Aus Milch lässt sich auch Kleidung machen. Das hat jetzt Mikrobiologin und Designerin Anke Domaskeaus aus Hannover in ihrem Projekt „Qmilch“ gezeigt. Wie das Landvolk Niedersachsen in der vergangenen Woche mitteilte, entwickelte die Forscherin gemeinsam mit der Fachhochschule Hannover in nur zwei Jahren ein Verfahren, mit dem aus dem Milcheiweiß Kasein eine Textilfaser hergestellt werden kann.

Die mittlerweile zum Patent angemeldete Faser sei in mehrfacher Hinsicht nachhaltig, betonte der Landesbauernverband. So würden für die Produktion von 1 kg des innovativen Materials nur insgesamt 2 l Wasser benötigt. Daneben handle es sich bei dem Grundstoff Kasein nicht um ein Lebensmittel, sondern um ein Abfallprodukt. Den geschmeidigen, glatten Kleidern sehe man das aber nicht an, unterstrich der Landvolkverband.

Domaskeaus Frühjahrskollektion 2012 bestehe bereits zu einem Drittel aus Milchfasern, die mit Viskose-Jersey und Elastan verwoben seien. Derzeit arbeite die Biologin daran, das Herstellungsverfahren der Milchfasern zu verbessern. Das Fibre Faserinstitut Bremen e.V., mit dem Domaskeaus kooperiere, produziere momentan 2 kg Milchfasern in der Stunde. Ziel sei es, diesen Wert auf 70 kg Fasern pro Stunde zu erhöhen.

AgE