Werra-Meißner-Kreis. Schwere Schäden hat ein Unwetter am Sonntagnachmittag in weiten Teilen des Werra-Meißner-Kreises verursacht. Am schlimmsten traf es nach Auskunft von Kreisbrandinspektor Christian Sasse den Witzenhäuser Ortsteil Hundelshausen.
Krankenwagen Unfallort
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Dort wurden mehrere Menschen durch Hagelkörner verletzt, die die Größe von Hühnereiern hatten. Mindestens drei Menschen erlitten Kopfplatzwunden.

Aus dem ganzen Kreisgebiet wurden teils schwere Schäden an Gebäuden und Autos gemeldet. In Hessisch Lichtenau wurde durch den starken Wind gar das gesamte Dach eines Hauses abgedeckt. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. Feuerwehrleute dichteten das offene Gebäude mit Planen ab, um es vor dem starken Regen zu schützen.

Mehrere Fenster und Gewächshäuser gingen durch den Hagel zu Bruch. Bis in den Abend hinein waren zahlreiche Straßen gesperrt. Bäume waren auf die Fahrbahnen gestürzt. Zudem ergossen sich regelrechte Schlammbäche über einige Straßen. Behinderungen meldete auch die Deutsche Bahn. Entwurzelte Bäume stürzten auf die Strecke zwischen Neu-Eichenberg und Bebra. Bis wann die Sperrungen dauerten, stand am Abend noch nicht fest. Helfer waren auch dort im Einsatz.

Laut Kreisbrandinspektor Sasse waren die Feuerwehren bei mehr als 150 Einsätzen. „Und die Tendenz ist noch immer steigend“, sagte er am Abend. Offenbar unabhängig von dem Unwetter habe sich auch noch ein Unfall auf der Autobahn 44 im Walburgtunnel ereignet. Ersten Erkenntnissen zufolge blieb es aber bei einem Blechschaden.

Überrascht von dem Unwetter wurden auch zahlreiche Sportler und Zuschauer auf den Fußballplätzen im Werra-Meißner-Kreis. Fast die Hälfte aller Spiele in den Kreisligen musste abgebrochen werden.

Auch aus anderen Teilen Deutschlands wurden schwere Schäden und Verletzte gemeldet. Auf der Zugstrecke bei St. Goar in Rheinland-Pfalz ließ eine Schlammlawine einen Intercity-Zug entgleisen. Der Lokführer wurde schwer verletzt, zehn Reisende leicht.

(clm)