Nach der jüngsten Naturkatastrophe im Fernen Osten ist nun eine weitere Region Russlands vom massenhaften Sterben der Meeresfauna betroffen. In einem Stausee in der Republik Kalmückien wurden Hunderte tote Fische gesichtet. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.
fischsterben
© www.globallookpress.comSymbolbild
Am Sonntag verbreitete ein Anwohner des Arschan-Selmen-Stausees circa 140 Kilometer von Elista, der Hauptstadt der südrussischen Republik entfernt, via Instagram ein Video, das das Ausmaß des Vorfalles zeigte. Darauf waren massenhaft verwesende Fische zu sehen, die ans Ufer des Sees angespült und von Möwen gefressen wurden. Der Autor des Videos sprach von einem furchtbaren Gestank, der von den toten Fischen ausgehe und sich in der Gegend verbreite.

Nach der alarmierenden Meldung leiteten die Staatsanwaltschaft der Republik und die lokale Abteilung des russischen Ermittlungskomitees eine Vorermittlung ein. Laut vorläufigen Einschätzung der Justizbehörde könnte Sauerstoffmangel im Zusammenhang mit dem kritisch gesunkenen Wasserstand im Stausee das Massensterben der Meerestiere verursacht haben, teilte die Nachrichtenagentur Interfax mit. Der Pegelstand sei wahrscheinlich auf den sehr trockenen Sommer in der Region zurückzuführen, hieß es.


Im Rahmen der Untersuchung sollen die Ermittlungsorgane alle Hintergründe der Geschehnisse klären und feststellen, ob dabei die Forderungen des Gesetzes zum Schutz der Wasserressourcen und der Tierwelt sowie die sanitär-epidemiologischen Richtlinien eingehalten wurden.

Erst Anfang Oktober hatte ein mysteriöses Massensterben von Seetieren vor der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka sowohl innerhalb als auch außerhalb Russlands für Schlagzeilen gesorgt. Während erste Analysen der Wasserproben aus dem betroffenen Gebiet auf eine mutmaßliche Wasserverseuchung mit Erdölprodukten und Chemikalien hindeuteten, verwiesen russische Wissenschaftler in ihren späteren Befunden auf einen natürlichen Grund der Anomalie.