Itamar / Tel Aviv - Gegner und Befürworter eines Palästinenserstaates haben am Dienstag in Israel und im Westjordanland demonstriert. An den Kundgebungen nahmen auch Abgeordnete des israelischen Parlamentes teil.

Eine Demonstration im Westjordanland begann beim Wohnhaus von Rabbi Ehud Vogel in der Siedlung Itamar, der im März mit seiner Ehefrau und drei Kindern von Palästinensern ermordet worden war. Dutzende Siedler trafen sich dort unter dem Slogan "Dieses Land gehört uns". "Wir sind für die Errichtung eines palästinensischen Staates in Frankreich oder in Kanada, aber Israel ist die Heimstätte des jüdischen Volkes", sagte der Knessetabgeordnete Michael Ben Ari (Nationale Union). "Es hat nie einen palästinensischen Staat gegeben, und wir werden sicherstellen, dass es nie einen geben wird."

Ein weiterer Marsch führte von der Ortschaft Beit El bei Ramallah zur israelischen Militärverwaltung. Die Teilnehmer verbrannten Fahnen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), blockierten Straßen und sangen.

Auf dem Rothschild-Boulevard in Tel Aviv verkündeten Dutzende Demonstranten: "Das Land Israel für das Volk Israel".

Protest vor US-Botschaft

Vor der Botschaft der USA in der israelischen Küstenmetropole versammelten sich unterdessen etwa 50 Befürworter des palästinensischen Planes, am Freitag die UN-Mitgliedschaft zu beantragen. Unter den Teilnehmern waren palästinensische Aktivisten und Mitglieder der arabischen Balad-Partei. Sie schwenkten palästinensische Fahnen. Auf Transparenten waren Parolen zu lesen wie "Ja zu Palästina, nein zum amerikanischen Veto", "US = israelische Marionette" oder "Beendet die Besatzung".

Die Knessetabgeordnete Hanin Suabi (Balad) sagte gegenüber der Zeitung "Jediot Aharonot": "Wir müssen der amerikanischen Mediation ein Ende machen, die absolute Unterstützung für Israels Besatzungspolitik zeigt. Ich denke, dass die revolutionäre Stimmung in der arabischen Welt und der UN-Antrag darauf hindeuten, dass die Mediation international sein und auf internationalem Gesetz und internationalen Verträgen basieren muss, die die Rechte des palästinensischen Volkes und die Rechte der Flüchtlinge anerkennen."

Die israelische Araberin fügte hinzu: "Israel muss angemessen als besetzender und verbrecherischer Staat eingestuft werden. Die Palästinenser sind nicht die einzigen, die das sagen, die restlichen Nationen der Welt sagen das heute."

inn