Waldbrände in Kalifornien haben Tausende Menschen aus ihren Häusern getrieben. Eine "massive Hitzewelle" werde die Situation weiter verschärfen, warnte der Gouverneur des Westküstenstaates, Gavin Newsom. Er habe aus anderen Bundesstaaten zusätzliche Helfer und Ausrüstung zur Bekämpfung der Feuer angefordert. Seinen Angaben zufolge lodern in Kalifornien derzeit 23 Großbrände. Insgesamt seien in den letzten Tagen mehr als 360 Feuer entfacht worden, viele davon durch Blitzschlag.
Besonders schlimm von den Flammen heimgesucht wurden Gebiete nördlich und südlich von San Francisco sowie die Weinanbaugebiete um die Städte Napa und Sonoma.
Gouverneur rief Notstand aus
In der Gegend um die Stadt Vacaville nordöstlich von San Francisco haben sich die Feuer auf eine Fläche von 186 Quadratkilometern ausgedehnt. Die Brände breiteten sich über Straßen aus und ließen Gasleitungen in mehreren Häusern explodieren. Mindestens 50 Gebäude brannten nieder. Manche Einwohner flüchteten nur in Schlafanzügen bekleidet aus ihren Häusern. Mehrere von ihnen erlitten Brandwunden. Tausende müssen in den kommenden Tagen in Notunterkünften übernachten.

Hitzewelle schürt Brände
Begünstigt wurde die rasche Ausbreitung der Feuer durch extrem hohe Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit. In der vergangenen Woche waren im südkalifornischen Death Valley Rekordtemperaturen von bis zu 54,4 Grad gemessen worden.
Der Gouverneur rief die rund 40 Millionen Einwohner von Kalifornien zum Energiesparen auf. Die Behörden warnten, dass Stromabschaltungen möglich seien, wenn die Energievorräte knapp werden. Bei großer Sommerhitze laufen die Klimaanlagen auf Hochtouren, was zu Engpässen führen kann.
Busch- und Waldbrände haben in Kalifornien in den vergangenen Jahren stark zugenommen, wofür Experten den Klimawandel mitverantwortlich machen. Beim tödlichsten Brand dieser Art in der kalifornischen Geschichte waren im November 2018 im Norden des Bundesstaates 86 Menschen ums Leben gekommen.
Mit Informationen von Markus Schuler, San Francisco
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