Ein kurzer, aber heftiger Sturm ist über Nordrhein-Westfalen gezogen. In Bielefeld gab es Verletzte durch ein beschädigtes Supermarkt-Dach, in Oberhausen wurde eine Bahnstrecke gesperrt.
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© Patrick SchüllerDach von „Rathaus Arkaden“ in Kaarst abgerissen.
Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen hat am Samstagnachmittag in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens für Feuerwehreinsätze gesorgt. Teile eines Supermarkt-Dachs in Bielefeld wurden abgedeckt, zwei Menschen erlitten Verletzungen und wurden ins Krankenhaus gebracht. Bei einem anderen Feuerwehr-Großeinsatz wurde die Bahnstrecke zwischen Oberhausen und Wesel drei Stunden lang gesperrt, weil ein Baum auf die Oberleitung zu stürzen drohte.

Der Supermarkt in Bielefeld musste nach dem Sturmschaden geräumt werden und blieb für den Abend geschlossen. Nach Polizeiangaben wurden auf dem Parkplatz 30 bis 50 Autos durch herumfliegende Trümmerteile der Dachkonstruktion - Dachpappe, Holzlatten, Balken - leicht beschädigt.

Im Mönchengladbacher Ortsteil Heyden musste ein Restaurant schließen, weil eine etwa 25 Meter hohe Linde in einem Nachbargarten gebrochen und in die Astgabel eines Kirschbaumes gestürzt war. Es bestand die Gefahr, dass der Baum auf den Anbau und die Küche des Restaurants stürzt. "Aus Sicherheitsgründen wurde das Gebäude geschlossen", sagte ein Feuerwehrsprecher. Insgesamt wurde die Mönchengladbacher Feuerwehr am Nachmittag zu fast 40 Einsätzen gerufen.

In Mülheim an der Ruhr geriet durch den Sturm ein Baum in Schieflage und drohte auf ein Wohnhaus zu stürzen. Er musste in kleinen Stücken nach und nach entfernt werden, teilte die Feuerwehr mit. Der Einsatz dauerte bis zum späten Abend. In Ratingen riss der Wind an einem Firmengebäude einen Teil eines Flachdachs los. In Krefeld arbeitete die Feuerwehr nach eigenen Angaben innerhalb von zwei Stunden 25 Einsätze ab, etwa wegen eines umgestürzten Baugerüsts.

Auf der Länge einer gesamten Straße trug der Sturm im Neusser Stadtteil Grimlinghausen Dachpfannen ab. Insgesamt seien elf Häuser beschädigt worden, teilte die Feuerwehr mit. In Gangelt sorgten die Sturmböen für einen vorübergehenden Stromausfall. Dort war an einer Landstraße ein Ast abgeknickt und hatte eine Freileitung vom Mast gerissen.

hsr/dpa