Heftige Unwetter haben im Norden Italiens schwere Schäden verursacht, mehrere Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Ministerpräsident Berlusconi macht falsch gebaute Häuser für das Unglück mitverantwortlich.
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Die schweren Unwetter in Norditalien dauern an. Heftige Gewitter mit Starkregen entluden sich am Samstag in Ligurien und im Piemont, es kam zu Überschwemmungen, Erdrutschen und mehreren vorsorglichen Evakuierungen. Wegen der befürchteten neuen Erdstürze zehn Tage nach den letzten starken Unwettern waren in der Gegend von Borghetto Vara bei La Spezia mehrere Straßenverbindungen für den Verkehr gesperrt worden, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi machte vorschriftswidrig errichte Bauten in Überschwemmungszonen für die tödlichen Springfluten in Genua mitverantwortlich. „Es ist offensichtlich, dass Gebäude an Plätzen waren, wo sie nicht sein sollten“, teilte Berlusconi mit. Gleichzeitig kündigte er Maßnahmen der Behörden an, um solche Überschwemmungen in Zukunft zu vermeiden.

Sechs Tote in Genua

Die am Vortag besonders massiv betroffene ligurische Hafenmetropole Genua glich nach den Berichten am Samstag nahezu einer Geisterstadt: Die Schulen blieben geschlossen, Autofahrten waren von der Stadt bis zum Ende der Unwetterphase verboten worden. In Genua waren am Freitag mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Kinder. Dort traten mehrere Flüsse über die Ufer, einige Stadtviertel standen nach starken Regenfällen unter Wasser.

Erst Mitte der vergangenen Woche hatten kräftige Unwetter in Ligurien und der Toskana erhebliche Schäden angerichtet, mindestens zehn Menschen kamen dabei um. Rom rief daraufhin für diese Regionen den Notstand aus. Viele Schulen blieben geschlossen. Vorsorglich war der knapp 1000 Einwohner zählende Ort Vernazza in der Gegend der Cinque Terre zuvor evakuiert worden. Dort hatte das Unwetter in der vergangenen Woche den besonders bei Touristen beliebten Hafen völlig zerstört.

edi/dpa