OPERA-Experiment
© CERNSchematische Darstellung des OPERA-Experiments zwischen CERN und CERN 2 im Gran Sasso Gebirgsmassiv (Illu.). (Kicken Sie auf die Abbildung, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Genf/ Schweiz - Im September schockierten Wissenschaftler am "Europäischen Kernforschungszentrum" (CERN) nahe Genf die Wissenschaftswelt mit der Meldung, dass Neutrinos im Rahmen des OPERA-Experiments die Strecke zwischen Genf und dem italienischen "Gran Sasso Laboratory" (CERN 2) schneller als das Licht zurückgelegt hatten (...wir berichteten, s. Links). Nachdem sich daraufhin umgehend zahlreiche Wissenschaftler um eine Erklärung für das eigentlich für unmöglich gehaltene Verhalten der Elementarteilchen zu erklären, hatten die OPERA-Forscher ein zweites Experiment angesetzt, dessen Ergebnisse soeben präsentiert wurden: Auch die Neutrinos im neuen Experiment, das auch Kritikpunkte und den Vorwurf von Messfehler berücksichtigt hatte, haben demnach das "kosmische Tempolimit" der Lichtgeschwindigkeit überschritten.

Im neuen Test wurden die Messungen der Reisegeschwindigkeit nochmals präzisiert. Insgesamt wurden drei durch Pausen voneinander getrennte Pulse vom CERN abgegeben. 20 eindeutige Neutrinoereignisse wurden vom Grans Sasso Labor aufgefangen. Unter anderem anhand der Pausen konnten die Wissenschaftler diese Messungen nun eindeutig den angegebenen Pulsen zuordnen und damit zugleich die Genauigkeit der Messungen bestätigen und Messfehler ausschließen.

"Die neuen Messungen verändern die ursprünglichen Schlussfolgerungen der ersten Messungen nicht", so die Erklärung des CERN. Dennoch sollten auch die neuen Ergebnisse von unabhängigen Wissenschaftlern überprüft werden, "bevor sie bestätigt oder verworfen werden können". Zu diesem Zweck hat das OPERA-Team einen Artikel über das erneute Experiment dem Fachmagazin "Journal of High Energy Physics" (JHEP) vorgelegt und auf der Inspire-Internetseite veröffentlicht.

- Den vollständigen Artikel zu den neuen Messergebnissen finden Sie hier.