Unwetter haben in der Nacht zum Montag an mehreren Orten in Baden-Württemberg für gesperrte Straßen und umgestürzte Bäume gesorgt. Der Albaufstieg der A8 wurde gesperrt.
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© 7aktuell/Alexander HaldBesonders die A 8 bei Gruibingen war vom Wintergewitter betroffen.
Ein Gewitter hat in Baden-Württemberg am Albaufstieg mit Schnee und massiven Regenfällen für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Die A8 musste von der Polizei bei Gruibingen (Kreis Göppingen) am Drackensteiner Hang in der Nacht zum Montag immer wieder in beide Richtungen für insgesamt knapp neun Stunden gesperrt werden.

Liegengebliebene wie querstehende Laster machten selbst für Räumfahrzeuge ein Durchkommen problematisch. Unfälle habe es im Bereich der Autobahn nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher dem SWR. Am Vormittag konnte der Verkehr zunächst in Richtung Stuttgart freigegeben werden, dann in Richtung München. In der Region wurden in der Nacht laut Polizei viele Unfälle gemeldet. Meist seien die Menschen zu schnell auf glatter Fahrbahn unterwegs gewesen. Vereinzelt habe es auch Verletzte gegeben. Auch an den anderen Albaufstiegen im Kreis Reutlingen gab es laut Polizei teils starke Verkehrsbehinderungen. Viele Straßen waren schneebedeckt.

Überflutungen und starke Sturmböen im Enzkreis

Im Enzkreis warfen Windböen Bäume um, Dauerregen führte zu Überflutungen. Bereits ab Sonntagmittag kam es zu Einsätzen aufgrund umgewehter Gegenstände, herabfallender Äste und umgestürzter Bäume, wie ein Sprecher der Polizei in Pforzheim am Montagmorgen sagte.


Am späteren Sonntagabend sorgte der einsetzende Regen insbesondere bei Mühlacker für teilweise überflutete Straßen. Der Erlenbach war durch den Regen über die Ufer getreten, so dass Anwohnerinnen und Anwohner sowie Feuerwehr gegen das übertretende Wasser ankämpfen mussten. In Mühlacker selbst liefen Garagen und Keller voll. Zu möglichen Verletzten oder Sachschäden konnte der Sprecher bislang keine Angaben machen. Umgeknickte Bäume meldete die Polizei auch aus dem Raum Offenburg.

Hochfläche der Schwäbischen Alb ebenfalls vom Unwetter betroffen

Nicht nur an den Albaufstiegen sorgte der Sturm und das Gewitter für Probleme. Auch auf der Hochfläche der Alb gab es Unfälle und Behinderungen. Auf der B10 zwischen Urspring und Dornstadt im Alb-Donau-Kreis stürzte ein Lkw um. Zwischen Schelklingen-Talsteußlingen und Allmedingen-Grötzingen krachte ein Baum auf die Fahrbahn.

Im Ostalbkreis bleibt die Waldhäuser Steige zwischen Aalen und Aalen-Waldhausen bis auf weiteres gesperrt. Nach Mitteilung der Stadtverwaltung Aalen besteht die Gefahr, dass durch Schneebruch Bäume umstürzen. Außerdem bleibt im Ostalbkreis die Landesstraße zwischen Stödtlen und Wört in beiden Richtungen gesperrt. Dort war im Sturm ein Baum umgestürzt. Auf der A7 kam es am Montagmorgen zu einem Unfall zwischen Aalen und Aalen-Westhausen.

Auch Feuerwehr-Einsätze in der Region Heilbronn-Franken

Das Sturmtief hat auch in der Region Heilbronn-Franken immer wieder für Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Nach Polizeiangaben gab es Meldungen wegen umgeknickter Bäume oder abgerissener Äste. Auch Gegenstände flogen umher. Größere Schäden wurden laut Polizei bisher nicht gemeldet. Auch von Verletzten sei nichts bekannt.

Unfälle in den Kreisen Ravensburg und Sigmaringen

Im Allgäu sowie in der Region Bodensee-Oberschwaben gab es nach Polizeiangaben etliche Einsätze wegen des Sturms sowie Schnee- und Eisglätte. Auf der A 96 zwischen Leutkirch-Süd und Kißlegg wurden ein Fahrzeuginsasse schwer und zwei weitere Personen leicht verletzt, als ein Fahrzeug zunächst gegen eine Leitplanke und dann gegen einen Lkw prallte. Mit schweren Verletzungen brachte ein Rettungshubschrauber eine Autofahrerin in eine Klinik. Die Frau war bei Hoßkirch (Kreis Ravensburg) von der glatten Fahrbahn abgekommen und überschlug sich mit ihrem Auto.

Am Bodensee war der Fährverkehr zwischen Friedrichshafen und Romanshorn am Sonntag aufgrund des Wetters zeitweise ausgesetzt. Mittlerweile fahren die Fähren aber wieder planmäßig.

Starkregen hebt in Schwetzingen Gullydeckel aus dem Boden

In der Rhein-Neckar-Region gab es aufgrund des Sturms ebenfalls viele Polizei- und Feuerwehreinsätze. Viele Bäume stürzten um, Äste und Dachziegeln fielen herab und durch die Wassermassen wurden Kanaldeckel herausgehoben. In Mannheim und Ladenburg (Rhein-Neckar-Kreis) wurden mehrere Autos beschädigt. In Heidelberg wurden die Schaufenster eines Ladengeschäfts beschädigt. Aufgrund eines Starkregens wurden in Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) mehrere Gullydeckel aus dem Boden gehoben und die Fahrbahn teilweise überflutet.

Auch die Polizei im Raum Freiburg ist vergangene Nacht wegen des Sturms zu mehr als zwei Dutzend Einsätzen ausgerückt. Vereinzelt seien Bäume umgeknickt, verletzt wurde aber niemand, wie ein Sprecher mitteilt. In Gundelfingen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald konnte die Feuerwehr verhindern, dass ein Baugerüst umstürzte.

Geringe Schäden in Karlsruhe

In Karlsruhe entwurzelte der Sturm einige Bäume und wehte Verkehrszeichen um. Etwa 70 Einsätze verzeichnete die Polizei im gesamten Stadt- und Landkreis in der Nacht auf Montag. Mehrere Straßen wurden wegen Überflutungen gesperrt. Vergleichsweise seien aber nur geringe Schäden entstanden, so die Polizei.