Auf der Insel El Hierro selbst wurden allein in den Morgenstunden mehr als 30 Erdbeben registriert. Sie erreichten eine Stärke von bis zu 3,9.
El Hierro
© dpaAuf der Insel waren seit Juli mehr als 10.000 schwächere Erdbeben registriert worden

Santa Cruz de Tenerife. Ein Vulkan auf dem Grund des Atlantiks hat bei der Kanaren-Insel El Hierro erneut rauchende Magma-Brocken an die Meeresoberfläche geschleudert. Das Wasser nahm nach spanischen Medienberichten vom Dienstag vor der Südküste der Insel eine dunkle Farbe an. Der Unterwasser-Vulkan war vor etwa drei Wochen entstanden, als sich auf dem Meeresboden in 300 Metern Tiefe ein Riss aufgetan hatte und Magma ausgetreten war.

Der Magma-Austritt löste ein großes Fischsterben aus. "Das betroffene Seegebiet ist anscheinend ohne Fische“, sagte der Meeresbiologe Alberto Brito der Nachrichtenagentur EFE. Der Austritt von Gasen und Magma-Partikeln habe dazu geführt, dass dem Meerwasser der Sauerstoff fehlte. Daran seien zuerst die größeren Fische gestorben, die viel Sauerstoff benötigen, und später die kleineren.

Auf El Hierro selbst wurden am Dienstag allein in den Morgenstunden mehr als 30 Erdbeben registriert. Wie das spanische Nationale Geografie-Institut (IGN) mitteilte, erreichten sie eine Stärke von bis zu 3,9 und hatten ihre Epizentren im Norden der Insel. Schäden wurden nicht gemeldet. Die Behörden der Kanarischen Inseln schlossen nicht aus, dass die Beben ein Vorzeichen für einen weiteren Vulkanausbruch auch im Norden von El Hierro sein könnten. Allerdings sei nicht davon auszugehen, dass ein solcher Ausbruch unmittelbar bevorstehe, sagte die IGN-Sprecherin Carmen López.

Auf der Insel waren seit Juli mehr als 10.000 schwächere Erdbeben registriert worden. El Hierro ist mit rund 270 Quadratkilometern und 10.000 Einwohnern die kleinste und am dünnsten besiedelte Insel der Kanaren.

(dpa)