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Vor wenigen Wochen war ein Top-Manager der Media-Markt-Kette verhaftet worden, weil er Millionen Schmiergeld von einem DSL-Anbieter kassiert haben soll. Jetzt weitet sich die Affäre offenbar aus.

Die Korruptionsermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg bei der Metro-Tochter Media Markt ziehen immer weitere Kreise: Die Staatsanwaltschaft Augsburg bestätigte am Mittwoch die Verhaftung des Managers in Norddeutschland. Rook, der seinen Hauptwohnsitz in Quickborn bei Hamburg hat, sei „unterwegs“ aufgegriffen worden. Er sei nicht auf der Flucht gewesen. Der Tatvorwurf laute auf gewerbsmäßige Bestechlichkeit in 70 Fällen. Es bestehe Verdunkelungs- und Fluchtgefahr. Nach Aussagen weiterer Verdächtiger bestehe inzwischen „dringender Tatverdacht“ gegen Rook, sagte Staatsanwalt Christian Engelsberger.

Ein Media-Saturn-Sprecher wollte keine Stellung nehmen. Er betonte aber, Media-Saturn habe das Verfahren angestoßen und kooperiere mit der Staatsanwaltschaft.

Media-Markt-Manager kassierte 3,5 Millionen Schmiergeld

Erst im Oktober waren fünf Personen im Zuge der Ermittlungen verhaftet worden. Dabei hatte es sich der Staatsanwaltschaft zufolge um einen für Süddeutschland zuständigen Media-Markt-Manager, dessen Ehefrau und drei Geschäftspartner gehandelt. Sie stünden unter dem Verdacht der Bestechung und der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr.

Hintergrund der Ermittlungen ist dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge der Verdacht, dass ein Geschäftsmann 3,5 Millionen Euro Schmiergeld gezahlt und im Gegenzug exklusiv DSL-Verträge in den Märkten angeboten haben soll - ein lukratives Geschäft.

Bereits im Juli waren Fahnder ausgerückt und hatten Büros und Wohnungen im Zusammenhang mit den Vorwürfen durchsucht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden dabei Computer und Unterlagen beschlagnahmt.

dpa/rtr