Über die Gefahr von Smartphones haben wir hier schon viele Male berichtet, nicht nur Bezug auf die Bombardierung mit Handystrahlen, sondern auch in Sachen negativer Ablenkung von der Realität und vielen anderen Themengebieten. Jetzt schlagen Kinderärzte zu Recht Alarm vor den Konsequenzen für Kleinkinder unter dem Einfluss dieser Geräte. Umso früher ein Kind ein Handy nutzt, umso mehr Schaden wird dadurch angerichtet.
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Milliarden Menschen nutzen täglich ihr Smartphone, viele wollen sich eine Welt ohne Mobiltelefon nicht mehr vorstellen. Doch Kinderärzte schlagen Alarm: Je früher Kinder ein Smartphone bekommen, desto größeren Schaden könnten sie nehmen. Auch geben die Mediziner eine Empfehlung, unter welchem Alter ein Handy keinesfalls genutzt werden sollte.

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Einer der besorgniserregenden Effekte im Umgang mit diesen Geräten ist die übermäßige Aktivierung/Ausschüttung von Dopamin. Ein Neurotransmitter, der bei vielen Suchterkrankungen die Hauptrolle spielt - mit katastrophalen Folgen, besonders für Kinder.
Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat deshalb nun eindringlich vor einer zu frühen und zu intensiven Mediennutzung durch Kinder gewarnt. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung fordert er:

"Kein Handy vor elf Jahren! Je länger man die Smartphone-Nutzung der Kinder rausschiebt, umso besser ist es für sie."

Er beobachte mit Schrecken, dass die Kinder, die Smartphones oder Tablets nutzten, immer jünger werden. Ebenfalls gebe es den Trend, dass Eltern kaum mehr mit ihren Kindern spielten, sondern den Nachwuchs mit digitalen Geräten ruhigstellten. Dies habe "katastrophale Folgen für die kindliche Entwicklung, so Fischbach.

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Wie wir hier schon des Öfteren erwähnt haben, wäre eigentlich der sicherste Umgang mit diesen Geräten, sie gar nicht erst zu verwenden und das in keinem Alter. Sollte man jedoch nicht umhinkommen, eines dieser Geräte zu besitzen, sollte man strikte Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:
  • Alle strahlenden Elemente im Handy ausschalten, mit dem Flugzeugmodus (der in manchen Geräten wie dem iPhone erst richtig aktiv ist, wenn man auch andere Dienste wie z.B W-Lan, Bluetooth, Airdrop und Mobile Daten manuell ausschaltet).
  • Das Handy nur für kurze Zeit (z.B einmal täglich) aus dem Flugzeugmodus in den Empfang versetzen. Mehr braucht man eigentlich nicht, um zu wissen, ob jemand etwas Wichtiges mitgeteilt hat. Ging früher ja auch.
  • Allen Bekannten klarmachen, dass man jederzeit über Festnetz erreicht werden kann. Ging früher auch ohne Probleme.
  • Manche Handys (wie z.B iPhones) können via Ethernet mit dem Internet und somit zu vielen Diensten im Smartphone verbunden werden, die sonst nur mit angeschaltetem, strahlenproduzierendem WLAN-Modus im Handy funktionieren - wie etwa das Anschauen von Videos, der Besuch von sozialen Netzwerken etc. Man kann also fast alles, was man sonst über den Handystrahlen-Modus (WLAN) erledigt, über ein Internetkabel durchführen, dass ins Handy eingesteckt wird.
  • Wenn man mit dem Gerät hantiert, sollte man darauf achten, nicht gedankenlos sinnlose Dinge durchzuführen - wie "durch Facebook zu scrollen", "Spiele zu spielen" etc. Stattdessen könnte man ein Audiobuch hören oder besser noch ein Kindle-Buch lesen und andere sinnvolle Dinge unternehmen, die man tatsächlich auch mit diesen Geräten durchführen kann.
  • Das Gerät so oft wie möglich nicht griffbereit zu haben und nachts weit entfernt in einen anderen Raum zu legen. Der gute alte Wecker tut es auch.
Aber jetzt zurück zu den Erkenntnissen der Kinderärzte:
Auswirkungen sind laut dem Mediziner unmittelbar zu sehen. So beobachtet Fischbach einen Zusammenhang zwischen Mediennutzung und möglichen Konzentrationsschwächen:
"Medialen Dauerbeschuss macht das beste Hirn nicht mit. Je höher der Medienkonsum, desto schwächer die Leistungen in der Schule."
Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Suchtfragen gemeinsam mit der Krankenkasse DAK erfüllen in Deutschland bereits etwa 100.000 Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren die Kriterien einer Abhängigkeit von sozialen Medien. Und in einer kleineren österreichischen Studie zeigten nach einer Social-Media-Abstinenz von sieben Tagen sechs von zehn Teilnehmern leichte Entzugserscheinungen. Der meiste Zugriff auf soziale Medien erfolgt über Smartphones.

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