Eine neue Untersuchung zeigt, dass die aufstrebende Vogelwelt in Kreidezeit zusammen mit den Sauriern unterging. Nur eine kleine Gruppe überlebt und verzweigt sich zu allen heutigen Vogelarten.
Skelett eines Urvogels
© picture alliance / dpaDas rekonstruierte Skelett eines Urvogels (Pelagornis chilensis).

Das erste große Vogelsterben kam zusammen mit dem Ende der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Die frühen Urvögel, Verwandte der Saurier, hatten sich bis zum Ende der Kreidezeit immer weiter entwickelt und verschiedene Formen gebildet. Mit der globalen Katastrophe am Ende dieser Ära wurden jedoch die meisten Vögel ausgelöscht. Nur wenige Gruppen überlebten und bildeten den Stamm der späteren Vogelwelt. Das ergab eine Neuuntersuchung bereits gefundener Fossilien, berichtet Nicholas Longrich von der Yale Universität in New Haven (USA) in den Verhandlungen der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS”).

Longrich hatte die Archive verschiedener amerikanischer und kanadischer Museen nach den Überresten von frühen Vögeln durchsucht, die gegen Ende der Kreidezeit lebten. Da diese fragilen Skelette kaum jemals vollständig erhalten blieben, konzentrierte er sich beim Vergleich und zur Artbestimmung auf einen bestimmten Knochen, das sogenannte Coracoid (Rabenschnabelbein). Dieser ist innerhalb einer Art immer von sehr konstanter Form und eignet sich daher zur Bestimmung.

Die Untersuchung ergab, dass die Vogelwelt vor der Auslöschung der Saurier florierte: Trotz der Seltenheit der Fossilien konnte der Forscher 17 Arten unterscheiden, darunter 7 aus sehr ursprünglichen Vogelgruppen.

Wegen der sehr spärlichen Funde war unter Forschern bisher umstritten, ob die frühen Formen der Vögel bereits während der Kreidezeit ausstarben und Platz machten für die Urahnen der heutigen Vögel. Die neue Untersuchung zeigt jedoch, dass die aufstrebende Vogelwelt zusammen mit den Sauriern unterging. Lediglich eine kleine Gruppe überlebte und verzweigte sich schließlich zu allen heutigen Vogelarten.

dpa