Wer abnehmen möchte, sollte vor allem auf eines verzichten: Diäten. Dass Hungerkuren auf Dauer erfolglos sind, haben jetzt Mediziner in Australien erneut bewiesen: Mediziner um Priya Sumithran von der Universität Melbourne unterwarfen 50 Adipöse im Alter von Mitte 50, die durchschnittlich etwa 100 kg auf die Waage brachten, für zehn Wochen einer Restriktionsdiät. Am Ende wogen die Probanden fast 14 kg weniger. Doch ihr Hormonsystem rebellierte.

Nach der Hungerkur waren die Leptinspiegel im Blut fast aller Testpersonen um zwei Drittel gefallen. Sinkende Leptinspiegel bewirken nicht nur einen gesteigerten Appetit. Auch der Energiestoffwechsel wird gedrosselt - eine Folge unserer Evolution, die dem menschlichen Gehirn beigebracht hat, in mageren Jahren den Verbrauch zu drosseln. Doch nicht nur die Fettzellen melden einen Notstand. Auch der Darm teilt dem Gehirn mit, dass der Nachschub ausbleibt. Eines der wichtigsten Hormone im Magen-Darm-Trakt ist Ghrelin. Die Substanz steigert den Hunger und regt das "gastric inhibitory polypeptide" an - das dem Körper vermittelt, schleunigst Energiereserven zu bilden. Sumithran hat die Probanden, die bei der Stange blieben, ein Jahr lang immer wieder untersucht. Sein Fazit: Die Neigung des Hormonsystems, das neu eingestellte Körpergewicht zu akzeptieren, ist äußerst gering.

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