In Indien und Bangladesch ist nach schweren Unwettern die Zahl der Todesopfer auf mehr als 60 gestiegen. Tausende Ortschaften wurden überflutet, Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
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Nach heftigen Niederschlägen und Gewittern in Indien und Bangladesch ist die Zahl der Opfer auf mehr als 60 gestiegen. Im nordöstlichen indischen Bundesstaat Assam kamen sechs Menschen bei Überschwemmungen und drei weitere bei Erdrutschen ums Leben, wie die Katastrophenschutzbehörden mitteilten. Große Gebiete des Staates stehen weiter unter Wasser. 5140 Dörfer sind überflutet, mehr als 100.000 Einwohner suchten Zuflucht in Notunterkünften.

Seit Beginn der Monsun-Saison Anfang des Monats starben in Assam bislang 71 Menschen, nachdem bereits im April 44 Menschen infolge heftiger Regenfälle ums Leben gekommen waren. Im östlichen indischen Bundesstaat Bihar wurden bei dem jüngsten Unwetter 17 Menschen durch Blitzschläge getötet, im Bundesstaat Meghalaya mindestens 16 durch Erdrutsche und Überschwemmungen.

Schwere Nahrungs- und Trinkwasserkrise als Folge

Auch im Nachbarland Bangladesch gab es durch den Monsun-Regen Dutzende Todesopfer, Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Im Bezirk Sylhet im Nordosten des Landes ging das Hochwasser laut Behörden zwar zurück, die Menschen litten aber unter den Folgen, etwa einer schweren Nahrungsmittel- und Trinkwasserkrise. Zudem verursachte das abfließende Hochwasser Überschwemmungen. Weite Teile der Millionenstadt Chittagong im Süden von Bangladesch stehen laut dem Nachrichtenportal "Dhaka Tribune" "knietief" unter Wasser.

Indien und Bangladesch werden jährlich von Monsun-Regen getroffen. Experten zufolge erhöht der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität und macht die heftigen Unwetter schwerer voraussehbar. Laut dem Weltklimarat der Vereinten Nationen müssen rund 17 Prozent der 160 Millionen Einwohner von Bangladesch in den nächsten zehn Jahren umgesiedelt werden, wenn die globale Erwärmung im derzeitigen Tempo anhält.