Größter Sonnefleck
© NASA/SDODie aktive Sonnenfleckregion 1339, fotografiert am 4. November 2011. Zum Vergleich: Der kleine gelbe Punkt entspricht der Größe der Erde.

Washington/ USA - Die aktive Sonnenfleckregion Nummer 1339 hat sich als größter Sonnefleck der vergangenen Jahre entwickelt (...wir berichteten). Entgegen den Erwartungen der Weltraumwetter-Forscher, hat "1339" gestern nicht nur mittelschwere Flares der Kategorie "M", sondern einen Ausbruch der X-Klasse abgefeuert. Noch hat sich der Sonnenfleck nicht in Richtung Erde ausgerichtet, doch schon jetzt sind erste Auswirkungen bemerkbar.

Die "National Oceanic and Atmospheric Administration" (NOAA) hat mittlerweile die Wahrscheinlichkeit, dass die aktive Region auch heute einen weiteren X-Flare produziert eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent hochgestuft.

Der Ausbruch vom gestrigen Donnerstag mit einer Stärke der Kategorie "X 1,9" hat laut NOAA Ionisationswellen in der oberen Erdatmosphäre erzeugt, die sich schon störend beispielsweise auf den Radioempfang in Europa und Nord- und Mittelamerika ausgewirkt haben.

Blitz im ultravioletten Lichtspektrum
© NASA/SDODer vom X-Flare am 3. November ausgelöste Blitz im ultravioletten Lichtspektrum, aufgenommen vom "Solar Dynamics Observatory". (Klicken Sie auf die Abbildung, um ein Video des Blitzes zu starten.)

Während die Plasmawolke des mit dem Ausbruch einhergehenden koronalen Masseauswurfs nicht Richtung Erde gerichtet war, rast sie derzeit mit rund 1.100 Kilometern pro Sekunde auf die Planeten Venus und Merkur zu.

NASA-Sonnenforscher erwarten, dass die Plasmawolke noch heute auf Merkur treffen wird und haben die Merkur-Sonde "MESSENGER" zu Beobachtung der Auswirkungen dieses Ereignisses ausgerichtet. Hier stößt der Sonnenwind aufgrund des nur schwachen Magnetfelds sogar Partikel aus der Planetenoberfläche schlagen und dabei zum einen eine vorübergehende Atmosphäre entstehen lassen und zum anderen dem kometenartigen Schweif des Planeten weiteres Material hinzufügen. Auf die extrem dichte Atmosphäre der Venus, wo der Sonnensturm morgen (5. November 2011) erwartet wird, sollte die Partikelwolke hingegen nur geringe Auswirkungen haben.