Zwei Kriminalbeamte aus dem Raum Freiburg sollen nach Informationen des SWR für die Weitergabe polizeiinterner Informationen Schmiergelder von Autohändlern angenommen haben. Es laufe ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit und Vorteilsnahme gegen zwei bereits seit August suspendierte Beamte.
geld
© unbekannt

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag dem SWR bestätigte, seien die beiden Beamten derzeit von Dienst suspendiert. Beide sollen unabhängig voneinander gegen wenige Hundert Euro Entgelt einem Autohändler Daten von Unfallfahrzeugen zugänglich gemacht haben. Dadurch habe der Autohändler Kontakt mit den Fahrzeugeignern aufnehmen und deren Fahrzeuge dadurch günstig erwerben und mit einer hohen Gewinnspanne weiterverkaufen können.

Ein Fall wohl schon verjährt

Die Ermittlungen der Freiburger Polizei waren durch ein anonymes Schreiben bekannt geworden. Der erste Verdachtsfall, der sich gegen den Leiter der Kriminalaußenstelle in Müllheim richtet, soll sich bereits vor etwa zehn Jahren ereignet haben und in Teilen möglicherweise schon verjährt sein. Der zweite Fall stammt aus jüngerer Zeit.

Erst ein halbes Jahr im Dienst

Im Zuge dieser Ermittlungen war durch ein Geständnis des Autohändlers der Fall von vor zehn Jahren bekannt geworden. Der suspendierte Müllheimer Kripochef ist 49 Jahre alt und mit einer Polizeibeamtin verheiratet. Er hatte die Leitung der Kripo-Außenstelle Müllheim erst im März 2011 übernommen. Bei seiner Amtseinführung im März war er von der Polizeidirektion Freiburg als ein Mann mit hoher Fachkompetenz und sozialem Verantwortungsbewusstsein gelobt worden. Zum zweiten verdächtigen Polizeibeamten liegen keine näheren Informationen vor.