Umlaufbahnen um Kepler
© Tim Jones/McDonald Obs./UT-AustinGrafische Darstellung der Umlaufbahnen der Planeten um den fernen Stern "Kepler-18" im Vergleich zur Umlaufbahn von Merkur (gestrichelte Linie), dem innersten Planeten unseres Sonnensystems (oben). Die untere Grafik zeigt einen Größenvergleich des "Kepler-18"-Systems mit Erde und Sonne.

Nantes/ Frankreich - Astronomen haben mit den NASA-Weltraumteleskop "Kepler" ein weiteres Mehrfach-Planetensystem entdeckt, in dem neben einer Super-Erde auch zwei Gasplaneten von der Größe des Neptuns in Resonanz miteinander ihr Zentralgestirn eng umkreisen.

Wie das Team um Bill Cochran von der "The University of Texas" auf dem "European Planetary and Science Congress" im französischen Nantes berichteten, handelt es sich um ein Planetensystem aus mindestens drei Planeten, die den sonnenähnlichen Stern "Kepler-18" umkreisen. Ihre Entdeckung werden die Forscher auch in der Kepler-Sonderausgabe der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal darlegen.

"Kepler-18" ist rund 10 Prozent größer als unsere Sonne und besitzt rund 97 Prozent ihrer Masse. Möglicherweise beherbergt das Planetensystem um den fernen Stern zudem noch weitere bislang noch nicht entdeckte Planeten.

Alle drei Planeten (Kepler-18b, -c und -d) umkreisen ihren Stern noch dichter als in unserem Sonnensystem der innerste Planet Merkur die Sonne. Der seinem Stern am nächsten gelegene Planet, "Kepler-18b" benötigt für diese Umrundung nur 3,5 Tage, wiegt etwa 6,9 mal so viel wie die Erde, ist etwa doppelt so groß und gilt damit als sogenannte "Super-Erde".

"Kepler-18c" weist bei der 5,5-fachen Größe der Erde rund 17 Erdenmassen auf und umkreist seinen Stern einmal alle 7,6 Tage. "Kepler-18d" hingegen ist etwa siebenmal so groß wie die Erde, wiegt deren 16-fache Masse und hat eine 14,9 Tage dauernde Umlaufzeit. Größe und Masse dieser beiden Planeten qualifiziert sie als Planeten niedriger Dichte der sogenannten "Neptun-Klasse".

Die beiden "Neptune" umkreisen ihren Stern mit einer sogenannten Bahnresonanz von 2:1. Das bedeutet, dass "Planet c" während einer Umrundung von "Planet d" seinen Stern genau zweimal umkreist.

Aufgrund der großen Nähe zu ihrer "Sonne" ist es auf allen drei Planeten allerdings zu heiß, um Leben nach irdischem Vorbild zu ermöglichen.

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3. Februar 2011

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / utexas.edu