein Buch darüber schreiben sollst, du kannst das tun, wenn du es willst. Aber auf deine ganz spezielle Weise, und wir alle haben Talente und wir alle haben eine spezielle Berufung und eine Stimme, und es geht darum, dich selbst kreativ auf eine Art auszudrücken, so dass es hilfreich für andere Menschen ist. Denn was wir dabei entdecken, ist: Wenn dies [alles] also ein Traum ist und wir alle gegenseitig Charaktere in unseren Träumen sind und wir alle voneinander abhängig und miteinander verbunden sind --- wenn ich dir helfe, wow, dann helfe ich tatsächlich auch mir selbst! Es ist also ein ganz neues Paradigma, den Zwiespalt zwischen dem Selbst und dem Anderen zu durchdringen. Der Punkt ist also der: Wenn wir uns auf eine Weise kreativ ausdrücken können, die für andere Menschen hilfreich ist, dann erschaffen wir eine Win-Win-Situation für alle.

Und ich würde sagen, dass dies auch unsere Klarheit und unser Verständnis vertieft.

Laura: Ich bin froh, dass du das angesprochen hast, weil das etwas ist, das ich den Leuten die ganze Zeit erzähle, weil wir viel damit zu tun haben - wir arbeiten ziemlich viel mit der Öffentlichkeit. Wir haben unser Forum und versuchen fortwährend, Menschen dabei zu helfen, das zu bewältigen, worüber du sprichst: die soziale oder gesellschaftliche oder globale posttraumatische Belastungsstörung. Und ich sage es den Menschen immer und immer wieder - sie erzählen mir oder uns oder berichten in unserem Forum die Geschichte ihrer Vergangenheit, ihres Lebens. Einige von ihnen sind absolute Horrorgeschichten. Einige Menschen haben entsetzliche Dinge durchlebt und ihnen sind wirklich grausame Sachen widerfahren.

Und wir haben ein internationales Forum. So haben wir natürlich Menschen, die zu Opfern wurden, so wie in Serbien, Kosovo and während des Auseinanderbrechens der Balkan-Staaten. Wir haben gerade Menschen, die Mitglieder unseres Forums sind, die drüben in der Ukraine sind, in jenen Städten, wo gerade der Bürgerkrieg beginnt. Viele Dinge dieser Art. Und was ich den Menschen wiederholt sage, ist [Folgendes] - wenn man leidet und keine Bedeutung darin sieht ---, denn viele von ihnen sind innerlich so niedergeknüppelt, dass sie keine Bedeutung mehr in irgendetwas sehen.

Und ich sage zu ihnen: Warum schreibst du nicht in einem Blog? Starte einen Blog. Schreib deine Lebensgeschichte auf. Sie muss nicht deinen Namen tragen, sie kann anonym bleiben. Du kannst deine Lebensgeschichte aufschreiben. Und du kannst mitteilen, was dir widerfahren ist. Und wenn Schreiben nicht dein Ding ist, dann male Bilder darüber. Mach Musik darüber. Tu etwas damit, teile es mit anderen. Denn da draußen gibt es eine Gruppe von anderen Menschen, die genau auf deiner Wellenlänge sind. Sie werden eingestimmt sein auf das, was du zu sagen hast. Was du erlebt hast, das haben sie auch erlebt. Und sie werden etwas daraus ziehen können, sie werden etwas lernen können. Es wird heilend für sie sein, denn wenn du darüber schreiben kannst, dann können auch sie darüber schreiben.

Und wenn ein jeder mit einigen dieser Schreibübungen beginnt und über die Dinge spricht, die ihm widerfahren sind, was dann geschieht ist, dass Licht auf diesen Virus gestrahlt wird. Weil sie ihn aufdecken. Und wenn jeder auf seine individuelle Art damit beginnen würde, kreativ das aufzudecken, was ihm widerfahren ist oder das aufzudecken, was in der Welt geschieht, wo auch immer man ist, dann würden alle wissen, was vor sich geht. Und die Sache ist, dass einige von ihnen innerlich dermaßen fertig sind. Es ist einfach wirklich sehr traurig.

Paul: Ja, das weiß ich zu schätzen, Laura. Wie du sagst, will ich einfach mein eigenes Selbst einbringen. Also, ich habe ich keine Familie. Mein Vater war so etwas wie ein echter Psychopath. Ich befand mich in der Rolle, darauf hinzuweisen und wurde marginalisiert und dämonisiert und wurde als Kranker abgestempelt. Dann starb meine Mutter in dem Glauben, ich sei geisteskrank und alle anderen Verwandten haben mich exkommuniziert. Es war also wirklich schmerzhaft für mich.

Laura: Ja.

Paul: Menschen, die das nicht durchgemacht haben, können sich das nicht einmal vorstellen. In indigenen Kulturen ist es die schlimmste Form der Strafe, vom eigenen Stamm verbannt oder ausgeschlossen oder exkommuniziert zu werden, und das ist es, was mir widerfahren ist. Und ich werde nicht auf die Geschichte eingehen. Doch der Punkt ist, wie du sagtest, und ich habe immer mehr darüber nachgedacht: "Wow, ich muss etwas über darüber schreiben, was ich erlebt habe."

Nicht in einer nachgiebigen Weise oder nicht einmal so sehr das persönliche Zeug. Sondern weil ich weiß, weil ich intuitiv weiß, dass es so etwas wie ein zugrundeliegendes Muster gibt, das sich während des Prozesses mit meiner Familie abgespielt hat, und das wirklich hilfreich für andere Menschen wäre, wenn sie davon erfahren würden - denn ich wette, dass sich für viele andere etwas Ähnliches in eigener Weise zugetragen hat. Und jemanden zu haben, der eben diesen tieferen archetyp-haften Prozess dessen ausdrücken würde, könnte äußerst hilfreich für sie sein, um sie dann in Kontakt mit ihrer eigenen Stimme zu bringen.

Niall: Sicher.

Laura: Ja. Und darum sage ich, dass ich vollkommen zustimme, dass Kreativität die Gesamt-Lösung hierfür ist, in der einen oder anderen Weise. Und wenn [es] die einzige Sache, die man tun kann ist - und manchmal ist das wahr. Wir haben unsere Nachrichtenwebseite. Und manchmal sind die Menschen so verwundet, dass sie es nicht schaffen, selbst über etwas schreiben zu können. Aber es hilft ihnen dabei, sich besser zu fühlen, wenn sie Artikel sammeln und auf unserer Webseite posten und kommentieren, weil sie dann das Gefühl haben, etwas zu tun.

Sie sammeln Informationen. Sie entblößen die Lügen als das, was sie sind. Und wir versuchen, verschiedene Wege für die Leute zu finden, wie sie helfen können, wenn sie keine speziellen künstlerischen Fähigkeiten haben. Letztendlich möchte ich jedoch alle dabei erleben, wie sie damit beginnen, ihre künstlerischen Talente, ihre Kreativität auszudrücken.

Paul: Ja. Das was du da sagst, ist so wichtig, Laura. Denn in dem Buch spreche ich darüber, wie der Künstler jene Figur ist, die die Welt heilt. Und es hat vollkommen mit dem zu tun, worüber wir hier reden.

Und du betonst auch die außerordentliche Wichtigkeit, sich in Gemeinschaft zu befinden. Denn Teil der kollektiven Psychose, in der wir uns befinden, mit dem die Welt durchdringenden Wetiko-Virus, liegt darin begründet, dass sich so viele Menschen isoliert fühlen und fragmentiert und einfach nicht mit anderen Menschen verbunden.

Und das ist in sich schon eine Reflektion im Außen von dem, was in ihren Köpfen geschieht, von ihrer eigenen inneren Fragmentation. Sogar im Buddhismus sprechen sie davon, dass eine der größten Grundlagen für Erleuchtung in der Sangha besteht, der Gemeinschaft anderer erwachender Wesen.

Laura: Genau.

Paul: Es ist also immens wichtig, sich mit anderen Menschen zu verbinden, die diese Sprache sprechen. Dann können wir in gewissem Sinne einen Spiegel füreinander hochhalten, um unsere Buddha-Natur oder wer wir wirklich sind zu reflektieren. Anstatt unseren Schatten zu projizieren, können wir uns gegenseitig in höherer Weise erträumen, in einer guten und wahren Weise. Denn es gibt ein energetisches Etwas, das geschieht, wenn wir Zeit miteinander verbringen. Dabei projizieren wir entweder unseren Schatten aufeinander, halten uns gegenseitig unten und inszenieren unseren Missbrauch und leben unser Unbewusstes auf eine Weise aus, die nicht hilfreich ist. Oder wir können uns gegenseitig wirklich sehr wertschätzen. Und uns mit jedem verbinden und zwischen uns sozusagen ein Gebinde erschaffen, sodass wir uns alle gegenseitig helfen können, um unsere Klarheit zu vertiefen und sogar unser Erwachen zu verstärken.

Laura: Und das ist es, was wir in den letzten paar Jahren vorangetrieben haben: dass die Menschen Seelen-Gemeinschaften bilden. Das, worüber du gerade gesprochen hast: Menschen aufzuwecken, weil, wie du gerade sagtest, wir unsere Geburts-Gemeinschaft sozusagen verloren haben.

Paul: Ja, absolut.

Laura: Unsere Geburtsfamilie, unseren Stamm. Und so vielen Menschen geht es genauso. Denn durch die Regeln der genetischen Rekombination werden wir in Familien hineingeboren. Manchmal ergreifen wir die Genetik, die wir kriegen können, um hierherzukommen und unseren Job zu erledigen. Und wir können uns bei unserer Geburtsfamilie vollkommen verloren fühlen. Doch dann finden wir Gefährten auf dem Weg des Erwachens und wir können mit ihnen Familien bilden. Wir können Gemeinschaften mit ihnen formen. Wir können Sippen mit ihnen bilden. Menschen brauchen ihren Stamm.

Paul: Vollkommen richtig.

Laura: Sie müssen dorthin zurückkehren. Und sie müssen täglich und fortwährend miteinander interagieren. Das sehe ich als eine Art Weg in die Zukunft.

Jason: Und wenn man darüber nachdenkt, sieht man, dass die Gesellschaft und die westliche Kultur für eine sehr lange Zeit verdächtig gegen das Konzept von Gemeinschaft und Familie gearbeitet haben. Alles dreht sich darum, auszuziehen, jeder lebt für sich und befindet sich in diesem isolierten, abgetrennten Zustand als "kleine Insel" - und damit wird man von allen Seiten zugedröhnt.

Niall: Ja. Der Wetiko-Virus bestärkt das.

Laura: Ja, weil...

Paul: Ja, absolut.

Jason: Der Wetiko-Virus will also, dass wir alleine sind; teile und herrsche. Und die westliche Zivilisation wurde sicher, ich weiß nicht viel über viele andere Zivilisationen, dazu kann ich nicht wirklich etwas sagen - aber sie wurde definitiv in gewisser Weise geteilt und erobert.

Laura: Ja. Stammesgesellschaften, wo Stämme oder Gemeinschaften sich sehr nahe waren, wo sie sich gegenseitig halfen, wo Kinder zusammen erzogen wurden, wo jeder jeden anderen kennt. Und erweiterte Familien. Ich habe diese große, erweiterte Familie. Und wir leben alle zusammen. Wir sind nicht alle genetisch verwandet, aber wir sind verwandt in der Seele.

Paul: Völlig richtig. Ja, die Idee, dass es eine Seelenfamilie gibt, verstehe ich so, dass Menschen, die darüber reden sagen werden, dass die zugrundeliegende Art Thema darin besteht, einander erwachen zu helfen. Reziproke Individuation in gewisser Weise, dass sie einen Vertrag miteinander haben, während ihrer Lebenszeiten Verbindung zueinander aufzunehmen, sodass sie einander helfen können, sich zu erinnern. Und das finde ich wirklich interessant, die Tatsache, dass wir sozusagen zeitlos, als Individuen, diesen Vertrag mit anderen Menschen haben, Teilen unserer selbst, um zur rechten Zeit in Verbindung zu treten. Und einander daran erinnern zu helfen, sich zu entsinnen. Das ist wirklich interessant.

Ihr seht, dass ich einfach interessiert bin an: "Wenn das ein Traum ist, wie können wir in den Traum eingreifen? Was können wir mit diesem Traum anstellen, in einer Weise, die uns helfen wird zu erwachen?" Und wir können miteinander in einer Weise in Verbindung treten, in der wir unsere Luzidität vertiefen können.

Und das ist eines der Dinge, die ich tue. Ich habe all diese Kreise dort wo ich bin, die aus Menschen bestehen, die bezüglich der traumgleichen Natur erwachen. Wir treffen uns jede Woche. Es gibt drei oder vier von ihnen pro Woche. Und wir haben keine Agenda, außer genau im Augenblick zu sein und miteinander in Verbindung zu treten, doch in dem Bewusstsein, dass wir einenTraum haben, den wir mit der Masse teilen. Und wenn man dem folgt, entdeckt man kreative Wege wie: "Oh, wir können unsere Luzidität vertiefen, indem wir nur dem folgen, was immer sich durch Bewusstheit enthüllt."

Laura: Nun, das führt auf die Sache mit der Kreativität zurück, denn wenn man seine Geschichte veröffentlicht, wenn man sich bei irgendeiner Gemeinschaftsaktivität zu engagieren beginnt, um anderen Menschen beim Erwachen zu helfen, dann wird man seine Seelenfamilie finden. Denn man wird ein Signal aussenden.

Wenn man nichts tut, sendet man kein Signal aus. Wenn man nicht schreibt oder malt oder in irgendeiner Weise interagiert. Und trotz all dem Schlechten, was am Internet ist, ist dieses noch immer eine wunderbare Möglichkeit für Menschen auf dem ganzen Planeten, die ansonsten überhaupt keine Möglichkeit zur Verbindungsaufnahme haben würden, miteinander in Verbindung zu treten. Hätte es das Internet nicht gegeben, hätte ich meinen Mann nicht kennengelernt.

Joe: Aber du hast ihn nicht über eine jener Webseiten gefunden?

Jason: Nein.

Laura: Nun, nein. Ich tat meine Arbeit. Ich veröffentlichte mein Material. Er las mein Material, war interessiert, nahm Kontakt zu mir auf. Das ist es, wie es geschehen sollte. Man sollte seiner Mission nachgehen. Man sollte tun, was man liebt. Man sollte kreativ sein. Und dann wird jemand anderes, der sich ebenfalls auf dem gleichen Niveau befindet oder jemand, der an den selben Dingen interessiert ist, reagieren; eine Erwiderung geben. Es wird eine Verbindung hergestellt!

Jason: Nun, ich habe eine Sache zu sagen. Ich finde, dass eine Menge Leute sozusagen eine äußerliche Definition von Kreativität zulassen. Wenn sie nicht malen oder schreiben oder Musik komponieren können, dann denken sie plötzlich: "Nun, ich kann überhaupt nichts Schöpferisches tun."

Und ich denke, dass Menschen tun sollten, was immer sie für kreativ befinden. Alles was man tut, kann kreativ sein. Man kann Dinge bauen, man kann kochen, man kann all diese anderen Dinge tun. Es gibt Myriaden von Manifestationen von Kreativität, denen eine Person sich zuwenden kann. Wenn also eine Person sich nicht in der Lage fühlt zu schreiben, Musik zu komponieren oder zu malen, heißt das nicht, dass es nicht etwas anderes gibt, das sie auf kreative Weise tun können. Töpferei, einfach alles!

Paul: Ja, ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Ja; oder selbst so etwas wie Hausreinigung oder Geschirr-Abwaschen kann auf kreative Weise getan werden. Alles kann eine kreative Handlung sein. Das ist der Punkt.

Jason: Genau.

Laura: Absolut! Nun, wir nähern uns jetzt dem Ende.

Joe: Ja. Nun, ich will Paul nicht zu lange aufhalten.

Niall: Paul muss fort.

Joe: Weil ich weiß, dass er einen Termin hat.

Niall: Er muss andere Mitglieder seines Stammes treffen.

Joe: Ja, genau.

Paul: Ja, richtig.

Joe: Aber es war großartig, Paul. Es war eine ausgezeichnete Diskussion. Und ich denke, wir sind wirklich zum Herzen verschiedener Dinge vorgestoßen.

Paul: Ja, ja, ja! Nun, ich schätze das wirklich sehr. Und wisst auch, als ihr meine Webseite erwähnt habt, war das die falsche.

Joe: Oh nein!

Paul: Nun, das ist OK. Sie lautet: Awakeninthedream.com. Und ihr werdet mein Buch sehen, aber es gibt eine ganze Menge von Artikeln auf der Seite. Und sie sind alle kostenlos zugäglich. Denn diese Information, ich möchte sie einfach rausbringen. Ja, und ich schätze das wirklich. Als wir redeten, erkannte ich, wow, das ist die Art von Diskussion wie ich sie liebe! Also möchte ich euch wirklich danken.

Niall: Ja, wir auch!

Jason: Ja.

Joe: Wir werden es auf verschiedenen Webseiten und so veröffentlichen. Es wird auf Blog Talk Radio sein und wir werden es bei Youtube hochladen sowie auf unserer eigenen Seite, Sott.net. Und ich werde dir ein paar Links schicken, damit du sie weitergeben kannst, wenn du magst.

Paul: Oh, das ist schön! Ich weiß das wirklich zu schätzen.

Laura: Ja. Wir werden es dort hochladen. Und wir werden weitermachen, ganz egal was ist!

Joe: Und du auch.

Paul: Ja, ich wollte es vorher schon sagen, Laura, dass ich ein großer Fan von dir bin. Ich studierte, als ich mein Buch schrieb - ich las die gesamte Geheime Geschichte der Welt und dann die -

Joe: Und die Serie Die Welle?

Paul: Und Die Welle. Was ich besonders schätze - dass du einer der wenigen Menschen bist, die über das Böse in einer Weise schreiben, die ausgesprochen klug ist. Also bin ich einfach ein Fan von dir. Sobald ich erkannte, dass du das bei dieser Show hier bist, dachte ich: "Oh mein Gott, ich fühle mich wirklich geehrt!" Also wollte ich dich das wissen lassen.

Laura: Oh, vielen Dank. Das ist - nun, sei nicht albern!

[Gelächter]

Wir sind froh, dass wir dich hier haben. Und wenn du noch nicht mein neues Buch Comets and the Horns of Moses gelesen hast, es ist wie Band Zwei von Geheime Geschichte der Welt. Ich denke, du wirst es mögen.

Paul: Oh mein Gott!

Laura: Und ich denke, es ist viel unterhaltsamer.

Paul: Ich würde es sehr gern lesen.

Laura: Ja, also dann -

Joe: Wir werden dir ein Exemplar schicken.

Laura: Wir werden dir eine Kopie zukommen lassen.

Paul: Okay, großartig. Das wäre großartig. Ich werde euch meine Ehrung senden und meine Adresse mailen.

Joe: Okay.

Paul: Aber ja, ich bewundere eure Arbeit wirklich. Sie hat mir geholfen.

Joe: Danke.

Laura: Vielen Dank und ich bewundere deine.

Jason: Wir bewundern dein Buch tatsächlich.

Joe: Ja, du hast selbst große Arbeit geleistet.

Paul: Ja, ich wollte sagen - falls ihr kein Buch habt, werde ich euch gerne ein Buch schicken. Wir werden hinterher darüber reden, wie auch immer.

Jason: Ich denke, wir haben mehrere Exemplare.

Niall: Ja, ich denke wir haben eine Kopie. Doch für die Zuhörer, das Buch heißt Dispelling Wetiko: Breaking the Curse of Evil. Tolles Buch!

Laura: Und sehr zu empfehlen!

Joe: Und ja.

Laura: Paul hat mir eine Kopie zukommen lassen, als die erste Inkarnation fertig war. Und es hat mir wirklich sehr gefallen! Und ich schrieb ihm einen Brief und sagte, dass es mir wirklich sehr gefällt!

[Gelächter]

Joe: Okay.

Paul: Nun, danke. Das ist schön.

Joe: In Ordnung, Paul.

Laura: Danke. Gute Nacht!

Jason: Gute Nacht.

Paul: Okay, Leute! Also, habt ganz vielen Dank!

Joe: Okay.

Paul: Okay, macht's gut.

Niall: Tschüss!

Paul: Okay.

Joe: Mach's gut. So, Leute, ich denke das war es für diese Woche. Wir hoffen, dass die Show euch gefallen hat. Haben wir irgendwelche besonderen Mitteilungen?

Laura: Nein?

Joe: Niemand hat besondere Mitteilungen.

Jason: Oh doch.

Joe: Jason hat eine besondere Mitteilung.

Jason: Ich habe eine besondere Mitteilung.

Joe: Besondere Mitteilung.

Jason: Geht auf Amazon.com und besorgt euch die Bücher Geheime Geschichte der Welt und The Horns of Moses.

Joe: Comets and the Horns of Moses.

Laura: Comets and the Horns of Moses.

Joe: Und Politische Ponerologie und all unsere anderen Bücher!

Jason: Ich wünschte, der Titel wäre nur sowas wie drei oder vier Wörter lang. [Gelächter]

Joe: Ja.

Niall: Ich habe eine Frage.

Joe: Ja.

Niall: Steht die Show für nächste Woche fest?

Joe: Noch nicht, aber es wird bald soweit sein. Nun denn, bis dahin, vielen Dank an unsere Anrufer und danke an unsere Zuhörer und Chatter. Und an jeden hier.

Jason: Tschüss.

Niall: Bis nächste Woche! Tschüss!

Laura: Tschüss!

Joe: Ciao.