Kreisstadt Haßfurt besonders betroffen - Hier kam es allein zu 26 Einsätzen

(novo) Die Wetterfrösche hatten schon vor einigen Tagen prognostiziert, dass die Schönwetterperiode am Wochenende ein jähes Ende finden werde und der Wetterumschwung mit Gewittern und Regenschauern eingeläutet wird. Dass es die Kreisstadt Haßfurt am Samstagabend so schlimm treffen werde, konnte niemand ahnen, so der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt, Axel Müller, in einer Mitteilung.

Exakt um 17.58 Uhr erhielt die Feuerwehr Haßfurt demnach durch ein Fax vom (Un-)Wetterservice der Versicherungskammer Bayern eine Akut-Warnung vor „Gewitter verbunden mit Starkregen - Warnstufe Orange“. Um 18.08 Uhr wurde die Warnstufe auf Rot erhöht: „Schwere Gewitter verbunden mit sehr starkem Regen und/oder Hagel“.

Gegen 18.30 Uhr wurde die Warnung zur Wirklichkeit: ein tosender Gewittersturm mit extremem Niederschlag (Regen und teilweise Walnussgroße Hagelkörner) fegte über den Landkreis und traf in erster Linie die Kreisstadt Haßfurt, so Müller.

Die Einsatzserie wurde eröffnet mit einem Abgang einer Schlammlawine in Untertheres und Überflutungen von Kellern und Straßen in Obertheres. Da sich die Schadenmeldungen der Bürger auch in Haßfurt häuften, wurde die Nachalarmierungsstelle „Florian Haßfurt“ alarmiert. Von hier aus wurden dann sämtliche anfallenden Einsätze aufgenommen und koordiniert und die entsprechenden Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren alarmiert. Mit 26 Einsätzen lag der Schwerpunkt der Einsätze eindeutig in der Kreisstadt. Die 36 Einsatzkräfte der Feuerwehr Haßfurt hatten alle Hände voll zu tun und wurden durch drei Kameraden der Feuerwehr aus Zeil am Main, die mit zwei Wassersaugern angerückt kamen sowie fünf Aktiven der Wehr aus Oberhohenried unterstützt. Erst am Samstagnachmittag war die Feuerwehr Haßfurt von einem mehrstündigen Einsatz (Ölspur von der Aldi-Kreuzung bis zum Waldi-Kreisel) zurückgekehrt. Und der nächtliche Einsatz an der Kreismülldeponie in Wonfurt steckte den Wehrleuten auch noch in den Knochen, so Pressesprecher Axel Müller.

Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um vollgelaufene Keller - teilweise waren Kellerwohnungen betroffen - und überflutete Straßen. Einsatzschwerpunkte waren an der Zeiler Straße, im St.-Bruno-Altenheim und in der Innenstadt.

Die Unterführungen beim TV Haßfurt und an der Mittelmühle waren zeitweise nicht passierbar. Auch ein Sturmschaden war zu verzeichnen. Von einem Autohaus in der Siemensstraße riss der Sturm ein Dachfenster aus der Verankerung und schleuderte es weit fort.

Die Abarbeitung sämtlicher Einsatzstellen und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft dauerte bis zum Sonntagmorgen gegen 1 Uhr.

Ansonsten kamen die Landkreisgemeinden - außer Eltmann (2 Einsätze) und Stettfeld (1 Einsatz) - glimpflich davon, heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Feuerwehr Haßfurt.