In Erfurt ist es am Rande der Papst-Messe zu einem Zwischenfall gekommen: Offenbar hat ein Mann mit einem Luftgewehr mehrere Schüsse abgegeben, Polizeiangaben zufolge wurde er festgenommen. Der Sender MDR berichtet von einem verletzten Security-Mitarbeiter.
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© dpaPapst-Messe auf dem Erfurter Domplatz: An einer Sicherheitsschleuse sind nach Augenzeugenberichten Schüsse gefallen. Die Messe selbst begann jedoch wie geplant.

Erfurt - An einer Sicherheitsschleuse für die Papst-Messe auf dem Erfurter Domplatz sind offenbar Schüsse gefallen, berichtete das Thüringer Regionalstudio des Senders MDR am Samstag. Papst Benedikt XVI. feierte mit knapp 28.000 Menschen auf dem Domplatz einen Gottesdienst.

Die Polizei bestätigte einen Vorfall in einer nahen Straße. Ein Anwohner habe in etwa einem Kilometer Entfernung vom Domplatz mit einem Luftgewehr oder einer Luftdruckpistole geschossen, sagte ein Polizeisprecher. Demnach wurde niemand verletzt. Der Mann sei festgenommen worden.

Der MDR berichtete, ein Security-Mitarbeiter sei bei dem Zwischenfall verletzt worden. Nach Angaben des Innenministeriums wurde der Mann nicht ernsthaft verletzt. Dass der mutmaßliche Täter festgenommen sei, konnten Polizei und Ministerium nicht bestätigen.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge vor dem Beginn der Messe wenige hundert Meter vom Domplatz entfernt. Die Sicherheitsvorkehrungen in Erfurt waren äußerst streng, wie bei allen Papst-Besuchen gilt die höchste Sicherheitsstufe. Besucher des Domplatzes wurden streng kontrolliert.

Akribische Kontrollen

Die ersten Gottesdienstbesucher hatten sich bereits um 4.00 Uhr bei klarem Sternenhimmel und kalten sieben Grad an den Schleusen eingefunden. Auf kleinen Hockern warteten sie geduldig, bis sich die Tore mit teilweise halb- bis einstündiger Verspätung öffneten. Gegen 5.30 Uhr bildeten sich allmählich kleine Schlangen an den Einlasskontrollen.

Trotzdem wurde akribisch jeder Rucksack und jede Tasche nach verbotenen Gegenständen abgesucht. Alles, was als Wurfgeschoss dienen oder splittern könnte, wurde rigoros aussortiert.

An einigen Kontrollpunkten konnten nicht genehmigte Gegenstände in eigens aufgestellten Schließfächern untergebracht werden. Anderswo standen Thermosflaschen und Klappstühle am Straßenrand und warteten dort auf die Rückkehr ihrer Eigentümer.

Kurz nach 6.00 Uhr war das Besucheraufkommen am größten. Der Domplatz füllte sich und über die Zugangsstraßen strömten immer mehr Schaulustige und Gläubige hinzu. Eine Stunde später waren die Einlasskontrollen beendet und alle Pilger auf dem Domplatz versammelt, wo sie dem Gottesdienst mit dem Papst entgegenfieberten.

amz/hda/dpa/AFP/dapd