London - Diagnosen und Behandlungen bietet ab heute eine Online-Arztpraxis namens „Dr Ed“ den Patienten in Deutschland an. Die in London von den britischen medizinischen Aufsichtsbehörden zugelassene Arztpraxis bietet Sprechstunden zur Männergesundheit (Impotenz, Haarwuchs), Frauengesundheit (Verhütung), die Diagnose und Behandlung von Geschlechtskrankheiten sowie Malariaprophylaxe für Auslandsreisen an.

Der Besuch der Sprechstunde und Diagnose sind für den Patienten kostenfrei, lediglich bei einer Behandlung, etwa durch das Verordnen von Medikamenten, fallen Kosten abhängig vom jeweiligen Thema an. „Dr Ed“ kooperiert mit Laboren in Deutschland, zum Beispiel für die Analyse von Urinproben.

Auf Wunsch führen deutsche Versandapotheken die Arzneimittelverordnungen von „Dr Ed“ mit deutschen Präparaten aus. „Vom Besuch der telemedizinischen Praxis von DrEd bis hin zur Entgegennahme des verschriebenen Arzneimittels muss der Patient sein Haus daher nicht verlassen“, hieß es aus der neuen Online-Praxis.

„Dr Ed richtet sich anfangs primär an Selbstzahler, da die deutschen gesetzlichen Krankenkassen fern- beziehungsweise telemedizinische Leistungen noch nicht erstatten“, erläuterte David Meinertz (37), Gründer von „Dr Ed“, das Startangebot. Künftig plane er aber auch ärztliche Leistungen, deren Kosten private und gesetzliche Kassen übernehmen.

Zum Start gab es Kritik von verschiedenen Seiten. „Eine Diagnose aus einer Online-Befragung ist keine Diagnose, sondern eine Vermutung“, sagte der Vorsitzende des NAV-Virchowbundes, Dirk Heinrich, gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel. „Was der Patient wirklich braucht, findet man online nicht heraus“, warnte auch die Urologin Sabine Kliesch in dem Nachrichtenmagazin.

hil/aerzteblatt.de