Heftige Regenfälle, abgedeckte Häuser und umgerissene Strommasten - der Sturm "Hanna" hinterließ im US-Bundesstaat Texas und im Norden Mexikos teils schwere Verwüstungen. Mehr als 180.000 Haushalte waren ohne Strom.
A satellite image shows Hurricane Hanna approaching the Texan coast
© REUTERSSatellitenaufnahme von "Hanna"
Der Sturm "Hanna" hat mit heftigen Regenfällen und starken Windböen den Süden des US-Bundestaats Texas heimgesucht. Vor allem in der Küstenregion wurden Strommasten umgerissen und Häuser abgedeckt. Mehr als 180.000 Menschen waren zeitweise ohne Strom, wie der Energieversorger AEP Texas mitteilte.

Auch im Nordosten von Mexiko gab es heftige Regenfälle. Berichte über Tote gab es zunächst weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Grenze.

"Hanna" hatte als Hurrikan der niedrigsten Stufe Texas erreicht, mit Wingeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer pro Stunde. Kurz darauf stufte ihn das Nationale Hurrikan-Zentrum der US-Klimabehörde NOAA aber zu einem Tropensturm herab. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte für zahlreiche Bezirke den Notstand ausgerufen.

Belastung für Kampf gegen Corona-Pandemie

Besonders vom Sturm betroffen waren Regionen, die derzeit mit einer hohen Zahl an Corona-Infektionen zu kämpfen haben. Im Bezirk Hidalgo County etwa räumten die Behörden ein Gemeindezentrum für positiv getestete Patienten frei, die wegen "Hanna" ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten. Anderswo wurden Hotels, Schulen und Sporthallen zu Notunterkünften umgebaut.


Abbott sagte, manchen Menschen sollten Hotelzimmer bereitgestellt werden, um sie von anderen Hilfsbedürftigen fernzuhalten. Ein Ausbreiten des Coronavirus und ein damit potenzieller Anstieg der Virus-Todesfälle durch den Hurrikan müsse verhindert werden.

NOAA rechnet mit vielen Hurrikans

Über dem Atlantik erwartete NOAA in diesem Jahr eine überdurchschnittlich aktive Hurrikan-Saison. Dies teilte die Behörde bereits im Mai mit. Grund seien eine Reihe von Faktoren wie höhere Wassertemperaturen nahe der Oberfläche im Atlantik und der Karibik, schwächere Passatwinde und ein stärkerer westafrikanischer Monsun.

Von Juni bis Ende November sei deshalb mit bis zu zehn Hurrikans zu rechnen, davon könnten bis zu sechs sehr starke Wirbelstürme werden, hatte die Behörde erklärt. Im Durchschnitt gibt es pro Jahr über dem Atlantik sechs Hurrikans, drei davon entwickeln sich zu Stürmen großer Stärke.

Ein weiterer Hurrikan ist unterdessen im Pazifik entstanden. "Douglas" bedroht die Inseln des US-Bundesstaats Hawaii: Nach Angaben der Behörden werde der Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von rund 140 Kilometern pro Stunde über die Inseln oder knapp an ihnen vorbei ziehen. Vorhergesagt wurden lebensbedrohlich hohe und potenziell zerstörerische Wellen, schwere Regenfälle und gefährliche Sturmfluten.