Die Regierung in Pristina verschlimmere die Lage absichtlich, um ein Gewaltszenario zu initiieren, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums. Ihr zufolge zeuge diese Entwicklung der Ereignisse vom "Scheitern der Vermittlungsmission der Europäischen Union".
Sacharowa
© Sputnik Pressedienst des russischen AußenministeriumsSprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa
Die Regierung in Pristina und ihre Unterstützer in Brüssel und Washington sollten ihre Provokationen einstellen und die Rechte der ethnischen Serben im Kosovo respektieren, kommentierte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa die jüngsten Entwicklungen im Kosovo.

Die Spannungen im überwiegend von Serben bewohnten Norden des Kosovo eskalierten, nachdem kosovarische Behörden angekündigt hatten, ab August Einreisenden aus Serbien vorläufige Dokumente auszustellen und serbische Autokennzeichen durch kosovarische zu ersetzen. Daraufhin hatten militante Serben Barrikaden errichtet. Unbekannte hätten zudem Schüsse in Richtung kosovarischer Polizisten abgegeben, verletzt worden sei dabei niemand, sagte die Polizei in Pristina am späten Sonntagabend. In der Nacht auf Montag beschlossen die Behörden des Kosovo, die Neuregelung auf den 1. September zu verschieben.

Die Entscheidung der Behörden, diskriminierende "Regeln" über den erzwungenen Ersatz von Personaldokumenten der serbischen Bevölkerung anzuwenden, sei ein weiterer Schritt zur Vertreibung der serbischen Bevölkerung aus dem Kosovo, sagte die Sprecherin des Außenministeriums. Ministerpräsident Albin Kurti eskaliere absichtlich, um ein bewaffnetes Vorgehen zu starten. Nicht nur gegen die Serben im Kosovo, sondern auch gegen Belgrad, das der Westen "durch kosovo-albanische Hände neutralisieren" wolle, fügte Sacharowa hinzu.

Ihr zufolge seien die Entwicklungen im Kosovo ein Beweis für das Scheitern der Vermittlungsmission der Europäischen Union:
"Dies ist auch ein Beispiel dafür, welcher Platz für Belgrad in der Europäischen Union vorbereitet wurde, indem Belgrad de facto angeboten wurde, die Gesetzlosigkeit seiner Landsleute zu ertragen".
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Montag, Russland unterstütze Belgrad in diesem Konflikt voll und ganz. Die Rechte der Serben im Kosovo müssten respektiert werden. Es sei nun wichtig, Besonnenheit zu bewahren.

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić betonte, sein Land habe sich "noch nie in einer so schwierigen Situation wie heute" befunden. Die Behörden in Pristina versuchten, die Lage in der Welt auszunutzen, um einen Konflikt zu initiieren, während sie sich selbst als Opfer darstellten, erklärte er.

Das Kosovo wurde im Jahr 1999 nach einem 78-tägigen Luftkrieg gegen Jugoslawien von der NATO besetzt. Die albanische Regierung in Pristina erklärte im Jahr 2008 ihre Unabhängigkeit, diese wurde jedoch weder von Serbien, Russland, China noch von der UNO anerkannt.