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© cnes-geipan.frDas Logo der GEIPAN

Toulouse/ Frankreich - Was in Deutschland bislang undenkbar erscheint, ist in Frankreich schon lange Realität: Unter dem Namen "Groupe d'études et d'informations sur les phénomènes aérospatiaux non identifiés" (GEIPAN) beschäftigen sich dort Forscher und Wissenschaftler im Rahmen der "Studiengruppe für Informationen über nicht identifizierten Luft- und Weltraumphänomene", die dem "Nationalen Zentrum für Raumfahrtstudien" (Centre national d'études spatiales, CNES) angehört, mit der wissenschaftlichen Untersuchung von UFO-Phänomenen. Vor wenigen Tagen hat die GEIPAN ihr bereits umfangreiches Online-Archiv um weitere bislang unveröffentlichte neue und alte Fälle auf nun 1376 Fälle aktualisiert.

Auch die neuen Sichtungsfälle unterteilt die GEIPAN wie bislang in vier Gruppen: Fälle, die der "Gruppe A" zugewiesen sind, konnten von den UFO-Forschern eindeutig identifiziert und rational erklärt werden. Für Ereignisse der "Gruppe B" glauben die Experten, eine wahrscheinliche Erklärung liefern zu können. Meist handelt es sich bei den Erklärungen dieser beiden ersten Kategorien um fehlgedeutete technische oder natürliche Phänomene wie meteorologische Erscheinungen, Flugzeuge, Raketenstarts, Ballons oder Himmelslaternen. UFO-Sichtungen der "Gruppe C" konnten aufgrund mangelnder Informationen und Daten nicht weiterführend zugeordnet werden, während in "Gruppe D" all jene Objekte zusammengefasst werden, für die trotz eingehender Untersuchungen keine Identifikation und Erklärung gefunden werden konnte.

Zu diesen Fällen der "Gruppe D" zählen in den seit der Veröffentlichung der letzten Tranche (...wir berichteten) neuen Akten insgesamt drei Fälle

Der am weitesten zurückreichende Fall ereignete sich am 28. Februar 1978 im Département Drôme, in der Région Rhône Alpes, als ein Autofahrer gemeinsam mit seinem Sohn gegen 19:30 und 19:40 Uhr ein sehr helles orangefarbenes Objekt mit hoher Geschwindigkeit den Himmel von Norden nach Süden überfliegen sah. Die Beobachtung dauerte rund drei Minuten und das Objekt schien keinen Lärm verursacht zu haben. Während des Fluges schien sich die Flugbahn des Objekts zu stabilisieren, bevor es dann langsam in Richtung Süden spurlos verschwand. Weitere Information zu diesem Fall finden Sie hier.

Ebenfalls bislang ungeklärt ist bis heute die Sichtung eines zylindrischen Objekts am 9. Oktober 1994 im Département Loire in der Region Auvergne. Laut den beiden Augenzeugen, die das "UFO" aus unterschiedlichen Positionen beobachten konnten, flog das metallisch glänzende Objekt zunächst niedrig über den Boden. Danach stieg es vertikal nach oben und verschwand. Der Zylinder selbst hatte eine geschätzte Größe von 2 bis 2,5 Meter. Insgesamt dauerte die Beobachtung 30 Minuten. Weitere Information zu diesem Fall finden Sie hier.

Die dritte, bislang unidentifizierte Sichtung der neu veröffentlichten Fälle ereignete sich am 26. Juli 2009 im Département Haut Rhin in der Région Alsace, als ein Zeuge von seiner Terrasse aus am Nachthimmel einen Lichtpunkt beobachten konnte, dessen plötzliche Richtungswechsel und abrupte Beschleunigungen eine Erklärung durch Satelliten, Flugzeugen, Raketen und Sternen ausschließen. Weitere Information zu diesem Fall finden Sie hier.

nsgesamt, so die statistische Auswertung vom 8. April 2010 von damals 1201 Fällen, bleiben bislang ganze 23 Prozent der im GEIPAN-Archiv zusammengetragenen Sichtungen trotz Untersuchungen ungeklärt, während in 37 Prozent ein Mangel an Informationen und Daten keine Zuordnung der beschriebenen Phänomene erlaubt (Gruppe C) und für insgesamt 40 Prozent eine eindeutige bzw. wahrscheinliche Erklärung gefunden werden konnte (Gruppe B = 29 Prozent; Gruppe A = 11 Prozent).
GEIPAN-Statistik
© cnes-geipan.frGrafische Umsetzung der GEIPAN-Statistik

Statt dem Begriff "UFO", der für "unidentifizierte Flug-Objekte" (unidentified flying objects) steht, ziehen es die GEIPAN-Wissenschaftler vor, von sogenannten PANs zu sprechen. "PAN" steht dabei für "Phénomènes Aérospatiaux Non Identifiés", also für "unidentifizierte Luft- und Weltraumphänomene", da dieser Begriff die Gesamtheit der beobachteten und von den Zeugen beschriebenen Phänomene besser abdecken soll, wenn es nicht immer nur um nachweisliche "Objekte" im eigentlich Sinn geht.

Aufgabe und Ziel von GEIPAN ist es, Berichte über unidentifizierten Luft- und Weltraumphänomene (UFOs), zu sammeln, diese zu analysieren, zu archivieren und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse zu informieren.

Während, wie zahlreiche andere NATO-Partner auch in Frankreich UFO- bzw. "unidentifizierte Luft- und Weltraumphänomene" von offizieller Seite und zudem transparent untersucht und dokumentiert werden, behauptet die deutsche Bundesregierung von jeher, an der Erforschung entsprechender Phänomene nicht interessiert zu sein.

Doch nicht nur UFO-Forscher bezweifeln dies seit langem. Eine erst kürzlich bekannt gewordene Einschätzung von keiner geringeren Institution als dem wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages kommt zu dem Schluss, dass "die Tatsache, dass sowohl Großbritannien als auch Frankreich sich mit der Fragestellung nach der Existenz von UFOs und außerirdischen Lebensformen beschäftigten und dies - nach vorheriger Geheimhaltung - in den letzten Jahren sogar via Internet veröffentlicht haben, die Vermutung nahe legt, dass sich auch deutsche Behörden oder Ministerien mit dieser Fragestellung befasst haben bzw. befassen" (...wir berichteten: 1, 2).

- Das vollständige Dossier der GEIPAN-Fälle finden Sie hier.

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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / cnes-geipan.fr