Texas kämpft in diesem Jahr mit unzähligen Großbränden - insgesamt ist eine Fläche von der Größe Schleswig-Holsteins von Flammen verwüstet worden. Eine aktuelle Satellitenaufnahme zeigt, wie ein Feuer im Palo Pinto County die Gegend verändert hat.
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© NasaBrandnarbe südlich des Possum Kingom Lake: Mehrere Tage wütete das Feuer

Hamburg - Über zu viel Regen können sich die Texaner in diesem Jahr nicht beschweren. Ganz im Gegenteil. Vielerorts wäre Niederschlag wohl ausgesprochen erwünscht. Denn der Bundesstaat im Süden der USA kämpft mit zahlreichen großflächigen Bränden. Seit Januar seien umgerechnet knapp 14.000 Quadratkilometer Land verbrannt, berichtete die "Los Angeles Times". Das entspricht zwei Prozent der Fläche des Staates - oder knapp der von Schleswig-Holstein. Allein in den vergangenen sieben hätte der Texas Forest Service 176 neue Brände auf rund 50 Quadratkilometern bekämpfen müssen, meldete die Behörde am 8. September.

Der schlimmste Brand der vergangenen Tage wütete in Bastrop County im mittleren Südosten von Texas. Zwei Menschen starben und fast 1400 Häuser seien durch das Feuer zerstört worden, berichtet der Forest Service. Um die 5000 Anwohner wurden evakuiert.

Ende August brach ein Feuer in der Region um den Possum Kingdom Lake aus - der See liegt rund 160 Kilometer westlich von Dallas. Die Feuerwehrleute mussten gegen bis zu 45 Meter hoch aufsteigende Flammen kämpfen, berichtete Ira Mercer, Sheriff von Palo Pinto County, dem Sender NBC. Mehrere Löschflugzeuge und sowie Helikopter der Nationalgarde waren im Einsatz. Dennoch dauerte es Tage, den als "101 Ranch Fire" bezeichneten Flächenbrand einzudämmen. Am Ende hatte das Feuer auf rund 26,7 Quadratkilometern gewütet und um die 40 Häuser zerstört.

Eine Aufnahme des Nasa-Satelliten "Terra" zeigt die Narbe, die das Feuer hinterlassen hat. Aufgenommen wurde es vom Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer ("Aster"). Es zeichnet eine große Bandbreite elektromagnetischer Strahlung auf, noch weit jenseits des sichtbaren Lichts. Auf dem Foto erscheinen daher Wälder und landwirtschaftliche Flächen rot, spärlich bewachsene Bereiche hellbraun. Der Possum Kingom Lake und der Fluss Brazos zeichnen sich in sehr dunklem Blau ab.

Am südöstlichen Ende des Sees befindet sich eine kleine Ansiedlung - einige dieser Häuser wurden von den Flammen verzehrt. Für die Anwohner ist 2011 ein schwieriges Jahr: Es ist bereits das zweite Mal, dass die Gegend um den See von einem Feuer verwüstet wird. Erst im April wurden hier mehr als 160 Häuser zerstört.

wbr