Astronomen der University of Toronto haben ein regelmäßiges und zugleich unregelmäßiges Signal aus dem Weltall aufgezeichnet.

chime
© Andre Renard, Dunlap Institute for Astronomy and Astrophysics/ University of TorontoDas kanadische Radioteleskop CHIME hat die rätselhaft periodischen Radiopulse aufgefangen.
Jetzt vertieft sich das Rätsel um diese kosmischen Blitze. Denn Astronomen um Dongzi Li von der University of Toronto haben festgestellt, dass ein neuentdeckter Radioburst einem sonderbaren, aber regelmäßigen Takt folgt. "Dies ist die bislang erste und einzige bei einem Radioburst nachgewiesene Periodizität", berichten die Forscher. Die beiden anderen bisher bekannten "Repeater" erzeugen ihre Radiopulse in unregelmäßigen Abständen.

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Diese Radioblitze folgen einem bestimmten Rhythmus:
Der grundlegende Takt besteht aus vier Tagen mit hoher Aktivität, gefolgt von zwölf Tagen Pause. Damit zeigt diese Quelle eine Periodizität von 16,35 Tagen. "Die Entdeckung einer solchen Periodizität bei einem sich wiederholenden Radioburst ist ein wichtiger Hinweis auf die Natur dieses Objekts", so die Forscher. Das Merkwürdige jedoch: Innerhalb der vier aktiven Tage treffen die Radiopulse zwar etwa alle 1,8 Stunden ein, ihre Häufigkeit und Dichte variieren aber deutlich.

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Der Ursprung der Signale gibt bislang Rätsel auf und es werden verschiedene Annahmen herangezogen.

FRB aufnahme, chime
© B. Marcote et al./ Nature 2020Optische Aufnahme der Ursprungsgalaxie von FRB 180916.J0158+65, der Ausschnitt zeigt eine Sternrenwiege, in der die Quelle der Radiopulse liegt.
Was aber erzeugt diese Pulse dann? Eine weitere Möglichkeit wäre, dass FRB 180916.J0158+65 aus einem Doppelsystem stammt. Dann könnte die Bewegung der Radioquelle um einen Begleiter - einen Stern oder ein Schwarzes Loch - die zwölftägige Pause erklären: Immer, wenn die Radioquelle hinter dem Begleiter vorbeiläuft, werden die Radiopulse geschluckt. Ungewöhnlich wäre dann aber die vergleichsweise kurze aktive Phase von nur vier Tagen.

Alternativ wäre auch denkbar, dass erst der Einfluss des Begleiters die Quelle zur Radioemission anregt: "Ein stellarer Begleiter könnte die Emission durch seinen Sternenwind stimulieren", spekulieren Li und ihr Team. Denkbar wären aber auch Magnet- oder Gezeitenkräfte eines nahen Schwarzen Lochs als Auslöser der Schübe. Bisher allerdings sind all dies nur Hypothesen - FRB 180916.J0158+65 entzieht sich bislang einer eindeutigen Zuordnung.

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