Delfin
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Aarhus/ Dänemark - Lange Zeit glaubten Wissenschaftler, dass Delfine ihre Laute durch eine Art Pfeiftechnik, also mittels komprimierter Luft in einem komplexen nasalen System erzeugen. Eine aktuelle Studie dänischer Wissenschaftler hat die Vorstellung nun widerlegt und zeigt, dass die Meeressäuger ihre Laute durch pneumatisch vibrierendes Gewebe erzeugen - ganz ähnlich also wie die Sprache des Menschen, deren akustische Komponente von den schwingenden Tonbändern erzeugt wird.

Die wichtigste Konsequenz dieser Entdeckung ist die Erkenntnis, dass sich somit die Höhen und Tiefen der Delfinlaute nicht mit variierendem hydrostatischen Druck in unterschiedlichen Wassertiefen gravierend verändern, wie es der Fall gewesen wäre, wenn die Tiere "pfeifen", ihre Töne also mittels Luftdruck erzeugen würden. Aufgrund der ähnlichen Anatomie, vermuten die Forscher zudem, dass auch alle anderen Arten von Zahnwalen, der Unterordnung der Wale, zu der der Delfine zählen, ihre Töne auf die gleiche Weise erzeugen, wie die untersuchten Großen Tümmler.

Vor dieser Grundlage steigt auch die Hoffnung von Delfinforschern, eines Tages die nachweislich komplexe "Sprache" der Delfine vollständig verstehen und vielleicht sogar mit den Tieren in zwei Richtungen kommunizieren zu können.

Wie die Forscher um Peter Maden von der "Aarhus Universitet" aktuell im Fachjournal Royal Society Biology Letters berichten, konnten sie nachweisen, dass die Laute der Delfine nicht von der Größe ihrer nasalen Hohlräume abhängig sind und es sich somit also nicht um Pfeifen handelt. Stattdessen werde der Ton durch vibrierendes Gewebe im Nasenraum mittels Muskelkontraktion und Luftströmen erzeugt. "Das ist die gleiche Art und Weise, wie auch wir Menschen unsere Laute erzeugen, wenn wir sprechen", so Madsen.

Bislang ist bereits bekannt, dass Delfine auf diese Art und Weise Informationen über ihre Identität austauschen und mittels dieser Kommunikation auch über weit entfernte Räume miteinander in Verbindung bleiben.

Schon 2009 hatten Delfinforscher um Jack Kassewitz und John Stuart Reid die Struktur der Delfinlaute anhand sogenannter Cymaglyphen dargestellt und analysiert und zeigten sich zuversichtlich anhand dieser grafischen Vorgaben den "Delfingesang" entziffern zu können. Möglicherweise können die Tiere diese Muster sogar als solche wahrnehmen, (...wir berichteten).

Es sei zwar möglich, Delfinen auch echtes Pfeifen beizubringen, doch glauben die Forscher nicht, dass die Tiere diese Fähigkeit auch in der Natur entwickeln, da das nun entdeckte System zur Lauterzeugung wesentlich effektiver ist."

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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / au.dk / rsbl.royalsocietypublishing.org