Der Oktober 2011 ist etwas zu warm und überdurchschnittlich sonnig gewesen. Dennoch wird er nicht unbedingt als Wonnemonat in Erinnerung bleiben. Vor allem die Überschwemmungen im Berner Oberland bleiben im Gedächtnis haften.
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© KeystoneObwohl der Oktober eher zu warm und zu trocken war, bleibt vor allem das Unwetter im Berner Oberland in Erinnerung.

Schon zuvor gab es Wetterkapriolen: Am 8. und 9. Oktober fiel in den Alpen der grosse Schnee. Am 10. Oktober folgten dann die verheerenden Überschwemmungen, vor allem im Berner Oberland, aber auch in Teilen des Wallis‘. Trotz allem war der Oktober teilweise sogar zu trocken.

Betrachtet man nur Monatsmittelwerte, dann kommt der Oktober 2011 gar nicht schlecht weg. Praktisch überall war es zu warm, wenn auch nur knapp. Den grössten Wärmeüberschuss gab es im Hochgebirge mit bis zu 1,5 Grad und auf der Alpensüdseite mit stellenweise rund einem Grad.

Im Osten entsprachen die Temperaturen trotz kräftiger Föhnphasen ungefähr dem langjährigen Mittel, in Chur war es sogar zu kühl. Der Wärmeüberschuss kam vor allem auf Grund der Warmphase in der ersten Oktoberwoche zustande, wo es selbst im Norden noch Sommertage, also Tage mit einem Höchstwert von mehr als 25 Grad gab, so in Basel und in Sitten.

In der zweiten Oktoberwoche wurden im Süden sommerliche Werte gemessen, die Maximaltemperatur wurde am 11. Oktober in Grono im Misox (GR) mit 28,5 Grad erreicht, aber auch rund um Locarno und im Mendrisiotto (TI) gab es mehr als 27 Grad.

Viel Sonnenschein in der ganzen Schweiz

Der Oktober 2011 zeichnete sich im ganzen Land durch überdurchschnittlich viel Sonnenschein aus. Absolut gesehen überragte das Weissfluhjoch mit rund 220 Stunden Sonnenschein. Relativ betrachtet konnte man sich vor allem im westlichen Mittelland, im Mendrisiotto und in St. Gallen glücklich schätzen, wo es stellenweise 40 bis 50 Prozent mehr Sonnenschein gab als sonst im Oktober.

An vielen Orten der Schweiz war der Oktober 2011 zu trocken, so im westlichen Mittelland, in der Nordwestschweiz und im Süden. In Genf gab es nur knapp 50 Prozent des üblichen Oktoberniederschlages, im Tessin stellenweise sogar nur ein Drittel.

Jetzt folgt der Martinisommer

Auch in den kommenden Tagen geht es zunächst sehr mild weiter. Die Nachmittagstemperaturen liegen beidseits der Alpen bei 12 bis 17 Grad. Am Donnerstag gibt es in den Alpen wieder einen Föhnsturm und dort dürften die Temperaturen sogar die 20 Gradmarke übertreffen, während im Süden mit intensivem Niederschlag gerechnet werden muss. Ein markanter, lang anhaltender Wintereinbruch ist vorerst nicht in Sicht.