Doppelspiralstruktur
© NAOJ/SubaruDoppelspiralstruktur der protoplanetaren Scheibe um den (auf diesem Bild blockierten) Stern "SAO 206462".

Greenbelt/ USA - Eine neue Aufnahme der Scheibe aus Staub und Gasen um einen sonnenähnlichen Stern zeigt erstmals eine spiralarmförmige Struktur einer solchen sogenannten protoplanetaren Scheibe, aus der heraus Planeten entstehen können. Diese Struktur könnte nun auch Hinweise auf in dieser Scheibe bereits vorhandene, bislang jedoch unerkannte Planeten geben.

"Detailgenaue Computersimulationen haben uns aufgezeigt, dass diese Spiralarme von der Schwerkraft von in der protoplanetaren Scheibe verborgenen Planeten erzeugt werden können und die neue Aufnahme zeigt uns nun genau eine solche Struktur", erläuterte die Astronomin Carol Grady vom "Goddard Space Flight Center" der NASA die Entdeckung auf der "Signpost of Planets"-Konferenz in Greenbelt.

Entdeckt wurde die ungewöhnliche Form der protoplanetaren Scheibe um den sonnenähnlichen Stern "SAO 206462" im Rahmen der fünfjährigen Studie "Strategic Exploration of Exoplanets and Disks with Subaru" (SEEDS), die sich auf Exoplaneten und Sternenscheiben mit dem "Subaru Telescope" auf dem Mauna Kea auf Hawaii konzentrierte. "SAO 206462" befindet sich im Sternbild Wolf (Lupus) rund 456 Lichtjahre von der Erde entfernt. Astronomen vermuten, dass das System gerade einmal neun Millionen Jahre alt ist und die protoplanetare Scheibe rund 22 Milliarden Kilometer, also fast der doppelten Entfernung wie die Umlaufbahn des Pluto um die Sonne, ihren Stern umgibt.

Die zweiarmige Spiralstruktur könnte laut den Simulationen der Forscher von jeweils einem einzelnen, also insgesamt zwei Planeten in den sich gegenüberliegenden äußeren Rändern der Gas- und Staubscheibe erzeugt worden sein.

Computersimulation zur Entstehung der Spiralarmstruktur der protoplanetaren Scheibe um "SAO 206462" | Copyright: Goddard Space Flight Center/NASA/NCSA

Allerdings zeigen sich auch die an der Untersuchung beteiligten Astronomen noch vorsichtig mit eindeutigen Schlussfolgerungen, könnten doch auch noch andere Prozesse zur Form der protoplanetaren Schiebe geführt haben.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov