Auf El Hierro bleibt die Lage weiter sehr angespannt. Am heutigen Samstag, einen Tag nach dem schwersten Erdbeben seit Beginn der Serie im Juli, gab es bereits bis zum Abend 56 Beben. Das stärkste Erdbeben des heutigen Tages wurde um 18.31 Uhr gemessen, es erreichte eine Stärke von 3,5 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag im Nordosten von El Hierro vor der Küste von La Frontera.

Nicht nur, dass am Freitag, dem 11. November 2011, das mit 4,6 auf der Richterskala bislang stärkste Erdbeben überhaupt auf der Insel gemessen wurde, die Dichte an schweren Beben auf El Hierro hat auch noch zugenommen. Seit einem Monat, damals war vor der Küste von La Restinga der Unterwasservulkan ausgebrochen, hatte es nicht mehr so viele Beben mit einer Stärke von über 1,5 in so kurzer Zeit gegeben.

Die Wissenschaftler einer Expertenkommission, die am Freitag getagt hatte, hatte bereits gestern nicht ausschließen wollen, dass es noch ein stärkeres Beben geben könnte, dass über dem Wert von Freitagmorgen liegen könnte.

Auf El Hierro bleibt es bei einer erhöhten Alarmbereitschaft. In La Restinga gilt u.a. weiter Alarmstufe rot, auf der restlichen Insel Alarmstufe gelb und der Tunnel von Los Roquillos im Norden ist immer noch geschlossen.

Im Juli hatte die Erdbebenserie begonnen. Sie war bald als Vorbote für einen möglichen Vulkanausbruch gedeutet worden. Am 10. Oktober 2011 war es dann so weit gewesen, vor La Restinga kam es zur Eruption eines neuen Unterwasservulkans. Seit dem ist dieser Vulkan auch aktiv, in den letzten Tagen spuckt er Schlammfontänen aus dem Meer. Inzwischen mussten auch zwei Badestrände auf El Hierro gesperrt werden, die Gaskonzentration war zu groß. Wegen der Gaskonzentration ist das Meer in unmittelbarer Nähe um den neuen Vulkan auch so gut wie ausgestorben. Es sind auch immer wieder tote Fische auf dem Meer treiben zu sehen. La Restinga wurde in Folge des Vulkanausbruchs schon zwei Mal evakuiert.

Ein weiterer Vulkanausbruch wird auch nicht ausgeschlossen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hierfür, so jedenfalls die Experten, nicht sehr groß sei. Allerdings hat man sich für den Fall der Fälle bereits gerüstet, schon vor Tagen traf auf der Insel die Ausrüstung für Notunterkünfte ein, die Platz für mehrere tausend Menschen bieten soll.