OPERA-Experiment CERN
© operaweb.lngs.infn.itDie gewaltige Detektoreinheit des OPERA-Experiments am CERN.

Genf/ Schweiz - Ende September schockierten Wissenschaftler am Europäischen Kernforschungszentrum "CERN" nahe Genf die Wissenschaftswelt - deuteten Messungen der Reisegeschwindigkeit von Neutrinos zwischen Genf und dem italienischen "Gran Sasso Laboratory" (CERN 2), dass sich die Elementarteilchen schneller als das Licht bewegt haben. Seither versuchten sich zahlreiche Wissenschaftler an einer Erklärung der eigentlich für unmöglich gehaltenen Überschreitung des "kosmischen Tempolimits (...wir berichteten, s. Links). Angesichts der vielfachen Lösungsvorschläge wiederholen die CERN-Wissenschaftler des OPERA-Experiments derzeit ihr Experiment, um dabei die bislang vorgebrachten Kritikpunkte und Erklärungsansätze zu berücksichtigen.

Seit der Veröffentlichung der Messergebnisse wurden alleine auf "arXiv.org", dem Online-Portal zur Vorabveröffentlichung wissenschaftlicher Theorien und Studien, mehr als 80 Arbeiten eingereicht, die darum bemüht sind, die Messergebnisse, wie sie nicht zuletzt der Einsteinschen Relativitätstheorie verletzen würden, zu erklären.

Besonders der Kritikervorwurf, dass die gemessene Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit um knapp 60 Nanosekunden lediglich durch mehr oder weniger banale Fehler im Aufbau und/oder der Durchführung de Experiments zustande gekommen sein sollen, wollen die Wissenschaftler mit dem erneuten Experiment überprüfen.

Durch eine neue Messmethode soll die indirekte Messung der "Flugzeit" der Neutrinos noch genauer gestaltet werden. Ende November sollen alle Messergebnisse des erneuten Experiments vorliegen und veröffentlicht werden. Weitere vom OPERA-Team unabhängige Messungen der Reisegeschwindigkeit von Neutrinos sind dann 2012 geplant.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / cern.ch / bbc.co.uk