Vor allem in Nord- und Mittelhessen betroffen - Mehrere Bahnstrecken gesperrt
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chwere Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturm haben am Sonntag in Hessen zu erheblichen Schäden geführt. Betroffen waren vor allem Nord- und Mittelhessen. Am Abend zogen die Unwetter aber auch über andere Landesteile hinweg. Im Norden waren umgestürzte Bäume, überflutete Straßen und Keller sowie abgedeckte Dächer die Folge, wie ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums in Kassel auf Anfrage mitteilte. Auch der Bahnverkehr wurde massiv beeinträchtigt. Aufgrund umgestürzter Bäume mussten mehrere Zugstrecken gesperrt werden.

Betroffen waren nach Angaben der Deutschen Bahn AG die Main-Weser-Bahn zwischen Wabern und Zimmersrode. Dort wurde der Fernverkehr über Fulda umgeleitet. Gesperrt wegen Bäumen im Gleis wurde aber auch die Strecke Kassel-Bebra zwischen Guntershausen und Melsungen. Dort kam auch ein Intercity zum Stehen. Zudem musste der Zugverkehr auch auf der Strecke Eichenberg-Bebra wegen entwurzelter Bäume eingestellt werden, und zwar zwischen Eichenberg und Bad Sooden-Allendorf. Dorthin wurden Helfer zur Räumung entsandt.

Im mittelhessischen Kreis Marburg-Biedenkopf rückten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk zu mehr als 100 Einsätzen aus, wie die Kreisverwaltung mitteilte. Allein im Stadtgebiet von Marburg wurden über 60 Einsätze registriert. Zahlreiche Keller liefen voll, Straßen waren überflutet, Bäume stürzten um. Verletzt wurden zwei Motorradfahrer, die auf der Bundesstraße 62 bei Kirchhain verunglückten.

Im ebenfalls mittelhessischen Münchhausen schlug der Blitz in ein Wohnhaus ein. Die Folge waren Gebäudeschäden, verletzt wurde niemand, auch brach kein Feuer aus. Im Kreis Marburg-Biedenkopf koordinierte ein Krisenstab die Einsätze.

Wie das Polizeipräsidium in Gießen mitteilte, gab es auch in anderen Teilen Mittelhessens einige Schäden, darunter auch an Autos. In Heuchelheim verschütteten Schlammmassen eine Straße, auch in Staufenberg gab es umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller. Die Feuerwehr im Kreis Gießen war im Dauereinsatz.

Im westhessischen Bad Camberg blockierte ein Hangabrutsch am Abend die Bundesstraße 8, die für mehrere Stunden gesperrt werden musste. Auch im Bereich Limburg und im Taunus waren zahlreiche Straßen gesperrt, entweder wegen Starkregens oder abgerutschter Hänge, ebenso eine Kreisstraße in Rüdesheim. Relativ glimpflich kam Osthessen davon, wo nur ein Blitzeinschlag in Rotenburg mit anschließendem kurzen Stromausfall verzeichnet wurde, aber sonst keine größeren Zwischenfälle. In Südhessen löste ein Blitzeinschlag in einem Umspannwerk einen Trafobrand aus, es gab aber keinen Stromausfall.

© dapd