Delfinmutter und Jungtier
© Public DomainDelfinmutter und Jungtier.

St. Andrews/ Schottland - Forscher der "University of St Andrews" haben entdeckt, dass Delfine nicht nur ihren eigenen Namen in Form ihres individuellen Delfingesangs anderen Artgenossen mitteilen, sondern auch andere Delfine bei deren Namen rufen können.

Wie Stephanie King auf einer Konferenz der "Association for the Study of Animal Behaviour" berichtete, untersuchte sie von 1988 and 2004 gemeinsam mit Kollegen 179 Paare frei lebender Großer Tümmler vor der Küste von Floridas. In 10 Fällen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass die Paare jeweils die Lautsignatur des jeweils anderen imitieren - ganz so, als würden sie einander beim Namen rufen.

Ein solches Verhalten konnte bislang bei noch keiner anderen Tierart dokumentiert werden und konnte von den Forschern nur bei Delfinpaaren - entweder bestehend aus einem Mutter- und einem Jungtier oder zweier gemeinsam wandernder oder jagender Erwachsener - nicht jedoch bei Einzeltieren beobachtet werden.

Selbst die Frequenzveränderung der Lautsignatur wurde von dem Gegenüber korrekt nachgeahmt, jedoch begannen dessen Rufe meist in einer höheren Frequenz oder dauerte nicht ganz so lange, wie der eigentliche "Namensgesang". Aus dieser Beobachtung leiten die Forscher ab, dass die Tiere den Identifizierungsruf des anderen lediglich imitierten.

Zudem beobachteten die Forscher, dass diese Imitation immer nur dann angewendet wurde, wenn die Tiere voneinander getrennt wurden. "Es war fast so, als versuchten sie auf diese Weise wieder zusammenzufinden", so King.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / st-andrews.ac.uk