Bei klirrender Kälte im Auto feststecken: Dieses Problem gab es in der Nacht auf mehreren Autobahnabschnitten in Deutschland. Besonders lang war der Stau auf der A2 bei Bielefeld. Auch bei der Bahn gibt es weiter Probleme.
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© dpaFahrzeuge stehen auf der Autobahn A2/A3 bei Kreuz Oberhausen im Stau.
Starke Schneefälle haben in der Nacht zum Dienstag erneut für Chaos auf vielen Autobahnen in Deutschland gesorgt. Auf der A2 bei Bielefeld mussten viele Menschen die ganze Nacht bei klirrender Kälte in ihren Autos verbringen. Zwischenzeitlich bildete sich dort ein bis zu 37 Kilometer langer Rückstau, der sich bis nach Niedersachsen zog.

"Die Gesamtlage ist schwierig, wir sind am Rotieren", sagte ein Sprecher der Bielefelder Polizei am frühen Morgen. Die Autobahn wurde in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, nachdem Lastwagen schon am Montagmittag wegen des Schnees stecken geblieben waren.

Hunderte Verstöße gegen Lkw-Fahrverbot

Etwas weniger dramatisch war die Lage laut Polizei bei Dortmund, wo die A2 ebenfalls gesperrt war. Auf der Fahrbahn in Richtung Oberhausen hatten sich am Montagnachmittag Dutzende Lkw festgefahren, obwohl bis 22 Uhr eigentlich ein Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen galt. "Die Polizei registrierte dort 340 Verstöße gegen das Verbot", sagte die Sprecherin. Einsatzkräfte versorgten alle Liegengebliebenen mit warmen Getränken und Decken.

Auch auf anderen Autobahnen war die Lage schwierig. Auf der A10 bei Spreeau in Brandenburg stellten sich in der Nacht zwei Lastwagen auf der glatten Fahrbahn quer und kamen weder vor noch zurück, wie eine Polizeisprecherin sagte. Auf der A4 in Osthessen hatte sich ein Stau in der Nacht zwar inzwischen aufgelöst - dort hatten Autofahrer laut Polizei aber zum Teil 15 Stunden in ihren Wagen ausgeharrt.


Noch immer mehrere ICE-Strecken gesperrt

Auch bei Bahn gibt es weiterhin massive Behinderungen. Auf mehreren wichtigen Strecken ist der Fernverkehr noch immer komplett eingestellt - so etwa zwischen Hannover und dem Ruhrgebiet, von Hamburg in Richtung München, Dortmund und Köln oder zwischen Dresden und Leipzig.

Im Regionalverkehr gibt es laut Bahn starke Einschränkungen im Großraum Hannover und Bremen sowie im nördlichen Nordrhein-Westfalen, außerdem in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. In Süddeutschland seien leichte Einschränkungen zu erwarten.

Die Bahn will im Laufe des Vormittags darüber informieren, ob und wo der Verkehr wieder aufgenommen werden kann. Klar ist aber, dass es den ganzen Tag über noch Einschränkungen und Verspätungen geben wird. Alle Fernverkehrstickets - auch solche mit Zugbindung - können derzeit flexibel genutzt oder kostenfrei storniert werden.

In den kommenden Tage vor allem Kälte das Problem

Weitere Schneefälle gab es am Morgen vor allem im Süden von Bayern und Baden-Württemberg sowie nördlich von Hamburg, wo bislang kaum Schnee gefallen war.

Im Vergleich zum Wochenende soll der Schneefall in den kommenden Tagen insgesamt zurückgehen. Das große Thema wird dann der strenge Frost sein - vor allem nachts.

Hilfsorganisationen verstärkten deshalb ihren Einsatz für Obdachlose. In vielen Städten sind "Kältebusse" unterwegs, die Menschen auf der Straße versorgen oder in eine Notunterkunft bringen können.