Nahe der griechischen Hauptstadt kommt es zu einem schweren Erdbeben. Zahlreiche staatliche Gebäude werden aus Sicherheitsgründen evakuiert, Tausende Menschen rennen auf die Straßen. Schwer verletzt ist bislang niemand.
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Die griechische Hauptstadt Athen ist von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. "Zwei alte, unbewohnte Häuser sind eingestürzt. Es gibt keine schweren Verletzungen", sagte der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas. Lediglich drei Menschen seien durch herabfallenden Putz von Häusern leicht verletzt worden, hieß es seitens des Rettungsdienstes. Hubschrauber zogen ihre Kreise über Athen, um Schäden festzustellen. ERT berichtete von kleineren Erdrutschen. Dem Beben seien zudem Nachbeben gefolgt, die die Menschen erneut in Angst versetzten.

Das Epizentrum lag rund 25 Kilometer nordwestlich Athens in einer Tiefe von rund 15 Kilometern, sagten Seismologen. Aus diesem Grund wurde das Beben als so stark empfunden, bestätigte der Chef des Geodynamischen Instituts, Manolis Pleionis. Sein Institut gab die Stärke des ersten Bebens mit 5,1 an, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam veröffentlichte auf seiner Internetseite die Erdbebenstärke 4,8.

"Wir waren erschüttert, jeder lief nach draußen", sagte eine Frau, die in einem sechsstöckigen Gebäude arbeitet. "Es wirkte wie eine Explosion", ergänzte eine andere Frau, die auf den Syntagma-Platz lief. "Wir hatten alle Angst, also werden wir für einige Stunden hier bleiben."

Telekommunikation zusammengebrochen

Die Feuerwehr soll rund ein Dutzend Menschen gerettet haben, die in Aufzügen eingeschlossen waren, wie ERT berichtete. Telefon- und Handyverbindungen brachen zusammen, weil viele Menschen versuchten, ihre Verwandten zu erreichen. Medien berichteten zudem über Stromausfälle. Internetverbindungen funktionierten dagegen.

Das Amt für Erdbebenschutz erklärte nach den Beben, es gebe "keinen Anlass zur Sorge", die Gebäude Athens seien darauf ausgelegt, "weit stärkere Erdbeben auszuhalten". "Wer Schäden an seinem Haus feststellt, sollte sich an die Behörden wenden und nicht hineingehen", sagte der Seismologe Akis Tselentis. Nach seinen Schätzungen war dieser Erdstoß das Hauptbeben - sicher könne man aber nicht sein, hieß es.

Wegen der Bewegung tektonischer Platten kommt es in der Mittelmeerregion immer wieder zu Erdbeben. In Griechenland gibt es regelmäßig Beben, sie sorgen aber selten für Opfer. 1999 starben bei einem Beben der Stärke 5,9 in Athen und in der Region nordwestlich der Hauptstadt 143 Menschen.