Wochenlanges Warten auf einen Termin beim Facharzt ist in Deutschland keine Seltenheit - zumindest für Kassenpatienten. Einer Studie zufolge muss jeder vierte gesetzlich Versicherte mehr als drei Wochen auf einen Termin beim Spezialisten warten.
wartezimmer
© picture alliance / Klaus Rose, d/dpa

Ärzte erhalten im Internet bislang nur selten Lob oder Tadel für ihre Arbeit. Lediglich zehn Prozent der Deutschen gaben in einer Umfrage an, digitale Bewertungsportale für Mediziner bereits genutzt zu haben. Immerhin 44 Prozent der Nutzer halten die Portale allerdings für hilfreich. Das ergab eine repräsentative Studie der Forschungsgruppe Wahlen für die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Die Nutzung sei bislang „ausgesprochen zurückhaltend“, hieß es.

Auch die Wartezeiten der Patienten für einen Arzttermin wurden in der Studie ermittelt. Demnach dauerte es bei fast jedem vierten gesetzlich Versicherten (24 Prozent) mehr als drei Wochen bis zum Termin beim Spezialisten. Bei Privatversicherten waren es lediglich fünf Prozent. 19 Prozent der Kassenpatienten mussten für den Besuch eines Facharztes keine Wartezeit hinnehmen. Unter Privatpatienten gab es bei 31 Prozent keine Verzögerung in der Behandlung.

Das Vertrauen in die Ärzte ist der Umfrage zufolge insgesamt recht groß. Fast jeder zweite (47 Prozent) Patient empfindet danach das Verhältnis zu seinem Arzt als „sehr gut“. Weitere 44 Prozent halten es immer noch für „gut“. Vor einer Pleite ihrer Krankenversicherung fürchten sich nur vier Prozent der gesetzlich Versicherten. Eine große Mehrheit von 93 Prozent der Befragten aus dieser Gruppe glaubt nicht an eine Insolvenz ihrer Kasse.

Insgesamt befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen mehr als 2.000 Versicherte.

dpad/cb