Schlechte Nachrichten für alle Fußballer, die den Ball gerne köpfen: Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass zu viele Kopfbälle dumm machen.
Kopfball
© dpaEine neue Studie von US-Wissenschaftlern kommt zu dem Ergebnis, dass sich bei Fußballern, die das Spielgerät häufig köpfen, Anzeichen von einem Schädel-Hirn-Trauma zeigen.
Müssen die "Kopfballungeheuer" Kalle "Air" Riedle und Uwe Seeler um ihre geistige Unversehrtheit fürchten? Eine neue Studie von US-Wissenschaftlern kommt zu dem Ergebnis, dass sich bei Fußballern, die das Spielgerät häufig köpfen, Anzeichen von einem Schädel-Hirn-Trauma zeigen. Die Ergebnisse ihrer Forschung stellten die Wissenschaftler der Yeshiva University in New York nun auf dem Kongress der Nordamerikanischen Radiologen-Gesellschaft vor.

Nicht ohne Folgen

38 Männer wurden vom Forscherteam um Michael Lipton untersucht. Alle spielen seit ihrer Kindheit Fußball. Die Amaterufußballer sollten angeben, wie oft sie im vergangenen Jahr einen Kopfball gespielt hatten. Anschließend wurden die Hobbyfußballer mittels einer sogenannten diffusionsgewichteten Magnteresonanztomografie untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten: Die Kopfbälle bleiben nicht ohne Folgen.

Schäden wie bei Schädel-Hirn-Trauma

Die Hobbyfußballer mit höherem "Kopfeinsatz" wiesen Schäden in fünf verschiedenen Bereichen des Gehirns auf, die auch für Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Verhaltenssteuerung wichtig sind. Die Überraschung für die US-Forscher: Die Verletzungen am Gehirn ähnelten Schäden, die bei Schädel-Hirn-Traumata auftreten.

Erst bei bestimmter Menge

Hobbyfußballer müssen sich nun aber nicht grundsätzlich sorgen und bei jedem Luftduell zurückziehen, denn die Schäden treten erst ab einer bestimmten Menge von Kopfbällen auf. Die Veränderungen im Gehirn traten nur bei Männern auf, die zwischen 1000 und 1500 Mal den Kopf einsetzten.

Mit ihren Ergebnissen widerlegten die Wissenschaftler eine Studie des britischen Sportmediziners Paul McCrory, der behauptet hatte, dass solche Schäden nicht möglich seien, da die Bälle mit seiner Ansicht nach viel zu geringer Wucht auf den Kopf aufträfen.

(AZ)