Die ehemalige Bundesanwältin Sydney Powell, die nun Teil des Rechtsteams von Donald Trump ist, redet von einer überwältigenden Menge an Beweisen, die auf einen "massiven Wahlbetrug" hindeuten würden. Die Wahlergebnisse in mehreren Bundesstaaten könnten laut ihr nun gekippt werden.
sidney powell
Der Kampf um das Weiße Haus geht in die nächste Runde. Denn seitens des US-Präsidenten Donald Trump gibt es bislang keinerlei Distanzierung von dessen Behauptung, dass der Sieg seines Herausforderers, Joe Biden, nur durch Wahlbetrug seitens der Demokraten erfolgen konnte.

In einem am Sonntag mit der Fox News-Moderatorin Maria Bartiromo ausgestrahlten Interview hat die ehemalige US-Bundesanwältin Sidney Powell, die nun Teil von Donald Trumps Rechtsteam ist, behauptet, dass die gesammelten Beweise auf einen "massiven Wahlbetrug" durch die Demokraten in den umkämpften Bundesstaaten hindeuten würden. Der Betrug selbst soll mithilfe des Wahltechnologieanbieters Dominion Voting Systems und dem Softwareanbieter Smartmatic vollzogen worden sein.
"Wir bereiten uns darauf vor, die Wahlergebnisse in mehreren Staaten umzukehren. Präsident Trump gewann nicht nur mit Hunderttausenden von Stimmen, sondern mit Millionen von Stimmen, die durch diese Software - die ausdrücklich für diesen Zweck entwickelt wurde - verschoben wurden", so Powell.
Sie sagte auch, dass Peter Neffenger, ein Mitglied des Übergangsteams von Joe Biden, auch Mitglied des Verwaltungsrates von Smartmatic sei. Neffenger soll laut Powell wissen, dass die Software von Smartmatic darauf ausgelegt ist, die Ergebnisse von Wahlen zu manipulieren. Smartmatic bestreitet, an den Präsidentschaftswahlen 2020 beteiligt gewesen zu sein. Dennoch wird dem Unternehmen die Bereitstellung von Programmcodes für die Wahlmaschinen von Dominion zugeschrieben.
Wir haben Zeugenaussagen darüber, warum die Software entwickelt wurde. Sie wurde entwickelt, um Wahlen zu manipulieren. Er (Neffenger, Anm. d. Red.) war umfassend darüber informiert, er sah es in anderen Ländern geschehen. Es wurde international exportiert, damit die Menschen, die hinter Smartmatic und Dominion stehen, ihren Profit rausziehen.
Laut der Rechtsanwältin handelt es sich um einen "massiven Wahlbetrug", der "die gesamte Wahl rückgängig machen wird". Das Rechtsteam der Trump-Kampagne soll nicht nur von Millionen amerikanischer Wähler über mutmaßliche Unregelmäßigkeiten am Wahltag informiert worden sein, sondern ebenfalls die Funktion der durch Smartmatic entwickelten Software herausgefunden haben.
Sie können Stimmen in Echtzeit sehen. Sie können Stimmen in Echtzeit verschieben. Wir haben mathematisch den genauen Algorithmus identifiziert, den sie verwendet haben und den sie von Anfang an verwenden wollten, um die Stimmen zu ändern. In diesem Fall, um sicherzustellen, dass Biden gewinnt. (...) Und sie können mit den Stimmen alles tun, was sie wollen. Sie können Maschinen die Unterschrift nicht lesen lassen. (...) Sie können die Maschinen nur die Biden-Stimmen lesen und katalogisieren lassen.
Auf die Nachfrage von Moderatorin Bartiromo, ob Powell ausreichend Beweise vorbringen könne, entgegnete diese, dass sie "nie etwas sagt, dass sie nicht beweisen kann". Ehemalige Kollegen der Bundesanwältin bestätigten ihre Integrität und Professionalität, nachdem diese sich zum ersten Mal zu dem mutmaßlichen "Wahlbetrug" geäußert hatte.

Amerikanische und internationale Medien wiederholen derweil, dass es keinerlei Beweise für einen Wahlbetrug gebe. Viel mehr könne Trump seine Niederlage nicht eingestehen und würde deshalb haltlose Anschuldigungen machen. Auch die Koalition von Bundes- und Landesbeamten bestätigte unter Berufung auf Cybersicherheitsexperten, dass es keinerlei Hinweise für umfassende Unregelmäßigkeiten gebe:
Obwohl wir wissen, dass es viele unbegründete Behauptungen und Möglichkeiten für Fehlinformationen über den Ablauf unserer Wahlen gibt, können wir Ihnen versichern, dass wir das größte Vertrauen in die Sicherheit und Integrität unserer Wahlen haben, und Sie sollten dies auch tun.
Mehrere Staats- und Regierungschefs haben Joe Biden bereits zu seinem Wahlsieg gratuliert, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Eine Zusammenarbeit mit Bidens Übergangsteam lehnt Präsident Trump weiterhin ab. Anfang Dezember soll Biden durch die entsprechende Bundesbehörde als Wahlsieger bestätigt werden.