Baggerfahrer findet Sprengkörper aus Zweitem Weltkrieg mitten in Schramberger Wohngebiet
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© SprichExperten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes entschärfen eine Bombe mitten in einem Schramberger Wohnviertel.

Schramberg. In Schramberg wurde mitten in einem Wohngebiet eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Ein Baggerfahrer, der einen Weg für eine Garagenzufahrt vorbereiten wollte, stieß auf die 250 Kilogramm schwere Bombe, die unter einer Grasnabe lag. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes aus Stuttgart entschärften die Bombe vor Ort.

Am Samstag um 12 Uhr wurde das Schramberger Polizeirevier darüber informiert, dass im Wohngebiet Tierstein in der Nähe des Friedhofs eine Fliegerbombe gefunden wurde. Die Beamten sperrten den Nahbereich des Fundortes sofort ab und verständigten den Kampfmittelbeseitigungsdienst in Stuttgart.

Die Experten trafen gegen 15 Uhr ein. Nach einer Begutachtung entschlossen sie sich, die Bombe an Ort und Stelle zu entschärfen. Mit Unterstützung des Roten Kreuzes evakuierte die Polizei rund ein Dutzend Häuser im unmittelbaren Gefahrenbereich. Die Bewohner mussten für den Zeitraum der Entschärfung entweder ihre Häuser verlassen oder einen Kellerraum aufsuchen.

Die eigentliche Entschärfung dauerte nicht lange. Bereits nach wenigen Minuten wurde Entwarnung gegeben. Die Entschärfer haben sowohl den Front- als auch den Heckzünder aus der Bombe herausgedreht. Dabei stellte sich heraus, dass die beiden Zünder beim Aufprall so stark beschädigt wurden, dass sie ihren Dienst versagten. 66 Jahre schlummerte die Bombe im Erdreich.

Wie ein Historiker sagte, wurde die Bombe am 21. März 1945, von französischen Streitkräften wenige Tage vor Kriegsende abgeworfen. Ursprünglich sei von den Luftkräften ein anderes Ziel anvisiert worden. Da dies im Nebel lag, entschloss sich der Anführer, den Schramberger Bahnhof zu bombardieren. Bei dem Angriff sind zwölf Menschen getötet worden.

Die unschädlich gemacht Bombe wurde auf ein Spezialfahrzeug geladen und abtransportiert. Wie ein Kampfmittelexperte sagte, wird sie in Scheiben geschnitten und auf 750 Grad erhitzt - dann verbrennt der Sprengstoff.

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