Das stärkste Erdbeben seit Juli 2011, seit Beginn der seismisch-vulkanischen Aktivitäten auf der Kanareninsel El Hierro, heute Nacht hat nicht nur El Hierro erzittern lassen. Auch auf den Nachbarinseln Teneriffa und La Palma war das starke Beben zu merken gewesen.

Das stärkste bislang seit Juli gemessene Beben auf El Hierro erreichte auf der Richterskala einen Wert von 4,6. Bislang lag das stärkste Erdbeben, dass in dieser vulkanisch aktiven Phase auf der Insel registriert wurde, bei 4,4. Die meisten der über 10.000 Erdbeben seit Juli waren deutlich schwächer gewesen und waren nur selten von den Bewohnern gespürt worden.

Ganz anders heute Nacht. Auf ganz El Hierro bewegte sich diesmal die Erde spürbar. Die Fenster klirrten, in den Schränken rumpelte das Geschirr. Die Fensterscheiben sollen in Orten wie Isora kurz vor dem zerplatzen gewesen sein, sie hielten aber und so gab es auch bei diesem starken Beben keine Verletzte.

Das Epizentrum dieses Erdbeben lag wieder vor der Küste von El Hierro. Diesmal in der Nähe von El Golfo in einer Tiefe von knapp 21 Kilometern. Gemessen wurde das Beben um 0.20 Uhr, in den Stunden danach gab es dann mehrere, nicht mehr ganz so starke, Nachbeben.

Vor gut einem Monat hatte ein starkes Erdbeben die Bildung des neuen Unterwasservulkans vor der Küste von El Hierro angekündigt. Am 10. November 2011 war dann der Vulkan vor der Küste von La Restinga in Erscheinung getreten, am Tag danach war die kleine Ortschaft an der Küste evakuiert worden. Nach zehn Tagen durften die Bewohner dann in ihre Häuser und Wohnungen zurück. Letzte Woche wurde La Restinga dann erneut geräumt, der Unterwasservulkan hatte sich deutlich sichtbar mit einer Fontäne aus Asche über Wasser gezeigt. Nicht nur, dass in dem Gebiet über dem Vulkan im Meer kein Wassersport und auch kein Fischen mehr erlaubt ist, inzwischen mussten auch zwei Badestrände gesperrt werden nach dem eine erhöhte Gaskonzentration dort festgestellt worden war. Dabei gab es auch einen Verletzten. Ein Techniker, der eigentlich die Werte hatte überprüfen sollen, musste im Krankenhaus behandelt werden. Bislang ist er der einzige Verletzte infolge der Erdbebenserie und des Vulkanausbruchs auf El Hierro seit Juli diesem Jahres.