Migron - Die israelischen Streitkräfte haben in der Nacht zum Montag in einem nicht genehmigten jüdischen Außenposten im Westjordanland drei Gebäude abgerissen. Dabei sei es zu Zusammenstößen mit Siedlern gekommen, die sich einer Gerichtsentscheidung widersetzt hätten, wonach die Enklave Migron niedergerissen werden soll, teilten die Streitkräfte mit. Sechs Siedler wurden nach Polizeiangaben festgenommen.

Wenig später legten Brandstifter in einer Moschee in einem Dorf im Westjordanland ein Feuer. Dabei entstand Sachschaden, wie der Bürgermeister des Dorfs Kusra mitteilte. Es handelte sich vermutlich um einen Racheakt für die Abrissaktion in Migron: Auf die Außenmauer der Moschee sprühten die Täter den Namen von zwei Siedlungen, darunter Migron, einen Davidstern sowie eine Schmähung des Propheten Mohammed.

Migron ist der größte der mehr als 100 Außenposten im Westjordanland, die jüdische Siedler ohne Genehmigung der israelischen Regierung errichteten, um größere Teile des Gebiets für sich zu beanspruchen. Die Palästinenser wollen im Westjordanland einen unabhängigen palästinensischen Staat gründen.

Das Oberste Gericht in Israel hat im August den Abriss des gesamten Außenpostens Migron bis zum 31. März kommenden Jahres angeordnet. Dort leben rund 50 Siedlerfamilien. Insgesamt leben im Westjordanland 300.000 jüdische Siedler.

dapd