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Auckland/ Neuseeland - Die wahrscheinlich erste Aufnahme eines fremden Sternensystems durch einen Amateurastronomen ist dem aus Dänemark stammenden Rolf Wahl Olsen aus Auckland gelungen und zeigt die protoplanetare Scheibe um den fernen Stern Beta Pictoris.

"Seit Jahren schon habe ich mich gefragt, ob es auch mit den Mitteln eines Amateurastronomen möglich ist, dieses Beobachtungsziel zu fotografieren", erläutert Olsen gegenüber "UniverseToday.com ".

Beta Pictoris ist der zweithellste Stern im Sternbild Maler und befindet sich rund 63,4 Lichtjahre von der Erde entfernt. 1983 wurde mit dem Infrarotsatelliten "IRAS um diesen mit rund 4.5 Milliarden Jahren noch relativ jungen Stern herum " eine Staubscheibe entdeckt, die dann schon ein Jahr später auch mit einem erdgebundenen Teleskop fotografiert werde konnte. Die Scheibe aus Gas und Staub, aus der sich auch Planeten bilden können, hat einen von 800 Astronomischen Einheiten (AE = Abstand Erde - Sonne). Tatsächlich deuten Aufnahmen des Weltraumteleskops "Hubble" auf eine Verbiegung des inneren Bereichs der Scheibe hin, wie sie wahrscheinlich in Wirklichkeit aus zwei, um vier Grad zueinander geneigten, ineinander laufenden Staubscheiben besteht. Der Stern selbst wird von mindestens einem Gasriesen umkreist (...wir berichteten, s. Links).

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Wie auch für professionelle Astronomen, so stellt sich angesichts von Beta Pictoris auch und im Besonderen für Hobby-Astronomen das Problem, dass das Zentralgestirn selbst derart hell ist, dass es die protoplanetare Scheibe und darin verborgenen Planeten gänzlich überstrahlt. Die bisherigen Aufnahmen des Systems, etwa mit dem Weltraumteleskop Hubble, wurden allesamt mit Hilfe eines Koronografen gemacht, mit dem das Licht des Sterns abgeblendet werden kann.
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Olsen, der seine Arbeit regelmäßig im australischen Amateur-Astronomieforum "iceinspace.com.au" vorstellt und diskutiert. gelang die Reduktion des Sternenlichts anhand einer Anleitung eines Artikels mit dem Titel "Observation of the central part of the beta Pictoris disk with an anti-blooming CCD’ (Lecavelier des etangs, A., Perrin, G., Ferlet, R., Vidal-Madjar, A., Colas, F., et al., 1993, A&A, 274, 877). Die darin beschriebene Methode nutzt zunächst digitale Aufnahmedaten von Beta Pectoris und eines gleichhellen Sterns, die unter denselben Bedingungen aufgenommen wurden. Danach werden die gleichen Werte beider Bilder voneinander subtrahiert, wodurch der Sternenschein eliminiert wird und so die das Sternenlicht reflektierenden protoplanetare Scheibe in Erscheinung treten soll.

Bescheiden ruft Olsen nun andere Amateurastronomen auf, die Methode selbst auszuprobieren: "Ich bin mir sicher, dass diese Methode mit besseren Kameras noch viel beeindruckender angewendet werden kann. Ich selbst bin aber mit meinem Ergebnis schon sehr zufrieden und freue mich darüber, es erreicht zu haben."

- Eine ausführliche Beschreibung der von Olsen angewendeten Methode finden Sie hier. Weitere Astro-Aufnahmen von Olsen finden Sie hier.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / universetoday.com / pbase.com/rolfolsen