Besonders Ligurien ist betroffen: In Lavagna bei Genua zerstörten hohe Wellen einen Teil der Strandpromenade. Auch eine Eisenbahnlinie ist bedroht. In Genua selbst musste die Beisetzung der Unwetteropfer verschoben werden.

Genua (dpa) - Norditalien wird weiter von schweren Unwettern heimgesucht. Bis zu sechs Meter hohe Wellen rissen in Lavagna, südöstlich von Genua, teilweise die Strandpromenade ein, wie örtliche Medien berichteten. Auch eine in der Nähe der ligurischen Küste verlaufende Eisenbahnlinie sei bedroht, hieß es. Bei Riva Trigullio legte die aufgewühlte See Verteidigungswälle der Deutschen aus dem Zweiten Weltkrieg frei. Bei Treviso in Venetien trat der Fluss Sile über die Ufer. Mehrere Familien mussten evakuiert werden.

Heftige Regenfälle hatten bereits in den vergangenen zwei Wochen in Norditalien mindestens 16 Menschen das Leben gekostet und Schäden von mehreren Millionen Euro angerichtet. In Genua kamen am vergangenen Freitag sechs Menschen ums Leben. Nach einem neuerlichen Starkregen musste am Dienstagmorgen die Beerdigung der Unwetter-Toten verschoben werden. Wie italienische Medien berichteten, soll die Beisetzung nun am Mittwoch stattfinden.

Die ungewöhnlich heftigen Niederschläge verursachten zudem einen Erdrutsch in den Fereggiano, einen Nebenarm des Fluss Bisagno. Dies habe zu zusätzlichen Überschwemmungen in Genua geführt. Zahlreiche Straßen der Innenstadt ständen unter Wasser, hieß es. In der vergangenen Woche hatte Starkregen den Bisagno über die Ufer treten lassen und eine Flutwelle auf einer Straße verursacht, die vier Frauen und zwei Kinder in den Tod riss.

Entwarnung gab es am Dienstag hingegen im Piemont und weiten Teilen der Po-Ebene. Nach abnehmenden Regenfällen sei der Wasserpegel der Flüsse um Turin und Cuneo sowie der des Po am Sinken, teilte der Zivilschutz mit. Die Schulen der Region konnten am Dienstag wieder geöffnet werden.