Die Zahl der Toten ist noch unbekannt, aber die Helfer rechnen mit dem Schlimmsten: In Großbritannien sind 27 Fahrzeuge ineinandergerast.
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© DPA/DPANoch im Morgengrauen versuchten die Helfer, Verletzte und Tote aus den Wracks zu holen.

Bei einer Massenkarambolage sind auf der Autobahn M 5 im Südwesten Englands mehrere Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Unfall mit 27 Fahrzeugen wurden am Freitagabend 43 Menschen verletzt, einige davon schwer. Hubschrauber brachten einige von ihnen in mehrere umliegende Krankenhäuser. Die Zahl der Toten gab die Polizei zunächst nicht bekannt.

Der Autobahnabschnitt in der Nähe von Taunton in der Grafschaft Somerset sollte bis Samstagabend in beide Richtungen gesperrt bleiben. Auch am Tag danach bot sich an der Unfallstelle ein Bild der Verwüstung: In nördlicher Richtung standen zwei Unfall-Lastwagen quer auf der Fahrbahn, umgeben von verkeilten Fahrzeugen.

Vor dem Unfall hat es geregnet

Die Unfallursache war zunächst unklar. Augenzeugen zufolge herrschte Nebel zum Zeitpunkt des Unfalls gegen 20.30 Ortszeit, kurz zuvor habe es gut eine Stunde lang geregnet. Einige Menschen hätten helfen wollen, konnten sich wegen Rauch und Hitze der brennenden Fahrzeuge jedoch nicht nähern.

„Die eintreffenden Rettungsmannschaften sahen sich sprichwörtlich einem gigantischen Feuerball ausgesetzt“, sagte Anthony Bangham von der Polizei in Avon und Somerset. „Die meisten Fahrzeuge standen in Flammen und brannten für einen beträchtlichen Zeitraum.“ Ein Sprecher des Rettungsdienstes für Devon und Somerset sagte, es sei der schlimmste Unfall, an den er sich erinnern könne.

Viele Augenzeugen berichteten von Schockzuständen, nachdem sie die Brände, einklemmten und verletzten Opfer sowie vermutlich tote Menschen gesehen hatten. Ein Augenzeuge hat sogar kurz nachdem mehrere Autos in Flammen aufgegangen sind gefilmt. „Es wird psychologisch noch eine lange Zeit schwierig sein, damit fertig zu werden“, sagte Amanda George, die etwas über 150 Meter vom Unfallort entfernt gestanden hatte.

Ihre Kinder hätten zunächst geglaubt, es handele sich um eines der Freudenfeuer, die die Briten alljährlich am Abend des 5. November - der Guy-Fawkes-Nacht - zusammen mit Feuerwerken entfachen.

Dutzende in Krankenhäusern

Krankenhäuser in der Umgebung behandelten die Dutzenden Verletzten, nachdem sie von der Unfallstelle geborgen worden waren. Im Krankenhaus von Taunton seien 16 Menschen mit einer Reihe von Verletzungen behandelt worden, alle seien aber stabil, zitierten britische Medien den Krankenhausleiter Colin Close.

Aus einem weiteren Krankenhaus konnten von 26 aufgenommenen Patienten am Samstagmorgen 24 wieder entlassen werden. Auch die beiden übrigen Patienten seien nicht in Lebensgefahr, hieß es.

Am späten Freitagabend bildeten sich auf der M5 kilometerlange Staus, die zu Verzögerungen von bis zu fünfeinhalb Stunden führten, wie Autofahrer berichteten. Wegen der teilweise immer noch schwelenden Fahrzeugbrände und den Autoteilen auf der Fahrbahn rechnete die Feuerwehr damit, dass die Autobahn frühestens am Samstagabend geräumt sein würde.

dpa/dapd/kami