Erst erklärte Silvio Berlusconi seinen Rücktritt als Ministerpräsident Italiens. Doch schon denkt der „Cavaliere“ über eine Rückkehr in die Regierung nach - und schwelgt in Erinnerungen an seine Leistungen.
Berlusconi
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In einem Schreiben an die Partei Die Rechte - als Anlass diente deren Parteitag in Turin - äußerte sich Berlusconi am Sonntag „stolz“ über das, was seine Regierung in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren inmitten einer „beispiellosen internationalen Krise“ geleistet habe. „Ich teile Ihre Überzeugungen und hoffe, dass wir erneut gemeinsam den Weg zur Regierung beschreiten werden“, heißt es in dem Brief an die kleine Rechtspartei.

Der 75-jährige Medienmogul Berlusconi war am Samstagabend zurückgetreten, zur Freude seiner zahlreichen Gegner. Mit einem stundenlangen nächtlichen Freudenfest feierten sie den Rücktritt des umstrittenen Premiers. In Rom wurden Fahnen geschwenkt, Autohupen betätigt. Beobachter meinten, so sei bisher nur gefeiert worden, wenn Italien den Weltmeistertitel im Fußball geholt hatte.

Vor dem Präsidentenpalast Quirinale, den Berlusconi nach seinem Rücktritt durch die Hintertür verließ, feierten Hunderte Italiener auch aus anderen Teilen des Landes. In Sprechchören skandierten sie „Raus mit der Mafia aus dem Staat“ und „Hanswurst, geh nach Hause“. Der Rücktritt Berlusconis wird in Italien als Ende einer Epoche gewertet: 17 Jahre lang prägte der „Cavaliere“ politisch das Geschehen in seinem Land.

cwe/AFP/dpa