Guadalajara - Nur wenige Tage vor Eröffnung der Internationalen Buchmesse in Mexikos zweitgrößter Stadt Guadalajara sind unweit des Veranstaltungsorts mindestens 20 Leichen entdeckt worden. Die Toten seien gefesselt und geknebelt gewesen, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die Leichen wurden nach seinen Angaben in drei Fahrzeugen gefunden, die auf einer stark befahrenen Straße der Hauptstadt des westlichen Bundesstaats Jalisco abgestellt waren.
Leichenfund Mexiko
© AFP, Marco MillanLeichenfund in mexikanischer Stadt Guadalajara

Nach Angaben des Sicherheitsministers von Jalisco, Luis Carlos Najera, wurde in einem der Fahrzeuge die Botschaft eines Drogenkartells entdeckt. Um welche Bande es sich dabei handelte, wollte er zunächst nicht sagen. Auch zu dem Inhalt der Botschaft äußerte er sich nicht.

Die am Wochenende beginnende Buchmesse von Guadalajara gilt als die weltweit wichtigste Messe für spanischsprachige Literatur. Eine Reihe renommierter Autoren und Verleger werden erwartet, darunter die beiden Literatur-Nobelpreisträger Herta Müller und Mario Vargas Llosa.

Behördenangaben zufolge ist in Jalisco das Kartell La Familia aktiv, das seine Hochburg im benachbarten Bundesstaat Michoacán hat. In den 80er Jahren war Jalisco zudem Hochburg einer Vorgängerorganisation des Sinaloa-Kartells von Joaquín "El Chapo" Guzman, eines der berüchtigsten Drogenbosse Mexikos.

In der Hauptstadt von Sinaloa, Culiacán, waren bereits am Mittwoch insgesamt 16 Leichen in zwei brennenden Fahrzeugen entdeckt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurden die Opfer dort zunächst erschossen und dann die Fahrzeuge in Brand gesteckt. Die Behörden gehen von einem Bandenkrieg zwischen zwei rivalisierenden Drogenkartellen aus. Durch Sinaloa führt eine der wichtigsten Drogen-Schmuggelrouten in Richtung USA.