Das Grundwasser im Leunaer Ortsteil Spergau ist mit gefährlichen Substanzen belastet. Eine Sprecherin des Landratsamtes in Merseburg bestätigte einen Bericht der Mitteldeutschen Zeitung, wonach in dem Saalekreisort erhöhte Konzentrationen sogenannter Perfluorierter Tenside (PFT) festgestellt wurden. Die Verbindungen gelten als krebserregend. Die Behörden empfehlen Grundstücksbesitzern mit eigenen Brunnen, das Wasser nicht zu verwenden. PFT-Verbindungen werden zwar nicht als akut gefährlich eingestuft und es gibt in Deutschland keine offiziellen Grenzwerte. Doch wegen des Gesundheitsrisikos sind sie seit einigen Jahren europaweit verboten.

Ursprung grob lokalisiert - Quelle aber unklar

Nach Angaben des Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg wurden im Klärschlamm der Wasserwerke erhöhte PFT-Werte nachgewiesen. Untersuchungen zufolge soll das Gift über den gestiegenen Grundwasserspiegel ins Abwasser gelangt sein. Als möglicher Ursprung wurde eine Straße in Spergau ausgemacht. Die genaue Quelle der Verschmutzung ist aber noch unklar.

Zwar grenzt Spergau an die ehemaligen Leuna-Werke und PFT-Verbindungen wurden lange unter anderem in der Textil- und Papierindustrie verwendet. Doch in Leuna soll damit nicht gearbeitet worden sein und es gibt bislang keine Hinweise auf Altlasten. Das PFT-Problem in Spergau ist dem Zeitungsbericht zufolge bereits seit Februar bekannt. Die 1.100 Einwohner seien seit längerem informiert. Weitere Grundwasser-Analysen sollen nun die Herkunft des Gifts klären. Die Hauswasserbrunnen werden überwacht.