Wien-Port au Prince (KAP) Weltweit können 796 Millionen Erwachsene nicht richtig lesen oder schreiben, rund 68 Millionen Kinder können keine Schule besuchen. Darauf hat die Hilfsorganisation der weltweiten Don-Bosco-Bewegung, "Jugend Eine Welt", anlässlich des Weltalphabetisierungstages (8. September) hingewiesen.

Wie sehr die Entwicklung eines Landes vom Bildungsniveau der Bevölkerung abhängt, verdeutlicht "Jugend eine Welt" in einer Presseaussendung am Beispiel Haitis: Nahezu 50 Prozent der Erwachsenen seien Analphabeten. Schon vor dem schweren Erdbeben im Jänner 2010 habe das Land zu einem der ärmsten Staaten der Welt gezählt, in dem die Menschen kaum Zugang zu Bildung hatten.

"Der Staat finanziert nur rund zehn Prozent der Bildungseinrichtungen", so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von "Jugend Eine Welt": "Insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen haben keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen."

"Jugend Eine Welt" unterstützt in Haiti den Wiederaufbau von Bildungseinrichtungen. Die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern - sie sind Projektpartner von "Jugend Eine Welt" - ermöglichen Kindern und Jugendlichen aus ärmsten Verhältnissen, Lesen und Schreiben zu lernen.

"Die Situation nach dem Erdbeben war und ist noch immer sehr schwierig. Alles war zerstört, und viele Kinder waren schwer traumatisiert", so P. Olibriche Zucchi SDB. Der Schulbesuch habe den Kindern wieder ein wenig Normalität und Stabilität in ihren Alltag zurückgebracht.

Schon wenige Wochen nach dem Erdbeben konnten die Kinder in provisorischen Zelt- und Holzschulklassen den Unterricht besuchen. Heute, eineinhalb Jahre nach dem Beben, kann ein Teil der Kinder wieder in festen Gebäuden zur Schule gehen.

In einem der größten Slums in Lateinamerika, in Cité Soleil, konnte bereits eine von "Jugend Eine Welt" mitfinanzierte Schule fertiggestellt werden. Das große zweistöckige Gebäude ist von einer hohen Schutzmauer umgeben, um den Kindern und Jugendlichen einen sicheren Schulbesuch zu ermöglichen. Der Wiederaufbau eines weiteren Don-Bosco-Schulzentrums ist bereits in Planung.

Um den Schulunterricht langfristig zu sichern, hat "Jugend Eine Welt" einen Gehälter-Fonds für pädagogisches Personal eingerichtet. Das Personal von mehr als zwölf schulischen Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern wird davon profitieren. Volksschullehrer verdienen ca. 150 Euro pro Monat, Hauptschul- und Berufsschullehrer rund 450 Euro. Insgesamt soll der Fonds mit 100.000 Euro befüllt werden. Damit können mehr als 50 Lehrer langfristig angestellt und die Ausbildung der Kinder gesichert werden.

Weitere Informationen: www.jugendeinewelt.at