Zehntausende Menschen sind in Tokio auf die Straße gegangen, um gegen die Nutzung der Atomenergie in Japan zu demonstrieren. Nach Angaben der Veranstalter nahmen rund 60.000 Menschen an der Anti-Atom-Kundgebung teil. Es war eine der größten Protestaktionen seit dem Erdbeben und Tsunami und der dadurch ausgelösten Atomkatastrophe im AKW Fukushima im März.
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© AFPWut über die Atomkatastrophe in Fukushima treibt die Japaner auf die Straße

Die Demonstranten zogen mit Plakaten durch das Zentrum von Tokio und forderten die Regierung zum Atomausstieg auf. Sie skandierten "Keine Atomkraftwerke mehr!" und "Keine Fukushimas mehr". Unter den Protestteilnehmern befanden sich auch Bürger aus der Evakuierungszone rund um das schwer beschädigte Kraftwerk im Nordosten des Landes.

Japans neuer Ministerpräsident Yoshihiko Noda hatte angekündigt, ein neues Energiekonzept mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien vorstellen zu wollen. Zu einem Ende der Nutzung der Atomenergie bekannte er sich aber nicht.

Seit der Katastrophe von Fukushima hat sich das Verhältnis der Japaner zur Atomkraft gewandelt. Seitdem verseuchtes Wasser und verstrahlte Lebensmittel entdeckt wurden, ist die Angst vor der Radioaktivität Teil des täglichen Lebens in Japan geworden.

dapd, AFP